Wer nicht viel Platz besitzt und über eine Mini-Stereoanlage hochwertigen Zuschnitts nachdenkt, sollte der neuen CD-Receiver-Kombination aus dem Hause Teac die verdiente Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Mit einer Breite von kaum mehr als 20 Zentimetern und einer Höhe von 11 Zentimetern würde die neue Teac Kombination nicht weiter auffallen, doch die Aluminium gebürstete silberfarbene Front mit gerundeten Ecken machen das Gerät durchaus zu einer kleinen Attraktion im heimischen Wohnzimmer. Das Gewicht von gut viereinhalb Kilogramm unterstreicht den Anspruch einer hochwertigen Verarbeitung. Dieser Anspruch wird durch das absolut plan eingearbeitete großformatige Display bestätigt und bei der Anwahl sämtlicher Knöpfe und Bedienelemente weiter bestärkt. Nur wer ganz genau hinschaut, wird bemerken, dass der Drehregler nicht ganz perfekt mittig eingepasst wurde. Die CD-Schublade ist allerdings sehr labil und passt nicht zum ansonsten sehr guten Erscheinungsbild.
Da der Receiver auch preislich nicht in die Kategorie High-end fällt, sind diese kleinen Mängel durchaus vertretbar. High-end-Produkte werden schließlich noch nicht in China gefertigt.
Das Gerät lässt sich vollständig über die wenigen Tasten auf der Vorderfront bedienen. Dabei sind die Tasten für die verschiedenen Betriebsarten meist mehrfach belegt. Der große Drehregler neben dem Display dient dabei zur Einstellung der Wiedergabelautstärke und zur Klang-, Balance- und Dimmer-Einstellung.
An der Vorderfront kann nicht nur ein Kopfhörer angeschlossen werden, sondern es ist auch möglich, eine externe Tonquelle wie einen MP3-Player anzuschließen. Und das wirklich Besondere ist der Anschluss eines externen USB-Speichergeräts. Doch dazu später mehr.
Die Rückseite des Gerätes bietet eine Reihe weiterer Anschlussmöglichkeiten: Lautsprecherboxen können über Klemmschrauben angeschlossen werden, sodass auch größere Kabelquerschnitte bequem Platz finden; ein aktiver Subwoofer findet ebenso Anschluss. Darüber hinaus besitzt der Teac einen optischen Digitalausgang, Cinch-Anschlussmöglichkeiten für zwei Geräte mit Aufnahmemöglichkeiten und ein weiteres Gerät, das lediglich über den Receiver wiedergegeben werden soll.
Angeschlossen werden kann neben einer UKW-Antenne ebenso eine Mittelwellen- und DAB-Antenne.
Einfache Bedienung
Die Bedienung des Gerätes erfolgt weitgehend intuitiv. Gleichwohl lässt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung wegen der mehrfachen Belegung der einzelnen Tasten nicht gänzlich vermeiden. Die Bedienungsanleitung ist gut strukturiert und umfassend; im DAB-Bereich ist der Zielmarkt für das Gerät unverkennbar Großbritannien. Ein Indiz hierfür ist, dass vor dem analogen Radioempfang der DAB-Betrieb umfassend beschrieben wird.
Grundsätzlich wechselt der Teac nach dem Einschalten (und Wahl der Radiofunktion) in den DAB-Modus und blendet die Kanalliste in alphanumerischer Reihenfolge vor. Die Senderreihenfolge kann auf favorisierte Stationen oder aktive Stationen umgestellt werden. Neben der automatischen Sendersuche steht ebenso eine manuelle Möglichkeit zur Abstimmung bereit. Maximal zehn Sender können im Programmspeicher abgelegt werden (im UKW- und Mittelwellen-Betrieb sind es jeweils 30 Sender).
Jedem Sender kann im DAB-Betrieb ein Wert für die Dynamic Range Control (DRC) zugewiesen werden, um den Dynamikumfang zu beeinflussen, indem die Unterschiede zwischen den lautesten und leisesten Pegeln ausgeglichen werden. Eingestellt werden kann zudem, welche Informationen die zweite Displayzeile enthalten soll: Dynamic Label Segment (DLS) mit Informationen zum gespielten Musiktitel, zum ausgestrahlten Programm oder zur Station; Programmtyp; Multiplex-Name; Datum und Uhrzeit; Bitrate; Kanal und Frequenz; Signalfehlerrate; Softwareversion.
Im UKW-Modus kann auf Mono-Wiedergabe umgeschaltet werden, wenn der Empfang für eine Stereo-Qualität nicht ausreichend ist. Der Zwerg verfügt ebenfalls über eine RDS-Funktion.
Die kleine Kompaktanlage lässt sich im Schlafzimmer sogar zum Wecken und Einschlafen einsetzen. Neben einem klassischen Timer, der auch für zeitgesteuerte Aufnahmen genutzt werden kann, blendet sich das Gerät auf Wunsch in programmierbaren Zehn-Minutenschritten aus.
Bevor das aber im DAB-Betriebsmodus einwandfrei funktioniert, muss noch eine Hürde überwunden werden. Die mitgelieferte DAB-Wurfantenne erweist sich einmal mehr als wirkungslos, sodass unmittelbar etwas Besseres angeschlossen werden muss: Die Axing TAA 3-00, die sich zur letzten Sommerausgabe bewährt hatte, musste einmal mehr zeigen, was in ihr steckt.
Der Klang des CR-H255 erweist sich als leicht basslastig, bei Kopfhörerbetrieb entlarvt sich der Verstärker dagegen fast schon als etwas zu schrill. Ansonsten ist der Receiver für eine Kompakte sehr gediegen und ausgeglichen, nur mit wahrnehmbaren Schwächen im Kopfhörerbetrieb.
Multifunktional mit USB
Bei CD-Wiedergabe summt das Gerät übermäßig laut, was sich vor allem beim Kopfhörerbetrieb bemerkbar macht. Neben der Wiedergabe von Kauf-CDs lassen sich auch selbst gebrannte CDs, die Dateien in den Formaten MP3 und WMA enthalten, wiedergeben. Das funktioniert soweit alles problemlos, sogar sichtbare Kratzer auf einer Test-CD werden weitgehend ignoriert und ausgeglichen.
Ebenso kann der CR-H255 Dateien in den Formaten MP3 und WMA aufzeichnen und wiedergeben, sobald ein USB-Gerät über den Steckplatz an der Front angeschlossen wurde. Kopiergeschützte Dateien können auf dem Gerät allerdings nicht wiedergegeben werden. Kompatibel ist das Gerät mit Flash-Memorys, MP3-Playern und USB-Festplattengeräten der Standards 1.1 und 2.0, wobei die Festplattengeräte auf FAT32 oder FAT16 basieren müssen, keinesfalls NTFS. Weitere Beschränkungen bestehen in der Festplattengröße. Bei der Aufnahme ist die Länge eines Titels auf 90 Minuten beschränkt, auch können höchstens 999 Titel auf einem Datenträger aufgenommen werden. Die Bitrate kann für eine Aufnahme variabel zwischen 64 und 192 kbps eingestellt werden. Die Rate hat nicht nur Einfluss auf die Aufnahmequalität, sondern ebenso auf den verbrauchten Speicherplatz. Bei 192 kbps reichen zehn Gigabyte für 188 Stunden, bei 64 kbps sogar für sagenhafte 355 Stunden.
Wichtig (und ohne Lesen der Anleitung nicht erkennbar) ist das Vorgehen, bevor ein USB-Gerät vom Steckplatz abgetrennt wird. An dieser Stelle erinnert die kleine Kompaktanlage auch eher an einen modernen PC als an eine klassische Stereoanlage, gilt es doch, die Taste “Time Mode” vier Sekunden zu drücken, damit auf beiden Geräteseiten nichts schiefgeht. Falls sich das Gerät in einer Endlosschleife verirrt haben sollte, hilft ein Hardware-Reset: Stecker ziehen und Neustart nach 20 Sekunden – sagt ebenso die Anleitung. Beim Testen traten derartige Probleme nicht auf.
Der Teac legt auf dem Gerät, das per USB angedockt wird, stets ein eigenes Audio-Verzeichnis ab, in dem eigene Dateien abgelegt werden. Das klappt ganz gut, führt aber auch zu Irritation. Zum einen hatte der Teac Probleme, auf einem USB-2.0-Stick seine Daten ohne Aussetzer abzulegen (mit dem MP3-Player Samsung YH-925 gab es keine Schwierigkeiten), außerdem findet nicht jedes MP3-Gerät seinerseits die aufgenommenen Dateien im Ordner Audio.
Der Teac sucht selbstständig nach allen abspielbaren Dateien auf einem angeschlossenen USB-Gerät, egal in welchem Verzeichnis sie abgelegt wurden und bietet sie dann (eigenständig nummeriert) zum Abspielen an. Probleme zeigte der Teac auch bei mehreren Hundert Musikdateien nicht.
Tausendtaster
Die Fernbedienung fällt in ihrem Erscheinungsbild durchaus hinter den Receiver mit Aluminiumfront zurück, ist sie doch lediglich aus funktionalem Kunststoff. Auf den ersten Blick wirkt sie auch weit weniger übersichtlich als der Teac CR-H255, sind doch auf beinahe jeder freien Fläche Tasten untergebracht. Bei genauerem Hinsehen ist die Fernbedienung jedoch in mehrere Abteilungen aufgeteilt, wodurch sie nicht auf die Mehrfachbelegung einzelner Tasten angewiesen ist (wie es beim Gerät der Fall ist). Nach kurzer Sichtung des Tastenfeldes erweist sich die Bedienung als unproblematisch; die Druckpunkte sämtlicher Tasten sind ebensogut ausgeprägt wie beim Receiver. Die Reichweite der Fernbedienung beträgt rund fünf Meter und ist damit vollkommend ausreichend.
Fazit
Für den Radiobetrieb allein wird man sich den Teac CR-H255 sicherlich nicht zulegen. Der Band-III-Empfang ist in weiten Teilen (Süd-)Deutschlands etwas knapp bemessen. Aber immerhin erhält man für das Radioentwicklungsland Deutschland einen guten analogen Radioempfänger und eine Ausstattung, mit der man auch dem Formatradio ein Schnippchen schlagen kann, indem man Podcasts über die Anlage abspielt.
Der Listenpreis von knapp 400 Euro ist in Anbetracht von Verarbeitung und Leistungsumfang durchaus angemessen, wobei das Gerät im Fachhandel auch schon für einen etwas geringeren Betrag gesichtet wurde.
Optional ist auch noch ein passendes Boxenpaar, das nach Herstellerangaben aber frühestens im Mai erhältlich sein wird. Der Preis dafür ist noch unbekannt.