Der englische Hersteller Pure bedient mit seinem neuen PocketDAB nicht nur die Freunde des digitalen Radios, sondern vor allem die Anhänger eines stylischen Radios für die Hosentasche.
Außen besticht das flache Taschenradio durch ein schwarzes Metallgehäuse, das in der Mitte mit gebürsteter Aluminium-Optik kombiniert wurde. Das Display ist bernsteinfarben, zweizeilig mit 16 x 2 Zeichen und einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, die manuell an- und ausgestellt werden kann. Helligkeit und Kontrast können ebenfalls individuell eingestellt werden. In der Gesamtheit, keine Frage, wird es auch detailverliebte Menschen mit einem Hang zu Lifestyle-Produkten sofort ansprechen.
Gestartet wird das Gerät auf der Oberseite per Power-Knopf. Unmittelbar daneben befindet sich ein kleiner Schiebeschalter, der ein Verstellen der vorgenommenen Einstellungen durch ein versehentliches Drücken einer beliebigen Taste verhindert.
Der wichtigste Hebel ist auf der Vorderfront – unterhalb des Displays – angebracht und nennt sich der „Fünfwege-Navigator”: Zum Wählen zwischen verfügbaren Sendern nach links oder rechts kippen und mittig drücken. Nach oben oder unten kippen, regelt die Lautstärke. Zudem lässt sich darüber der DAB-Radiotext kontrollieren, um Songnamen, wichtige Telefonnummern oder Adressen zu notieren. Pure nennt diese Funktion „textSCAN”.
Die Menüführung des PocketDAB 1500 ist intuitiv und ohne verbogene Finger sowohl über das zentrales Bedienelement als auch die Zusatztasten möglich. Was fehlt? Eine deutschsprachige Bedienführung. Immerhin gehört eine deutschsprachige Anleitung zum Lieferumfang. Sie ist kurz, prägnant und gut verständlich.
Nach dem ersten Start erfolgt ein vollständiger Suchlauf für das gesamte Band-III-Ensemble; das L-Band empfängt das Taschenradio generell nicht. Das PocketDAB 1500 besitzt durchweg eine höhere Signalauswertung als das weltweit eingesetzte Redaktionsradio Albrecht DR-301, kommt aber nicht ganz an das Sangean DPR-14 heran. Das Pure-Taschenradio benötigt zwar grundsätzlich lediglich ein sehr schwaches Signal, das es gleichwohl auswerten kann, doch seine Empfindlichkeit ist insgesamt etwas niedriger als das Sangean DPR-14 . Im Zimmerbetrieb ist es beinahe chancenlos.
Das Erstaunliche dabei: Gleiches gilt auch für den UKW-Betrieb. Auch dabei benötigt das Taschenradio ein recht gutes Signal, um eine rauschfreie Stereo-Wiedergabe und zusätzlich eine Auswertung des RDS-Signals zu bieten. Im UKW-Modus bietet der Handschmeichler einen Suchlauf aufwärts und abwärts an, bei schwachen Sendern kann auf Mono-Betrieb umgeschaltet werden.
Das kleine Pure-Gerät erinnert sich automatisch an die zehn häufigst gehörten Sender und blendet sie in einer „favourites list” vor. Immerhin 20 Sender lassen sich im PocketDAB 1500 speichern: paritätisch geteilt zwischen DAB und UKW. Sie lassen sich alphanumerisch, nach Lieblingsstationen, über die Multiplexauswahl oder nach Senderempfang sortieren.
Für die Stromversorgung wird ein Netzteil mitgeliefert, das zudem als Ladegerät für den ebenfalls zum Lieferumfang zählenden Akku gehört. Der von Pure „ChargePAK” getaufte 3,7-V-Lithium-Ionen-Akku sorgt mit seinen 2.000 mA für eine maximale Laufzeit von 24 Stunden digitalem Radiogenuss. Das ist außergewöhnlich gut.
Außer dem Spezialakku von Pure lassen sich keine anderen Batterien einlegen, weil das Taschenradio lediglich einen Spezialstecker für den „ChargePAK” besitzt. Die Batterieklappe ist großzügig ausgelegt, erfordert beim Öffnen und Schließen aber dennoch etwas Geduld. Mit einem Gewicht von 123 Gramm einschließlich Akku-Pack ist das PocketDAB 1500 ein echtes Leichtgewicht.
Geliefert wird das Pure-Taschenradio mit schwarzen Kopfhörern von Sennheiser: MX 300. Der Klang ist mit dem mitgelieferten Kopfhörerpaar MX 300 sehr klar; sie zeigen eine unüberhörbare Neigung, die Tiefen besonders – aber nicht unangenehm - zu betonen. Klanglich ist der MX 300 am mobilen Pure sogar deutlich besser als der Referenzkopfhörer Sennheiser HD600, der dagegen ziemlich dumpf klingt. Allerdings überrascht, dass der Refernezkopfhörer ein wesentlich besseres Empfangsresultat erzielen kann.
Wer den Klang manipulieren möchte, kann für alle Empfangsbereiche auf einen Equalizer zurückgreifen, der einige Voreinstellungen bietet, um sie auf das empfangene Audiosignal anzuwenden (Bass boost, Live, Vocal, Jazz, Acoustic).
Im DAB-Betrieb kann zudem DRC (Dynamic Range Control) aktiviert werden, um leise Geräusche einer Radiosendung anzuheben, so dass diese bei niedriger Lautstärke oder in lauter Umgebung leichter gehört werden können.
In Großbritannien ist optional eine passende Ledertasche für 14,99 Pfund erhältlich, die einen optimalen Schutz bieten soll und dennoch eine Bedienung der wichtigsten Funktionen zulässt, ohne das Gerät jedes Mal aus der Ledertasche herausbugsieren zu müssen; in Deutschland ist die Tasche für 19,90 Euro erhältlich, in der Schweiz auf Anfrage beim Fachhändler ebenso.
Bei Pure ist man von den Vorzügen des neuen Taschenradios durchweg überzeugt. Colin Crawford, Direktor des Produktmarketings: „Mit Eigenschaften wie TextSCAN, der Haltbarkeit des ChargePAK Akkus, seinem Design und den qualitativ hervorragenden Sennheiser-Kopfhörern wird der PocketDAB 1500 zu einem absoluten Erlebnis in Sachen Digitalradio. Das Gerät erfüllt alle Eigenschaften, die man an ein digitales Radio-Handheld stellt; und ganz nebenbei ist sein Preis absolut verlockend.”
Fazit
Pure bietet mit seinem neuen Taschenradio nicht nur ein äußerst schickes Radio für unterwegs, sondern ein ziemlich leichtes mit enormer Laufzeit noch dazu. Und sogar der Preis kann überzeugen.