Allnet ist Entwickler, Hersteller und Distributor für moderne Netzwerk- und Kommunikationstechnologie. Radiogeräte fielen bisher nicht in das Entwicklungs- und Lieferprogramm der Firma mit Sitz im bayerischen Germering, aber seit Internetradio auch per WiFi überall im Haus zu hören ist, hat auch Allnet eine digitale Soundmaschine im Angebot.
„Um ‚Alldanzradio‘ aus Dallas oder die 70th Show von George Devlin auf ‚BostonPete.com‘ in Top-Qualität zu hören, hilft kein Weltempfänger, denn beide Stationen senden nur im Internet. Man könnte sich vor den PC setzen, um sich bei seiner Lieblingsmusik zu entspannen, aber wer möchte das schon”, wirbt Allnet für sein Internet-Radio Allsound HCA-100, mit dem das Wohnzimmer erobert werden soll.
Das flache Gehäuse steht überraschend gut auf seiner kleinen Stellfläche. Die schlanke Soundmaschine beinhaltet ein UKW-Radio mit geringer Trennschärfe. Zudem ist es ziemlich anfällig für Fremdeinstrahlungen. Doch der UKW-Teil ist ohnehin eher die Beigabe.
Denn das Gerät verfügt über eine eingebaute 54-Mbit-Wireless-LAN-Schnittstelle (802.11g), um eine kabellose Verbindung zum Heimnetzwerk herzustellen. Neben der Wiedergabe von Internetradio lässt sich ebenso Musik vom Heimserver (UPnP) übertragen. Dazu ist auf der mitgelieferten CD-ROM der „Oregan Media Server” enthalten. Oder aber man spielt MP3-Musik vom einem USB-2.0-Memory-Stick ab. Dazu einfach den USB-Stick einstecken; anschließend erscheinen alle spielbaren Dateien und Verzeichnisse auf dem Display. Auswahl treffen – fertig.
Die ist mithilfe des großen Displays und der weitgehend intuitiven Tastensteuerung über die Front einfach. Ebenso lässt sich das Gerät über die mitgelieferte Fernbedienung steuern. Sie ist zwar ziemlich preiswert, aber immerhin.
Das grafische Display versorgt den Betrachter über (große) Symbole und (Lauf-)Text mit allen wichtigen Informationen. An manchen Stellen erscheinen die Angaben zuweilen etwas überladen.
Die Klangwiedergabe ist für das Gerät mit dieser Funktionsvielfalt und in dieser Preisklasse bewunderungswürdig, nicht gerade basslastig, aber voluminös und kaum blechern. Zweifellos besser klingt die Wiedergabe, wenn das Gerät über den seitlich angebrachten Kopfhörerausgang an der heimischen Stereoanlage angeschlossen wird. Ein entsprechendes Verbindungkabel gehört allerdings nicht zum Lieferumfang.
Wie es sich für einen Radiowecker gehört, besitzt das Gerät auch eine Alarm- und Sleepfunktion. Die Alarm- und Snoozetaste sitzt obenauf. Sie ist zwar breit, aber um sie aus einer Drehung im Bett zu treffen, muss man die Lage schon genau kennen.
Die Anleitung – dieser Mangel soll nicht unerwähnt bleiben - liegt nur in englischer Sprache vor und eine Übersetzung ist nicht geplant. Ohnehin wird lediglich eine kaum ausreichende Schnellanleitung in kopierter Form mitgesandt. Die ausführliche Variante befindet sich auf einer beiliegenden CD-ROM.
Die Anleitung dürfte für Nicht-WLAN-Spezialisten mit geringen englischen Sprachkenntnissen allerdings nur schwer zu verstehen sein, wartet üblicherweise doch immer das eine oder andere Problem bei der Ersteinrichtung.
Wer sich auskennt, hat nur etwas Mühe mit der Fernbedienung, die sich bei der Eingabe des WEP-Schlüssels als sehr feinfühlig erwiesen hat oder – je nach Ansicht - als zickig.
Insgesamt gibt es für die unverbindliche Preisempfehlung von 128,94 Euro ein ordentliches Internetradio mit einer Reihe von Zusatzfunktionen.