Für anspruchsvolle Musikfreunde ist Digital Radio die beste Nachricht seit Einführung der Audio-CD: Keine andere Form des Hörfunks bietet eine vergleichbare Klangqualität. Aus Großbritannien, bei audiophilen Musikfreunden bekannt als Herkunftsland hochwertiger HiFi-Technik, kommt ein neuer High-End-Tuner für den heimischen Konzertsaal: Als Mittler zwischen digitalen und analogen Klangwelten setzt der Pure DRX-702ES Maßstäbe.
Der Pure DRX-702ES steckt in einem robusten Metallgehäuse im Format ca. 430 x 65 x 270 mm (Breite x Höhe x Tiefe, ohne überstehende Teile) und fügt sich somit exakt in das bei HiFi-Komponenten übliche Standardformat. Empfangen werden die beiden in Deutschland für Digital Radio eingesetzten Frequenzbereiche (VHF-Band III und L-Band). Zusätzlich bietet das Gerät den Empfang des analogen UKW-Hörfunks (87,5-108 MHz) und der analogen Mittelwelle (531-1.602 kHz). Radiohörern in Großbritannien bietet die Mittelwelle auch heute noch ein großes Spektrum spezieller Radioprogramme, darunter Talk-, Hospital- und Universitätssender, Veranstaltungsradios etc.
Zum Lieferumfang gehören eine Infrarot-Fernbedienung (inkl. Batterien), Behelfsantennen für die drei Wellenbereiche (Digital Radio, UKW, Mittelwelle), ein abnehmbares 230-Volt-Netzkabel, ein Audiokabel mit beiderseits Cinch-Steckern, ein USB-Schnittstellenkabel, und eine Bedienungsanleitung.
Erste Schritte
Die Inbetriebnahme des DRX-702ES unterscheidet sich kaum von der eines herkömmlichen Tuners und verläuft entsprechend unkompliziert: Anstecken der Antenne(n); Herstellung einer Verbindung zum Tuner-Eingang des heimischen HiFi-Verstärkers; Anschluss der Stromversorgung. Das benötigte Zubehör wird gleich mitgeliefert. Im ausgeschalteten Zustand leuchtet auf der Frontseite links neben dem Display-Feld eine rote LED, die den Standby-Betrieb anzeigt.
Zwei Wege stehen für den Anschluss an einen HiFi-Verstärker offen: Auf herkömmlichem und somit analogen Weg über zwei Cinch-Buchsen unter Verwendung des mitgelieferten Audiokabels. Außerdem digital wahlweise über einen elektrischen oder einen optischen Audioausgang (S/PDIF, 48 kHz). Ein hierfür benötigtes Verbindungskabel bekommt man im Fachhandel. Die Digitalausgänge erlauben zudem den direkten Anschluss eines DAT-, MiniDisc- oder CD-Recorders. Damit sind verlustfreie Mitschnitte kein Problem. Schließlich ermöglicht eine Kopfhörerbuchse auf der Frontseite einen vom nachgeschalteten Verstärker unabhängigen Radioempfang.
Sollten am vorhandenen HiFi-Verstärker die analogen Audioeingänge nicht ausreichen, lässt sich über zwei Cinch-Eingangsbuchsen auf der Rückseite DRX-702ES eine weitere Audioquelle (z.B. CD-Player) ins High-End-System einbinden: Diese wird zum Verstärker durchgeschleift, sobald der Pure-Tuner im Standby-Betrieb ist.
Eine USB-Schnittstelle dient Servicezwecken und ermöglicht bei Bedarf die Aktualisierung der Betriebssoftware. Registrierte Nutzer erhalten bei Erscheinen einer neuen Softwareversion eine Mitteilung (Download aus dem Internet siehe unter www.pure-digital.com). Ein zweiter optischer Digitalausgang bietet Zugang zu weiteren Datendiensten, die bei Digital Radio neben dem eigentlichen Hörfunkprogramm übertragen werden. Deren Darstellung könnte über einen externen Decoder oder per Computer auf dessen Bildschirm erfolgen. Die Aktivierung dieser Funktion ist für die Zukunft geplant.
Digital Radio
Pure hat sich erfolgreich darum bemüht, den digitalen Hörfunkempfang mit dem DRX-702ES komfortabel und unkompliziert zu gestalten: Beim erstmaligen Anschalten führt der Tuner automatisch einen Suchlauf durch und speichert die dabei gefundenen Digital-Radio-Stationen in alphanumerischer Reihenfolge. Ein solcher Suchlauf lässt sich später jederzeit wiederholen, z.B. beim Start eines neuen Programmensembles oder um das Gerät an einem neuen Standort zu betreiben und die dort empfangbaren Sender zu speichern.
Für die Wahl des gewünschten Senders aus der internen Speicherliste dient der rastende Abstimmknopf ganz rechts auf der Frontseite: Die obere Displayzeile zeigt den Namen des aktuell eingestellten Senders, in der zweiten Zeile erscheinen bei jedem Raster nacheinander die Namen der anderen gespeicherten Stationen. Ist man beim gewünschten Sender angelangt, genügt für dessen Aufruf ein Druck auf den Abstimmknopf.
Weitere Informationen zum aktuell gehörten Sender lassen sich wahlweise per Tastendruck in der unteren Displayzeile darstellen: Lauftext zur aktuellen Sendung (Werkseinstellung), Programmart, Name des Ensembles, Datum und Zeit, Kanalnummer und Frequenz, Betriebsart (Stereo/Mono, Datenrate), Signalqualität (numerischer Wert 0-100).
Ein Druck auf die Setup-Taste führt ins Einstellmenü und ermöglicht neben der Wahl unter sechs Menüsprachen (darunter Deutsch) u.a. eine Änderung der Art, in welcher Reihenfolge die gespeicherten Stationen auf dem Display aufgeführt werden sollen. Anstelle der ab Werk vorgegebenen alphanumerischen Reihenfolge können die zehn am häufigsten gehörten Sender an den Anfang gestellt werden. Die verbliebenen Sender folgen anschließend erneut in alphanumerischer Reihenfolge. Jedem der zehn Lieblingssender lässt sich eine Zifferntaste auf der Fernbedienung zuweisen, so dass deren direkte Anwahl möglich wird. Insgesamt stehen 99 Speicherplätze zur Verfügung, um Stationen per Fernbedienung direkt anzuwählen. Ebenso ist es möglich, die aktiven Stationen an den Anfang der Liste zu stellen, während die inaktiven auf die hinteren Plätze verwiesen oder gelöscht werden. Oder man lässt sich die Stationen nach Ensemblegruppen geordnet aufführen.
Eine aktivierbare Abstimmhilfe ermöglicht es, die für Digital Radio genutzten Frequenzen auch manuell nach Empfangssignalen abzusuchen. Die Kanalnummer und die zugehörige Frequenz werden in der unteren Displayzeile genannt, während darüber ein Balkendiagramm die jeweilige Signalstärke grafisch darstellt. Die für den Digitalempfang mindestens notwendige Signalstärke wird als leeres Kästchen dargestellt. Sinnvoll ist diese Funktion z.B., um die Empfangsantenne für ein optimales Empfangsergebnis auszurichten.
Entspricht der vom Sender vorgewählte Dynamikumfang nicht dem eigenen Geschmack, lässt sich dieser Wert für die Wiedergabe teilweise beeinflussen. Leise Stellen können in ihrer Betonung angehoben werden.
UKW & Mittelwelle
Auch für den analogen UKW-Hörfunkempfang ist der DRX-702ES mit einem ganzen Bündel von komfortablen Lösungen ausgestattet: Bei der ersten Inbetriebnahme bietet das Gerät im Anschluss an den Suchlauf für Digital Radio einen weiteren für das UKW-Hörfunkband an. Dabei gefundene Sender werden ebenfalls in einer alphanumerischen Liste gespeichert. Auch dieser Suchlauf lässt sich später jederzeit wiederholen (Taste Autotune).
Wie beim Empfang von Digital Radio, können Stationen aus einer nach Namen alphanumerisch geordneten Liste aufgerufen werden. Der automatische Suchlauf wertet hierfür das neben dem Hörfunkprogramm ausgestrahlte RDS-Signal aus, um den Stationsnamen zusätzlich zur Sendefrequenz zu speichern. Auch hier lassen sich zehn Lieblingssender an den Anfang der Auswahlliste stellen. Hier kann die Darstellung auf solche Stationen beschränkt werden, die dem Tuner per RDS mit ihrem Namen bekannt sind oder bei denen ein Name manuell hinzugefügt wurde. Für die manuelle Namensvergabe stehen acht Stellen zur Verfügung. Neben der Stationswahl aus der internen Speicherliste können Empfangsfrequenzen in 50-kHz-Schritten per Abstimmknopf manuell eingestellt werden. Und es gibt einen weiteren Suchlauf, der bei jeder gefundenen Stationen stoppt und dieser wiedergibt.
Beim UKW-Empfang werden unterhalb des Stationsnamens die mittels RDS übertragenen Informationen dargestellt. Gewählt werden kann zwischen Lauftext, Programmtyp, Frequenz in MHz, Signalstärke (Balkendiagramm). Die Signalstärkeanzeige hilft auch hier bei der optimalen Ausrichtung einer Empfangsantenne (z.B. per Rotor).
Für den Empfang der Mittelwelle sind die gebotenen Bedienoptionen vergleichsweise mager: Die Frequenzabstimmung erfolgt manuell oder mittels Suchlauf bis zur nächsten aktiven Frequenz (Abstimmraster: 9 kHz). Die Speicherung von Frequenzen ist nicht vorgesehen. Für die optimale Ausrichtung der Empfangsantenne lässt sich ein Balkendiagramm zur Darstellung der relativen Signalstärke unterhalb der Frequenz darstellen.
Wellenfänger
Die mitgelieferten Antennen sind für die schnelle Inbetriebnahme des Tuners zwar hilfreich, von vornherein als dauerhafte Lösung sollte man sie hingegen nicht betrachten. Die Frage, ob für den Empfang von Digital Radio eine externe Empfangsantenne notwendig ist, lässt sich mit Hilfe der im Einstellmenü gebotenen Signalstärkeanzeige gut einschätzen.
Beim analogen UKW-Hörfunk kann man bei der Einschätzung der Antennenfrage auch seinen Ohren trauen. Sollen zusätzlich zum Lokalangebot weiter entfernt gelegene Sender empfangen werden, lohnt häufig der Aufbau einer guten Dachantenne mit Richtwirkung.
Klangfest für Radiohörer
Mit dem DRX-702ES hat Pure einen HiFi-Tuner geschaffen, der das Beste aus Digital Radio herausholt: Selten war der Empfang von Digital Radio derart komfortabel. Die durchweg hervorragende Klangqualität – auch beim direkten Anschluss eines Kopfhörers – lässt das Potenzial von Digital Radio voll zur Geltung kommen und begeistert auch anspruchsvolle Radiohörer. Als Zugabe bekommt man einen hochwertigen Tuner für UKW-Hörfunk, der das Optimum aus dem analogen System herausholt. Trotz der bestehenden Vielfalt der Optionen, geht die Bedienung schnell von der Hand. Hierfür sorgen nicht zuletzt die handliche Fernbedienung und kurze Reaktionszeiten im Bedienmenü.
In Deutschland ist der DRX-702ES in den Farben Schwarz oder Silber zum Preis von ca. 549 Euro im spezialisierten HiFi-Fachhandel erhältlich.