Bereits mit einem Einsatz von nur 80 Euro kann die heimische Stereo-Anlage fit für das Zeitalter des Internet-Radios gemacht werden. Wer ein Paar Aktivboxen besitzt, kann auch diese überall aufstellen und darüber mit dem kleinen VR-Radio Internetradio hören.
Das Auspacken bietet wenig Überraschungen; das kleine Paket enthält lediglich das Notwendigste: das Radio, ein Netzteil, die Fernbedienung samt Batterie und eine Anleitung.
Das VR-Radio ist mit seinen kompakten Abmessungen von 15,0 x 8,5 cm recht klein und mit gerade einmal 3,9 cm zudem sehr flach. Es lässt sich aber dank der vorderen Gehäusekante und zweier Standfüße sicher aufstellen. Seine hochglänzende Frontplatte beinhaltet im Zentrum ein 2,5 Zoll großes Display.
Tasten gibt es keine, Anschlüsse lediglich für die Stromspeisung und Line-out in Cinch-Ausführung. So sparsam war bisher noch kein Gerät, weshalb es wohl auch eher für die Aufrüstung einer HiFi-Anlage gedacht ist.
Start ohne Schwierigkeiten
Die erste Inbetriebnahme erfolgt – im Gegensatz zu manch teurerem Konkurrenz-Produkt – ganz ohne Schwierigkeiten und gelingt unmittelbar mit dem ersten Versuch. Dabei stellen der abgeschaltete DHCP-Betrieb und eine WPA2-Verschlüsselung am Hotspot keine nennenswerten Hürden dar. Einzig erwähnenswert ist die langwierige Eingabe von IP-Adressen über die kleine Fernbedienung. Denn nur dabei fällt auf, dass die Fernbedienung wirklich auf das Notwendige reduziert wurde: insgesamt 18 Folientasten auf Scheckkartengröße. Und eine alternative Eingabemöglichkeit über das Gerät besteht nicht.
Wer in seinem Netzwerk nur Geräten mit bekannter MAC-Adresse Einlass gewährt, sollte diese Einstellung jedoch vor der Ersteinrichtung des VR-Radios in dessen Menü nach schauen (System settings > Network > View settings). Die MAC-Adresse ist weder auf dem Gerät, noch dem Karton aufgedruckt oder -geklebt.
Das Gerät ist kompatibel sowohl zum langsameren 802.11b- als auch dem schnelleren 802.11g-Standard. Als Verschlüsselungstechnologien werden WEP, WPA und WPA2 unterstützt.
Die Menüführung des WLAN-Radios ist ausschließlich in englischer Sprache möglich, die Anleitung ist dagegen in Deutsch und Französisch gehalten. Sie fällt so umfangreich aus, dass keine Fragen offen bleiben sollten. Wer nicht ganz sicher Englisch beherrscht, sollte dank der Anleitung nicht ins Straucheln geraten. Die Menüpunkte sind dort alle übersetzt worden.
Die Anzeige der Menüführung und der Sender erfolgt über ein blaues Matrix-LCD-Display. Es ist gut ablesbar, auch dann, wenn die Sender-Informationen von unten nach oben durch das 4-zeilige Display scrollen.
Die Senderliste ist erstaunlich gut gepflegt; selbst in abgelegenen Regionen der Welt lassen sich keine veralteten Einträge aufspüren. Sortiert sind die Listen übersichtlich nach Genre und Ursprungsland; auch Podcasts sind im Angebot enthalten, wahlweise über einen eigenen Menüeintrag oder – sofern angeboten – auch direkt unterhalb des jeweiligen Radioprogramms als sinnvolle Ergänzung.
Eine Favoriten-Funktion erleichtert das Abspeichern und den schnellen Zugriff auf die eigenen Lieblingssender. Genutzt wird dafür das Webportal von Frontier Silicon. Aufmerksame Leser erinnern sich sicherlich noch an das im letzten Oktober vorgestellte „Multi-Preishit-Wunder“, den „Muvid IR 715“. Er arbeitet unverkennbar mit derselben Technik in seinem Inneren, bietet aber noch weitere Funktionen wie etwa DAB-Radio.
Des weiteren ist die Wiedergabe der eigenen MP3-Musiksammlung per Media-Streaming vom PC ins Wohnzimmer möglich. Die Klangwiedergabe lässt sich soweit als gehobener Durchschnitt bezeichnen, dem Preis-Niveau in jedem Fall angemessen.
Erwähnenswert sind noch der Sleep-Modus sowie die Option, zwei Weckzeiten einzustellen. Daneben können auf der kleinen Fernbedienung sogar fünf Stationen fest abgespeichert werden.
Der Stromverbrauch im WLAN-Betrieb beträgt vertretbare 8,14 Watt; im Stand-by bleibt der Verbrauch leider unverändert.
Das VR-Radio kostet inklusive Netzteil und deutscher Anleitung 79,90 Euro. Was fehlt, um es unmittelbar in Betrieb zu nehmen, ist einzig ein Cinch-Kabel. Aber das ist in den meisten Haushalten wahrscheinlich ohnehin in Überzahl vorhanden.
Fazit
Mit dem preiswerten WLAN-Receiver von VR-Radio lässt sich das eigene HiFi-System fit für das weltweite Internet-Radio machen. Das Internetradio empfängt Tausende kostenloser Internet-Radio-Sender drahtlos per WLAN und macht dabei eine erfreulich unauffällige Figur.
Eine nennenswerte Ausstattung ist nicht vorhanden, aber immerhin eine gute Anleitung im Lieferumfang enthalten und die Ersteinrichtung ohne Hürden. Radio- und Podcast-Hören mit dem Gerät bereiten durchaus Freude.
Mehr kann man für den Preis bei fairer Betrachtung wirklich nicht verlangen.
Lieferumfang
- „VR-Radio“, Modell BT-H2000
- Stecker-Netzteil
- Fernbedienung mit Batterie
- Anleitung