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Sinfonie für digitalen Wellengang

By Mario Gongolsky, 12 April, 2006

Das Trinloc-Sinfonie will mehr als ein Tischradio sein. Hochkant, gummiert, spritzwassergeschützt und mit einem ordentlichen High-Tech-Akku ein Begleiter für Strand oder Grillfeier und doch schick genug, um auf dem Schreibtisch einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Noch nie hat die junge deutsche Firma Trinloc soviel Arbeit und Zeit in ein Produkt investiert wie in dieses Freizeitradio. Das Sinfonie wurde in Deutschland entwickelt und designed. Die Komponenten des Sinfonie werden zwar in Fernost gefertigt, aber erst in Deutschland wird aus dem “Bausatz” ein Radio. Deshalb steht auch nicht “Made in China” auf dem Gehäuse. Eine Ausnahmeerscheinung.

Im Bereich der DAB-Radios ist auch das Format derzeit einmalig. Hochkant, das hat Pfiff, wenngleich Tivoli mit seinem PAL diesen Trend gesetzt hat. Hochkant-DAB mit Band III und L-Band, das gibt es nur bei Trinloc. Der Bereich Outdoor-Radio wird nebenbei bemerkt auch bei Sangean gepflegt, dort ebenfalls nur für UKW und in einem geradezu martialischen Military-Look, der heute schon wieder als 70er-Jahre-Retro beklatscht wird.

Das Sinfonie ist da ganz anders: Keine Edelstahlgriffe und keine eloxierten Sturzbügel. Statt dessen, im Falle des Testmusters, ein kraftvoll-blaues Kunststoffgehäuse mit ungewöhnlicher, weil gummierter Oberfläche. Ein neues Anfassgefühl, eventuell irritierend für attestierte Latexallergiker, aber gesundheitlich hoffentlich unbedenklich. Outdoor-Feeling kommt eigentlich nur auf der Geräterückseite auf: Alle Anschlüsse sind mit sicher am Gehäuse verankerten Gummistopfen verschlossen, um Sand und Feuchtigkeit fernzuhalten.

Wirklich mobil

Zur Outdoor-Fähigkeit gehört natürlich der eingebaute Akku, der sich im Netzbetrieb automatisch auflädt. Dabei hat Trinloc in doppelter Hinsicht nicht gespart. So wird ein Nickel-Metallhybrid-Akku verwendet, der gegenüber Nickel-Cadmium-Akkus mehr Ladezyklen ohne Leistungseinbuße erlaubt und bei einer gelegentlichen Notfallaufladung zwischendurch nicht sofort unter einem Memory-Effekt leidet. Herkömmliche Akkus merken sich den Kapazitätsstand der Zwischenladung und reagieren mit Spannungsabfällen, wenn dieser Halbvoll-Ladestand unterschritten wird. Nicht gespart wurde zudem bei der Kapazität. Der Akku leistet 7,2 Volt und hat eine Kapazität von 2000 mAh. Das ist schon fast Laptop-verdächtig, doch während ein Laptop 25 Watt Leistung saugt, ist das Sinfonie mit einer Stromaufnahme von vier Watt merklich genügsamer. Im Test dudelte das Sinfonie satte 10:22 Stunden bei kleiner Lautstärke vor sich hin. Toll!

Bei den Anschlussmöglichkeiten beschränkt sich das Sinfonie auf den Netzteilanschluss, einen Kopfhörer und einen Signaleingang, um beispielsweise einen MP3-Player anzuschließen. Zum Lieferumfang gehört neben dem Netzteil auch ein Adapter für eine 12-Volt-Autosteckdose. Freunde der DAB-Empfangsexperimente dürften enttäuscht sein zu hören, dass die Teleskopantenne fest eingebaut ist.

Frischer Klang

Das Gehäuse ist klein, der Lautsprecher ist klein. Als Zusatzkomplikation ist das hermetisch geschlossene Gehäuse zu werten, denn mehr Atemwege für tiefe Frequenzen über eine Bassreflexöffnung sind bei diesem Radio erst gar nicht möglich. Trotzdem klingt das Sinfonie recht angenehm. Mag schon sein, dass bei der Grillparty die große Stereo-Radau-Box den Vorzug erhält, aber wenn dessen Batterien zur Neige gehen, gibt das Sinfonie den Takt an. Als Tischradio bei niedriger Lautstärke klingt das kleine Radio klar, verbindlich und doch unaufdringlich. Auf der Grillparty erzeugt es einen verblüffenden Schalldruck. Die sechs Bedientasten tanzen rhythmisch in den Gehäuseöffnungen wie Smarties auf der Rüttelplatte. Freilich kommt der kleine Lautsprecher nicht weit in den Frequenzkeller hinunter, aber nach Magerkost klingt es auch wieder nicht. In den Mitteltonlagen, bei Zischlauten der Radiosprecher, Blas- und Streichinstrumenten oder Metallschlagzeugen neigt der Lautsprecher zur Übertreibung. Im Normalfall wirkt der Klang durch die Frequenzbetonung nach oben heraus aber frisch und fröhlich und passt gut zum Wesen des kompakten Radios. Nur ein sehr feines Prozessorsirren ist dem Sinfonie als Schönheitsfehler anzukreiden.

Sinfonische Qualität am Kopfhörer

Im Kopfhörerbetrieb kann sich das Sinfonie prima in Szene setzen. Auf unserem großen Sennheiser HD-600 hat das Radio einen kräftigen Bass, ohne einen sich aufdrängenden künstlichen Tiefton-Nachbrenner, der auf viel Klangkosmetik schließen lassen würde. Die Überakzentuierung der Mitteltonlagen und die leicht zischelnde Schärfe sind nur stark gemildert wahrnehmbar. Der tolle Kopfhörerklang offenbart jetzt eher eine andere Schwäche, die dem DAB-System zu Eigen sein kann: Programme mit weniger Bitrate klingen etwas synthetisch-blechern. Da hört man Kompressionsspuren heraus, die ihre Ursache in der Digital-Analog-Wandlung haben dürften. Aber im Ernst: Solche Argumente gehören in den Test eines High-End-Bausteins und nicht zu einem kleinen Outdoor-Radio.

Festzustellen bleibt, dass Trinloc bei der Klangabstimmung und Lautsprecherauswahl des Sinfonie einen ordentlichen Kompromiss gefunden hat. Für stolze DAB-Radio-Besitzer ein beruhigender Vergleichshinweis: An einen Evoke 1 Triband oder Sangean DDR-203 kommt das Sinfonie im Lautsprecherbetrieb nicht ganz heran, doch die beiden genannten Geräte erreichen ja auch nicht die Vielseitigkeit des Sinfonie. 

Nur die Starken für den Garten

Was nützt das schönste Radio, wenn es schlecht empfängt? Da muss man sich beim Sinfonie keine großen Sorgen machen, wenngleich uns die DAB-Empfindlichkeit nicht zu größeren Begeisterungsstürmen hingerissen hat. Die Signalanzeige sieht in Bonn zwar das Signal aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz, kann aber die Ensemble-Information nicht auslesen. Dass der DAB-Empfang Probleme bereiten könnte, ist trotzdem nicht zu erwarten, weil man Dank der kleinen Stellfläche sicher ein geeignetes Plätzchen finden wird, an dem ein störungsfreier Empfang möglich ist. Der UKW-Empfänger präsentiert sich mit flinker RDS-Auslesung, weiß aber mit seinen wirklich scheunengroßen Filtern nicht einmal, wie man Trennschärfe schreibt - und als könne man das Problem mit Taubheit kurieren - hält sich das Sinfonie auch bei der Empfindlichkeit spürbar zurück. Nur die Starken in den Garten: Die wenigen Stationen, die rauschfrei hereinkommen, klingen gut, werden aber durch dieses Prozessor-Sirren untermalt und das fällt auf UKW etwas stärker aus. Der UKW-Empfang ist demnach keine Offenbarung.

Fluchtwege und Enterhaken

Die Bedienungselemente werden vom zentralen Drehknopf dominiert. Er ist für die Lautstärke zuständig und nach einem Druck auf die Taste Menü, auch für die Menüauswahl. Die Sender werden hingegen über zwei Tasten ausgewählt. Vielleicht hätte man sich eher eine Drehknopfabstimmung gewünscht, aber hinsichtlich des Spitzwasserschutzes ist ein Drehknopf kritischer als eine Taste. Damit kann man sich arrangieren. Stationsspeichertasten gibt es nicht, wurden in der Praxis auch nicht weiter vermisst. Verwechseln lassen sich leicht die Tasten “Info” und “Menü”: Info schaltet die unmittelbaren Displayanzeigen um, wie Uhrzeit, Datenrate, Fehlerrate, Labeltexte, Programmtyp, während man über Menü in die Geräteeinstellungen gelangt. Davon abgesehen ist die Bedienung aber ein Kinderspiel. Ein Druck auf die Lautstärketaste blendet nebenbei eine Empfangsstärkeanzeige ein. Auf UKW kann man sich über RDS-Funktionen wie Radiotext und Programmtyp freuen, wobei diese Freude im unterentwickelten UKW-Empfangsteil untergehen dürfte.

Ein Gedrückthalten der Menü-Taste weist einen Fluchtweg in Form des Softwareresets. Wer versehentlich zu lange gedrückt hat, wird gebeten den Enter zu drücken um das Reset zu bestätigen: “Drücken Sie die Entertaste um das Resetten zu bestätigen” Eine Taste “Enter” gibt es nicht, der Drehregler ist gemeint. Leider sagt das Display nicht, was zu tun ist, wenn kein Reset gewünscht wird. Ach ja, ein Display gibt es auch. Zwei Zeilen zu je 16 Zeichen, weiße Schrift, blauer Grund: Pure lässt grüßen. Aber ob originell oder nicht, es sieht gut aus und lässt sich sehr gut ablesen. 

Fazit

Respekt. Look und Feel des Trinloc Sinfonie sind außergewöhnlich, die Mobilität und Outdoorfähigkeit dank guter Akkuleistung ernst gemeint, der Klang ein gelungener Kompromiss aller Anforderungen, das Design gelungen (= Look und Feel?!). Da wundert es nicht, wenn zahlreiche Händler das Sinfonie sofort geordert haben. Ein Radio mit hohem Freizeitwert passt einfach bestens in die Zeit. Das Sinfonie macht Spaß, besonders auf digitalen Wellen.

 

Empfangseigenschaften
DAB-Empfang befriedigend, aber UKW-Empfang schwach.
Empfangseigenschaften Wertung
66%
Klangeigenschaften
Der Klang ist ein ausgewogener Kompromiss. Klingt klar und freundlich. Leichtes Prozessorsirren im Lautsprecher feststellbar.
Klangeigenschaften Wertung
66%
Ausstattung
Sicher kein Ausstattungsriese, aber der eingebaute Akku mit guter Laufzeit (ca. 7 Stunden im Test) verdient besondere Erwähnung.
Ausstattung Wertung
51%
Bedienung
Einfach zu bedienen. Die Funktionsaufteilung kann zwar schon mal verwirrend wirken, ist aber kein echtes Problem.
Bedienung Wertung
88%
Qualitätseindruck
Gummiertes, spritzwassergeschütztes Gehäuse in etlichen Farben.
Qualitätseindruck Wertung
86%
Gesamtwertung
Optik und Griffgefühl sind neu. Netter Klang und prima Akkulaufleistung machen das Sinfonie besonders vielseitig.
Gesamtwertung Wertung
71%
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