Schon im vergangenen Jahr hat Albrecht mit dem DR 333 ein DAB-Radio auf den Markt gebracht, das mit Touchscreen und Farbdisplay eher an ein modernes Internetradio erinnert und Smartphone-geübten Anwender gefallen dürfte. Zeit, es genauer unter die Lupe zu nehmen.
Beim Auspacken zeigen sich runde Formen (sogar die Antenne ist in einer solchen verborgen), die an einen modernen Kleinwagen erinnern und das Gewicht verspricht ein Tischradio mit einem guten Stand und macht Hoffnung auf eine ausgewogene Klangwiedergabe.
Das Gehäuse ist vollständig aus Kunststoff, gut verarbeitet und die nach hinten fallende Front stellt eine gute Bedienung sicher, bei der sich das Display stets gut ablesen lässt.
Der Startdialog nach dem ersten Einschalten gestaltet sich für ein DAB-Radio eher ungewöhnlich:
„Start setup wizard now?“ → „Yes“ → „Select language“ → „Deutsch“ → „Uhrzeitformat“ → „24 h“ → „Quelle für Zeitupdate wählen“ → „DAB“ → „Setup-Assistent ist fertig.“ → „OK“.
Die ersten Einstellungen sind damit erledigt und das ohne Probleme. Doch andere Geräte, die über kein so schickes Display mit Touchscreen verfügen, nehmen die Einstellungen automatisch vor, wenn sie denn auf Deutschland zur Auslieferung konfektioniert wurden und das ist die überwiegende Anzahl.
Die kleine Prahlerei führt immerhin dazu, dass man dem Gerät näher kommt und es durchaus sympathisch findet.
Die aktuelle DAB-Senderliste DAB ist direkt vorhanden. Ein Sendersuchlauf wurde wohl im Hintergrund der Einstellroutine durchgeführt, doch „Kein Signal. Bitte das Radio entsprechend einstellen.“ Ein neuer, manuell angestoßener Sendersuchlauf zeigt ebenfalls, dass alle Sender der Region eingebucht wurden, bringen aber durchweg keinen Empfang.
Schwacher Empfang
Das Geheimnis ist eine denkbar schlechte Signalausbeute. Je nach Aufstellort kann doch etwas mehr herausgeholt werden, doch ideal ist etwas anderes, richtiges Radiohören nicht möglich. Ein Wechsel zu UKW zeigt auch hier lediglich eine schwache Signalauswertung, denn dezentes Rauschen im Hintergrund gehört selbst bei stark einfallenden Sendern meist noch dazu. Darüber hinwegtäuschen kann auch die schöne Animation beim Suchlauf nicht.
Apropos Suchlauf: Die Bedienung des Gerätes erfolgt über Symbole im Touchscreen-Display. Meist sind sie intuitiv zu erkennen, doch nicht immer ist es ganz so klar. Den Suchlauf muss man beispielsweise erst aktivieren über „Suchlauf“ und dann das Vor- oder Zurück-Symbol wählen.
Und mag das Drehrad gewohnheitsmäßig zur Auswahl verführen – es ist wirklich nur für die Lautstärkeregelung gedacht.
Alternativ ist eine Bedienung per Fernbedienung möglich. Sie besitzt Scheckkartengröße und liegt daher nicht sonderlich gut in der Hand. Reichweite und Ansprechverhalten sind aber gut.
Das Gerät verfügt über einige Reserven bei der Wiedergabe und weist einen guten Dynamikbereich auf. Dank Gewicht und Bassreflexrohr auf der Rückseite bleibt auch die Tiefenwiedergabe nicht auf der Strecke.
Noch einmal zurück zur Bedienung (Test mit Software-Version dabp-mmi-FS2028-0100-0002_V3.2.7.42548-1RC2): Das Touchscreen-Display hat das schlichte Gerätedesign ermöglicht – mehr als zehn praktische Favoriten-Tasten im Direktzugriff, dem Lautstärkeregler und einem Stand-by-Schalter sind nicht auf der Gerätevorderseite zu finden.
Und dennoch können so viele Informationen angezeigt werden, wie bei kaum einem anderen Gerät, etwa beim Druck auf „i“ im DAB-Modus. Die Vorteile der Display-Anzeige werden offenkundig: Alle Informationen erhält man auf einen Blick und muss sich nicht durchklicken oder einem durchlaufenden Text folgen.
Das gedruckte Handbuch ist dreisprachig (Deutsch, Englisch, Französisch) und erläutert die Einstell- und Auswahlmöglichkeiten detailliert und Verständlich. Ein Einleger warnt davor, dass hochwertige technische Geräte komplex zu bedienen seien und verweist auf einen Support per 01805-Rufnummer (wahlweise auch per Telefax oder E-Mail). Der Warnhinweis ist im Gegensatz zu anderen Radiogeräten allerdings deutlich übertrieben.
Die Bedienung der Oberfläche ist fast ausnahmslos übersetzt, lediglich beim Wecker/Alarm ist noch ein englisches „Off“ im Menü erhalten geblieben.
Ein externes Netzteil mit 9 Watt Leistung sorgt für die Stromversorgung. Sowohl im DAB- als auch UKW-Betrieb werden tatsächlich 5,72 Watt benötigt, im Stand-by sind es allerdings noch 3,08 Watt. Einen Netztrennschalter hat das Gerät nicht, demnach bleibt nur, das Netzteil aus der Steckdose zu ziehen.
Auf der Rückseite finden sich die in der Geräteklasse üblichen Anschlüsse: Aux-in etwa für einen MP3-Player, eine Kopfhörerbuchse, ein USB-Anschluss, der ausschließlich Betriebssystem-Updates vorbehalten ist, und darüber hinaus noch Cinch-Anschlüsse, um das Gerät mit der Stereoanlage zu verbinden.
Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 149,90 €.
Fazit
Das DR 333 besitzt ein zeitgemäßes Design und glänzt mit Farbdisplay und Touchscreen. Eine Vielzahl detaillierter Informationen auf einen Blick runden das positive Bild ebenso ab wie die gute Klangwiedergabe.
Die Touchscreen-Oberfläche macht die Bedienung insgesamt einfacher und auch der Preis bleibt verträglich. Doch die Hauptfunktion – der vielfach beschworene störungsfreie und kristallklare Klang - ist nur an Standorten mit guter bis sehr guter Versorgung möglich.
Technische Daten
- DAB/DAB+/UKW-Radio (mit RDS)
- Touchscreen
- Radiowecker mit diversen Alarmfunktionen und -intervallen
- Sleep-Timer und Schlummerfunktion
- Zeit- und Datumsanzeige
- Je 10 Stationstasten für DAB- und UKW-Radio
- Stand-by-Modus
- 3,5-mm-Kopfhörerbuchse, Line-in, Line-out
- Teleskop-Antenne
- Audioleistung: 5 W RMS
- Tonhöhen/Bässe regelbar
- Fernbedienung
- Netzteil
- Abmessungen: B: 250 mm, T: 160 mm, H: 134 mm
Lieferumfang
- Fernbedienung
- Netzteil
- Teleskop-Antenne