Der MP3-Recorder der Firma Trinloc verspricht die nahtlose Aufzeichnung und das Abspeichern von DAB-Radio auf die heimische Festplatte. Eine Antenne, ein kleines schniekes Plastikkästchen und ein USB-Kabel machen es möglich. Nie mehr Sendungen verpassen? Wir haben es getestet.
Der MP3-Recorder kann die DAB-Bänder III und L-Band empfangen. Er wird per USB an den eigenen Rechner angeschlossen, in unserem Falle ein Laptop mit USB 1.1. Neben einem obligatorischen Power- und Antennenanschluss verfügt das kleine Device außerdem über einen SPDIF sowie einen 3,5-mm-Stereo-Ausgang. Damit kann das “Radio” auch an einen normalen Verstärker angeschlossen werden, sofern der Computer an ist.
Ausgestattet ist der MP3-Recorder mit genügend Kabellänge. Sowohl Netzteil, Antenne als auch USB-Kabel erlauben einen weiten Radius, um den besten Empfang zu ermöglichen. In unserem Test “klebten” wir die Antenne mit dem überaus starken mitgelieferten Magneten an unsere Büroheizung und saßen in vier Meter Entfernung am Arbeitstisch.
Die Software - schnell, einfach und unkompliziert
Nach der kurzen Installation sucht die Software die Frequenzen nach entsprechenden Ensembles ab. Das dauert einige Minuten. Wer bei der Installation nicht aufgepasst und die falsche Region gewählt hat, muss entweder mittels Editor Korrekturen vornehmen oder eine Neu-Installation starten. Das sollte aber nicht nötig sein, da sowohl die Software als auch das 82-seitige Handbuch den Benutzer hervorragend in der Benutzerführung unterstützen.
Die Software selbst präsentiert sich mit einer leicht kitschigen Oberfläche, überzeugt aber von Anfang an mit einer intelligenten Navigation und aussagekräftigen Symbolen, die den Blick in die Anleitung so gut wie überflüssig machen. Darüber hinaus ist das Desktop-Programm den eigenen Bedürfnissen anpassbar und kann ausgeblendet werden, um sich dann in der Startleiste als kleines Symbol zu verstecken. Gut gelöst ist hierbei die Möglichkeit, das Lieblingsprogramm auf den Desktop als Symbol zu ziehen. Dadurch lassen sich die eigenen Vorzugsprogramme schnell an und ausschalten.
Leider nutzen die deutschen Kanäle (am Testort NRW-K12) noch nicht den Electronic Program Guide, kurz EPG genannt. Diese On-Air-Programmzeitung würde den Benutzer nicht nur mit dem jeweiligen Senderprogramm versorgen, sondern auch das zeitliche Steuern der Aufnahmen erleichtern. Die Software unterstützt derzeit nur die Aufnahme einer einzelnen Sendung. Eine solche Aufnahme speichert die Software dann jedoch ganz nach Wunsch als MP-2 - dem typischen DAB-Audioformat - oder als MP-3 auf die Festplatte und listet sie später im Programm unter Recordings auf.
Einige DAB-Sender verfügen auch über Extra-Informationen, die “aus der Luft" heruntergeladen werden können. Diese können sodann im internen Browser angezeigt werden. So liefert der Deutschlandfunk z. B. Tickernachrichten, der WDR bietet auf einem extra eingerichteten Kanal Sendeinformationen zum Programm oder wie bei 1Live DVD-, Kino- und Musikkritiken.
Fazit
Wer gerne Radio-Aufzeichnungen für den eigenen Bedarf, ob Hörspiele, Berichte oder Musik vornimmt, für den ist der MP3-Recorder von Trinloc definitiv ein “Killer-Tool". Zwar lässt der Preis von 179 Euro schlucken, dafür bekommt man jedoch ein Werkzeug, das DAB-Radio eins zu eins auf die heimische Festplatte zaubert und das obendrein vollkommen legal. Einfacher geht es nicht. Außerdem wird durch die mögliche Zeitsteuerung keine Sendung mehr verpasst.
Neben einem guten Empfang, der gelegentlich mal “blubberte”, verdient vor allem die ausführliche und nur manchmal etwas ungelenk strukturierte deutsche Anleitung ein Lob. Noch mehr Komfort kann nur noch die Einrichtung eines elektronischen Programmführers (EPG) bieten. Das jedoch bleibt Aufgabe der Sender und Ensembles.