Während sich der DAB-CD-Receiver Pure DMX-50 im vergangenen Herbst einem ausführlichen Test stellen musste, haben wir nunmehr Nachuntersuchungen an dem Folgemodell Pure DMX-60 angestellt. Ob DMX 50 oder DMX 60: Mehr Klangqualität ist in dieser Preisklasse kaum zu haben.
Bei der Pure DMX-60 handelt es sich um eine Kompaktanlage, die neben einem Vollverstärker (2 x 40 Watt RMS) einen Tuner für DAB (nur Band III) und UKW mit RDS beinhaltet sowie einen CD-Player bereitstellt, der natürlich auch MP3-Dateien von selbstgebrannten CD-RWs einlesen kann. Zusätzlich gibt es einen SD-Kartenschacht, worüber Audiodateien eingelesen und wiedergegeben werden können. DAB-Radioaufzeichnungen lassen sich auf der Speicherkarte ebenfalls abspeichern.
Optisch sind die vielfältigen Funktionen recht ansprechend verpackt. Die angedeuteten drei Komponenten sind allerdings eine optische Täuschung. Riffelfolien auf den großen Drehknöpfen und aufgeklebte Reliefmarkenschilder spielen gekonnt mit End-70er Design-Elementen.
Geht richtig vorwärts
Technisch geht die DMX-60 richtig vorwärts. DAB-Radioprogramme lassen sich anhalten und jederzeit wieder an der Unterbrechungsstelle fortsetzen (ReVu-Funktion), DAB-Radioaufnahmen landen als MP3-Dateien auf der Speicherkarte. Neu an der DMX-60 ist vor allem die EPG-Software. Mit ihr können in einigen Bundesländern bereits elektronische Programmzeitschriften empfangen werden. Neben Hintergrundinformationen zur Sendung, lassen sich interessante Sendungen per Knopfdruck zur Aufnahme vorsehen. Zwei Line-in-Eingänge stellen sicher, dass bisherige Tonquellen auch weiterhin angeschlossen werden können. Ein optischer Digitalausgang ist ebenfalls vorhanden. Die zweite neue Funktion ist der „Intellitext". Ein pezielles Text-Informationsformat, das in Deutschland aber derzeit nicht ausgestrahlt wird.
Die Pure DMX-60 lässt sich angenehm und problemlos bedienen. Einzig der Umstand, dass der Drehknopf neben dem Display allerlei Funktionen annehmen kann, irritiert bisweilen. Während man in den EPG hineingeht, kann man zum Beispiel nicht sofort die Lautstärke herunterdrehen. Immerhin gibt es für solche Fälle eine „Mute-Taste".
Klang über der 400-Euro-Erwartung
Die zwei mitgelieferten 2-Wege-Regalboxen bringen trotz kleinem Volumens einen erstaunlich vollen Klang zuwege. Hier soll bei der DMX-60 nachgelegt worden sein, doch ohne direkten Vergleich zum Vorläufermodell DMX-50 ist der Fortschritt weder zu leugnen, noch zu bestätigen. Doch das Gefühl sagt, dass der Bassbereich etwas stärker akzentuiert wurde. In der Summe fallen dabei die leicht nasalen Mitten etwas stärker auf. Eingedenk eines Gesamtkaufpreises von 400 Euro gehört aber die DMX-60 definitiv in die Spitzengruppe dieser Preisklasse.
Der DAB-Empfang ist sehr gut. Bei Empfangsproblemen in den eigenen vier Wänden, könnte - grundsätzliche DAB-Signalversorgung vorausgesetzt - eine externe DAB-Stabantenne Probleme lösen, die durch die simple mitgelieferte Drahtwurfantenne verursacht werden. Auf UKW reicht es wie so oft nur für den Hausgebrauch. Einen leistungsfähigen und trennscharfen UKW-Tuner kann die DMX-60 nicht verdrängen.
Im Vergleich zum Vorläufer DMX-50, kommt der CD-Player der DMX-60 besser mit verkratzen CDs zurecht und beeilt sich auch mit dem Einlesen von MP3-CDs.
Fazit
Die Endbewertung kann eigentlich nur positiv ausfallen. In dieser Preisklasse ist die Pure DMX-60 ein ungewöhnlich gut klingendes Angebot. Dabei ist es ganz egal, ob man nun ein DAB-Radioteil gesucht hat oder nicht. Und Besitzer der älteren DMX-50 müssen sich auch nicht ärgern, denn dank der USB-Schnittstelle auf der Rückseite, kann die EPG-Funktion beim älteren Modell per Update nachgerüstet werden.