In den Niederlanden gab es das in Dänemark entworfene DAB-/UKW-RDS-Radio mit Band III für keine 80 Euro im Aldi-Markt zu kaufen. Keine 100 Kilometer von der Grenze entfernt ergab sich nun die Chance, das Gerät in Belgien einem schnellen Test zu unterziehen.
Vom äußeren Erscheinungsbild unterscheidet sich das dänische Modell kaum von den sonst auf dem Markt erhältlichen DAB-Retro-Küchenradios. Einen stabilen, griffigen Henkel aus Aluminium hat es und ein furniertes Gehäuse; aus Preisgründen leider nur aus Kunststoff mit dem Versuch, Birke (oder ein ähnlich helles Trend-Holz) zu imitieren.
Die Einschalttaste am unteren Geräterand der Front sitzt gut und fest. Erfreulicher Weise merkt sich das Gerät auch den zuletzt gehörten Sender. Die Bedienung des Lautstärke-Reglers sorgt aber schnell für Ernüchterung, denn er schleift über die Gehäuse-Front und lauter als auf Position vier (von elf möglichen) wagt man den Regler auch nicht zu drehen, um die Lautsprecher nicht sogleich zu ruinieren. Bei einem Testgerät des Herstellers wäre der Test jetzt wahrscheinlich bereits zu Ende. Apropos Lautsprecher: Der Klangkörper ist hohl, aber für die Küche ausreichend. Ein ausgeprägtes Klangbild kann das BT-DAB 5050 leider nicht vorweisen.
Der über der Einschalttaste und Lautstärke-Regler angeordneten Tuning-Knopf (mit Druckfunktion) ist für die gesamte Menüsteuerung des Gerätes zuständig. Das funktioniert soweit auch tadellos, obgleich es störend ist, wie sehr der Knopf wackelt.
Bestätigung findet die leichte Bedienung, weil keine Anleitung mehr zur Hand ist. Das zweizeilige Display ist spartanisch schlicht, immerhin lässt sich eine Beleuchtung bei Bedarf zu- und abschalten.
Auch eine Kopfhörer-Buchse ist vorhanden. Rechts des Displays sind eine Reihe gut sitzender Druckknöpfe angeordnet: „Auto Tune“, „Info“ und „DAB/FM“ zur Umschaltung zwischen den beiden Frequenzbändern neu und alt; zusätzlich gibt es vier Stationsspeicher, die doppelt belegt werden können, wobei die Umschaltung über eine „+4“-Taste erfolgt.
Rückseitig hat das Gerät nicht allzu viel zu bieten: einen Line-out-Ausgang für Cinch-Stecker, den Eingang für die Stromversorgung des 9-Volt-Steckernetzteils mit 1.500 mA, das auch im Leerlauf ganz schön warm wird, und einen Antennen-Anschluss, an dem eine ausziehbare Zimmerantenne angeschlossen ist. Die lässt sich zwar abschrauben, was sich aber als ganz schön schwierig erweisen dürfte, weil der Antennen-Eingang um gut zwei Zentimeter zurückgesetzt ist und sich ein Schraubenschlüssel nur schwer ansetzen lässt.
Der Tausch der Antenne wäre aber durchaus ratsam, da das Gerät nicht sonderlich empfindsam ist. Der DAB-Empfang („in door“) wird immer wieder durch sanftes Blubbern gestört, der UKW-Empfang ist ebenfalls durchwachsen.
Abschließend noch etwas zur Verarbeitung: Einzig ärgerlich sind die Standfüße, die zwar noch alle unter dem Gerät kleben, die vorderen beiden aber wohl eher in einer zufälligen Anordnung. Das Gerät neigt dazu, vorne leicht über zu kippen, wenn man es zu sich heranziehen will. Es wird zwar durch den eigenen unteren Geräterand gestoppt, aber der natürliche Auffang-Reflex greift da schon schützend zum Radio.
Insgesamt erhält man für 80 Euro ein schlichtes Radio mit einigen Schwächen. Das Design ist wenig dänisch aufregend; die Qualität entspricht dem niederländischen Preis des deutschen Discounters.