Egal wo, Hauptsache Radio – und das sogar digital aus dem Internet. Das IP2Go ist klein, handlich und lässt sich an jedem beliebigen Ort zum Radio hören nutzen. Vorausgesetzt, es gibt einen drahtlosen Zugang zum Internet.
Das Paket ist leicht und ziemlich groß. Beim Auspacken stellt es sich aber schnell als Mogelpackung heraus, denn es enthält wirklich nur das Allernötigste neben dem Radio: ein Steckernetzteil und eine gedruckte (deutsche) Anleitung sowie einen „Quick Start Guide“ für Aupeo. Dazu später mehr.
Die Abmessungen von 168 x 98 x 43 mm (B x H x T) sind so handlich, dass sich das Gerät nicht nur überall mit hinnehmen lässt, sondern es findet auch an beliebigen Stellen – egal ob im Keller, der Küche oder im Garten - Platz.
Das IP2Go besitzt eine angenehme, leicht gummierte, aber dabei hochwertig wirkende Oberfläche, „Softrubber“ genannt. Die Farben sind eine individuelle Geschmacksfrage, aber bei allen zur Verfügung stehenden Varianten – lieferbar ist es in Ferrari-Rot, Apfelgrün und Nachtblau - darf man sicher sein, dass man es immer wiederfindet.
Die Druckknöpfe sitzen fest und geben eine gute Rückmeldung. Der Großteil der Bedienarbeit muss über das rechts angebrachte Drehrad erbracht werden, dessen Fingerkuppen-Vertiefung jedoch etwas zu gering ausgefallen ist; zu leicht verliert man dort den Halt. Intuitiv ist die Bestätigung einer Auswahl durch Drücken des Drehknopfes.
Die einzigen beiden Anschlussmöglichkeiten verbergen sich hinter einer großen und gut zugänglichen Klappe auf der Gehäuseseite: Ein Anschluss für das Netzteil sowie ein weiterer für einen Kopfhörer sind dort verborgen.
24-WLAN-Stunden ohne Steckdose
Da es sich bei dem IP2Go um ein mobiles Internetradio-Gerät handelt, kann es neben der regulären Stromversorgung mit Batterien oder Akkus betrieben werden.
Beim klassischen UKW-Radioempfang soll es mit einer Laufzeit von bis zu 32 Stunden aufwarten, bei aktiver WLAN-Verbindung verringert sich die Laufzeit auf 24 Stunden.
Vorweggenommen sei der Test des UKW-Betriebes. Trotz ausgefahrener Stabantenne erinnert der Indoor-Betrieb eher an ein DAB-Gerät, so schwach ist die Signalauswertung. Zwar erkennt das Gerät die korrekten Frequenzen, allerdings ist nur auf ganz wenigen etwas mehr als Rauschen zu vernehmen. Störungsfreier Empfang gelingt nur bei genauer Ausrichtung der Antenne.
Der Betrieb im Internetradio-Modus setzt die Verbindung mit einem drahtlosen Netzwerk und den entsprechenden Einstellungen voraus.
Das Gerät ist kompatibel sowohl zum langsameren 802.11b-, als auch dem schnelleren 802.11g-Standard. Als Verschlüsselungstechnologien werden WEP, WPA und WPA2 unterstützt.
Spielt nicht mit Namenlosen
Bei der Netzwerksuche tritt das erste Problem auf: Die Eingabe eines Netzwerknamens, dessen Name verborgen ist, bietet das IP2Go nicht an und die so genannte SSID muss nicht nur bei der Ersteinrichtung des Gerätes kurzfristig gesendet werden. Nach der Auswahl des Netzwerkes versucht das kleine Radio eine sofortige Verbindung via DHCP herzustellen. Wird diese Funktion am Netzwerk nicht angeboten, erkennt das IP2Go den Mangel, meldet ihn korrekt und bietet sodann die manuelle Eingabe aller benötigten Parameter an (Passwort, IP-Adresse, Subnetzmaske, Gateway, DNS).
Bei umfangreichen Eingaben neigt man als Anwender sofort dazu, das Gerät in die Hand zu nehmen, weil es andernfalls leicht umzufallen droht. Für den mobilen Betrieb ist es allerdings ein deutlicher Vorteil, ein Leichtgewicht zu sein.
Das einzig ernsthafte Problem tritt einzig bei der Eingabe des Netzwerk-Passwortes auf. Wie wird die erfolgreiche Eingabe abgeschlossen? Erst die Anleitung bringt Aufschluss. Ein besonders langer Druck auf den Drehknopf führt zum nächsten Eingabepunkt.
Wer in seinem Netzwerk nur Geräten mit bekannter MAC-Adresse Einlass gewährt, erfährt diese ausschließlich innerhalb des Menüpunktes „Netzwerkstatus“.
Seine Auslegung, an verschiedenen Standorten schnell mit jedem Hotspot Kontakt aufzunehmen, unterstreicht das Radio mit verschiedenen abspeicherbaren WLAN-Netzprofilen. Nur abgeschaltete SSID-Übermittlungen können das IP2Go irritieren. Denn neuerliche Einbuchversuche mit gültigem Netzprofil quittiert es mit dem Hinweis, das Passwort sei falsch, oder das Netzwerk zu schwach.
Die Anleitung hält neben allen notwendigen Angaben, auch so manchen Rechtschreibfehler parat sowie unfreiwillig komische Hinweise: Um mit dem Radio arbeiten zu können benötigt man etwa eine Flatrate, denn „sonst wird es teuer“.
Der Menüführung des WLAN-Radios stets zu folgen, fällt nicht immer leicht. Das zweizeilige blaue Display mit Hintergrundbeleuchtung ist zwar gut ablesbar, aufgrund der sehr begrenzten Größe mangelt es aber zwangsläufig an Übersichtlichkeit.
Vtuner Basisdienst
Die Senderliste wird von Vtuner bereitgestellt. Aufgrund der eigenen IP-Adresse stellt dieser Dienst auch die lokalen Stationen entsprechend in den Senderlisten bereit. Allerdings handelt es sich hierbei nur um den Basiszugang. Ein Podcastverzeichnis fehlt da ebenso, wie eine Möglichkeit, das Gerät im Vtumer-Portal zu registrieren, um eigene Stream-Adressen zu hinterlegen.
Das Streaming der eigenen Musiksammlung kann mit einem UPnP-Server bewerkstelligt werden. Unterstützt werden die Wiedergabeformatlisten M3U und WPL.
Darüber hinaus kann der seit diesem Jahr neu eingerichtete Internetradiodienst „Aupeo!“ genutzt werden. Damit besteht die Möglichkeit, die eigene Lieblingsmusik in unbegrenztem Umfang in sein Radio überspielen zu lassen. „Aupeo!“ stellt auf Wunsch alternative Musikangebote, dem Geschmack des Hörers entsprechend, zusammen.
Obwohl sich das IP2Go aufgrund seiner kompakten Abmessungen und des geringen Gewichts geradezu selbstverständlich in jede Reisetasche einpacken lässt, fehlt dem Radio eine Weckfunktion.
Der Frontlautsprecher ist mit seinen 1,2 Watt in der Wiedergabeleistung begrenzt, für den durchschnittlichen Anwendungsfall jedoch vollkommen ausreichend. Die Qualität wird zwangsläufig auch durch das geringe Gehäusevolumen begrenzt und neigt dazu, etwas hohl zu klingen, klar ist die Tonwiedergabe dagegen zweifellos; die Dynamik der meisten Tischmodelle kann es nicht erreichen.
Der Stromverbrauch im WLAN-Betrieb beträgt 5,94 Watt; im Stand-by sinkt er auf 2,2 Watt.
Das IP2Go kostet nach Listenpreis 129,00 Euro. Wer es mobil in Betrieb nehmen möchte, muss zusätzlich lediglich noch in vier AA-Batterien investieren.
Fazit
Pünktlich zum Beginn der Outdoor-Saison des Jahres bringt dnt ein portables Internetradio für jeden Einsatzort auf den Markt. Der Listenpreis ist zwar nicht heiß, aber es ist anzunehmen, dass es von einzelnen Händlern durchaus etwas günstiger angeboten wird.
Der UKW-Empfang ist keine ernsthafte Alternative zum Internetradio, sondern eine deutlich Schwachstelle. Webradioprofis werden das Nachpflegen eigener Adressen sicher genauso vermissen, wie den komfortablen Zugriff auf Podcasts. Dessen ungeachtet hinterlässt das IP2Go insgesamt einen positiven Eindruck. Wer schon immer ein Internetradio zum Mitnehmen besitzen wollte, ob auf Reisen, im Hotel, bei Ausflügen oder einfach nur zu Hause, der macht mit dem IP2Go nichts falsch.
Lieferumfang
- Radio IP2Go
- Stecker-Netzteil
- Anleitung
- Aupeo-„Quick Start Guide“