Mit dem zweigeteilten Musiksystem aus dem Hause Logitech lassen sich nicht nur überall im Haus Internet-Radiostationen wiedergeben, sondern auch die eigene Musiksammlung auf die heimische Stereoanlage in CD-Qualität übertragen.
„Immer mehr Menschen hören Musik via PC, aber bis dato gab es keine komfortable Lösung für ein digitales Musikerlebnis in der ganzen Wohnung“, ist Alexander Neff, Logitech-Country-Manager für Deutschland, überzeugt. „Mit der Logitech Squeezebox Duet haben Audio-Enthusiasten jetzt endlich die Kontrolle über ihre Musikdateien oder Internet-Radiosender – ein Klick auf den Controller genügt und der Lieblingssong ist in der ganzen Wohnung zu hören“, so der Anspruch des Herstellers.
Die „Squeezebox Duet“ ist die Kombination von zwei Geräten für alle Fälle: Ein handlicher Controller in der Größe einer Fernbedienung mit Farbdisplay und ein kabelloser Netzwerk-Musik-Player.
Geliefert wird beides in einer etwa Schuhkarton großen Verpackung. Die Optik der Verpackung lässt auf die Geräte schließen. Und man wird zweifellos nicht enttäuscht. Der hochglänzende schwarzer Kunststoff sieht sehr attraktiv aus, auch wenn darauf wirklich jeder Fingerabdruck zu sehen ist.
Die kleine dicke Kurzanleitung enthält 16 Sprachvarianten, glücklicherweise auch eine deutsche. Auf zwölf Seiten wird beschrieben, wie beide Geräte in Betrieb zu nehmen sind, nicht umfänglich, aber weitgehend ausreichend.
Online steht ein umfangreiches Handbuch mit 45 Seiten in englischer Sprache zum Abruf bereit. Die eine oder andere Hürde kann aber auch sie nicht nehmen.
Inbetriebnahme mit Hindernissen
Der „Squeezebox Duet“-Player wird mithilfe eines externen Netzteils mit Strom versorgt. Mit in der Verpackung liegt sogar ein Adapter für den Anschluss in Großbritannien. Mit der Stereoanlage oder einem Paar Aktivboxen kann der Player über die vergoldeten Cinch-Kabel verbunden werden. Alternativ ist auch eine digitale Signalweitergabe möglich, wahlweise per Coaxial- oder Toslink-Kabel (beide nicht im Lieferumfang enthalten).
Weil der Player keinen Kopfhöreranschluss besitzt, liegt ein Adapter mit ebenfalls vergoldeten Anschlüssen bei: Cinch auf Kopfhörerbuchse.
Wer keinen WLAN-Zugangspunkt ansteuern kann, besitzt die Option, den Player per Ethernet-Kabel mit dem Internet zu verbinden. Einzig vergessen (oder der außergewöhnlichen Optik geopfert?) wurden Standfüße zur stabilen Aufstellung.
Soweit so gut ist der Anschluss kein Problem. Der mobile Hand-Controller, mit dem sich die Musikquelle von überall steuern lässt, erklärt bei der ersten Inbetriebnahme in einem WLAN-Netzwerk die erforderlichen Schritte. Er scheitert allerdings, sobald ein gesichertes Netzwerk mit zugewiesenen IP-Adressen angesteuert werden soll.
Nicht immer erkennt der Controller den Namen des eigenen Funknetzwerkes, auch wenn er sich in Reichweite befindet und die SSID ausgestrahlt wird. An dieser Stelle ist jedoch die Eingabe des Netzwerknamens per Hand sehr leicht möglich. Direkt nach Eingabe und Bestätigung des Netzwerknamens erfolgt ein Verbindungsversuch und bricht – wenig erstaunlich - mit einem Verbindungsfehler ab. Schließlich sollte jedes Netzwerk gesichert sein, doch nach den Zugangsdaten wird nicht gefragt. Wer weiß, wie leicht man Zugang zum Netzwerk der Entwickler der Squeezebox erhalten könnte?
Die Ursache meldet der Controller unerfahrenen Nutzern leider nicht; nur wer genau hinschaut, kann schon während des Versuchs des Verbindungsaufbaus erkennen, dass im Hintergrund beinahe unsichtbar ein Lauftext mitläuft, dass „kein Netzwerkkennwort/keine Verschlüsselung“ eingegeben wurde.
Eingeben lässt sich beides über einen Rücksprung mit der Zurück-Taste. Der Controller weist darauf jedoch nicht hin, sondern bietet lediglich einen erneuten Verbindungsversuch an. Der aber würde immer wieder scheitern.
Nach Eingabe der Netzwerkkennwortes kann der erfolgreiche Verbindungsaufbau vorgenommen werden. Doch wieder ein Problem: Diesmal allerdings weist die Fehlermeldung korrekterweise darauf hin, dass kein DHCP verwendet wird. Laut Geräteanweisung (und englischsprachiger Bedienungsanweisung) soll der letzte Menüpunkt der Liste „IP-Adresse selbst zuweisen“ ausgewählt werden, um eine IP-Adresse zuzuweisen und die des Gateways sowie eines DNS anzugeben.
Leider erweist sich dieser Weg als Irrgarten. Denn aufgrund eines Übersetzungsfehlers muss man zum unlogischen Menüpunkt „Statische Adresse verwenden“ greifen, andernfalls hilft es nur noch, irgendwie das Setup zu verlassen und das Gerät in den Ausgangszustand zurück zu versetzen oder dem Gerät beizubringen, das Netzwerk zu vergessen.
Gegebenenfalls muss man an seinem Hotspot auch noch die MAC-Adressen des Controllers und des Players eintragen, damit Zulass gewährt wird. Die MAC-Adressen sind erfreulicherweise im Batteriefach des Controllers und auf der Geräteunterseite des Players gut ablesbar angebracht.
Sobald die Netzwerkverbindung erfolgreich hergestellt wurde, sucht der Controller automatisch nach Playern, damit auch diese eingerichtet werden können. Denn der Player muss ebenfalls eine eigene IP-Adresse erhalten.
Anschließend erscheint eine Auswahl der Musikquellen: Lokal oder das „SqueezeNetwork“.
Online-Konto einrichten
Für die Nutzung der „Squeezebox Duet“ benötigt man ein eigenes Konto beim Netzwerk des Herstellers (squeezenetwork.com). So lassen sich Internet-Radiosender hören, Musikdienste wie Pandora oder Rhapsody nutzen sowie eigene Musiksammlungen ablegen; auch auf einen kostenlosen 30-tägigen Test des Sirius-XM-Satelliten-Radios kann zurückgegriffen werden. Wer ihn verlängern möchte, muss 12,99 US$ pro Monat dafür zahlen.
Für die Anmeldung beim „SqueezeNetwork“ wird eine „Player-PIN“ benötigt. Diese muss man im Hauptmenü der Squeezebox abfragen (Eintrag „SqueezeNetwork“ im Menü). Nach erfolgreicher Einrichtungsprozedur der Hardware wird diese ebenfalls eingeblendet, zusammen mit der Aufforderung, ein Konto einzurichten.
Kaum, dass dies geschehen ist, versucht der Controller selbstständig, eine Verbindung zum „SqueezeNetwork“ herzustellen.
Anschließend lässt sich die Software „SqueezeCenter“ für beinahe jedes beliebige Betriebssystem auswählen und herunterladen.
In jedem Fall benötigt man 80 MB verfügbaren Speicherplatz auf der Festplatte. Die PC-Variante läuft unter Windows 2000/XP/Vista ab einem 733-MHz-Pentium-Prozessor und 512 MB RAM. Mac-Besitzer benötigen Mac OS X 10.3.5 oder höher und mindestens 256 MB RAM. Wer seinen Rechner mit Linux, BSD oder Solaris betreibt ist auf Perl 5.8.3 oder höher sowie 256 MB RAM angewiesen – keine allzu großen Herausforderungen für einen halbwegs aktuellen Rechner.
Mit der Software „SqueezeCenter“ kann die eigene Musiksammlung komfortabel auf der Squeezebox wiedergeben werden.
Auch ohne das „SqueezeCenter“ bieten sich schon zahlreiche Möglichkeiten: Internetradio, Musikdienste, Music Store (Einkaufen bei Amazon), Podcasts und ein Info-Browser zum Lesen von Nachrichten aus RSS-Feeds.