Aus dem Hause Teac kommt ein neuer HiFi-Baustein für die heimische Stereo-Anlage. Er zeichnet sich durch Schlichtheit in allen Bereichen aus, eignet sich aber allemal als preiswerter Einstieg in die digitale Radiowelt: DAB Band III und L-Band und zudem ist auch noch UKW mit RDS an Bord.
In den meisten Stereo-Anlagen wird der T-R610DAB kaum auffallen. Die Verarbeitung ist solide, die Front besteht aus Metall und die Druckknöpfe hinterlassen bei der Bedienung einen ordentlichen Eindruck. Nur das Display – zweizeilig und ziemlich klobig – wirkt wenig elegant und wertet den T-R610DAB etwas ab. Andererseits – dem aktuellen Sprachtrend in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs positiv ausgedrückt – die großen Buchstaben lassen sich auch aus der Ferne noch gut ablesen, sogar von älteren Menschen.
Die Aufteilung der Front ist klassisch: links die Stationsspeichertasten, rechts alle Sondertasten einschließlich dem Drehregler für das Tuning und die Einstellung des Schlummerintervalls. Der Drehregler ist aus Kunststoff und lässt sich dennoch gut bedienen. Etwas mühsam ist es aber schon, über das Abstimmrad eine UKW-Frequenz einzustellen, benötigt es doch relativ viel Bewegung, bis man auch nur das halbe Frequenzband durchschritten hat. Andererseits – erneut positiv ausgedrückt: Die exakte Abstimmung einzelner Sender ist ohne ohne große Feinmotorik möglich, die anderer Hersteller ihren Benutzern abverlangen. Und ohnedies gibt es natürlich auch einen automatischen Sendersuchlauf.
Verständliche Bedienung
Die Bedienung ist auch ansonsten einfach und unkompliziert gehalten. Die Bedienungsanleitung muss dazu nicht herangezogen werden, wenngleich sie im Zweifelsfall erschöpfende Auskunft geben würde.
Eher Spielerei ist die Einstellung der Auto-Select-Funktion: Soll eine Station nach der Auswahl automatisch eingestellt werden oder soll noch gewartet werden, bis eine Bestätigung mittels der Enter-Taste erfolgt ist?
Praktischer dagegen ist die Möglichkeit, die Anzeige in der zweiten Display-Anzeige zu manipulieren, d. h. zu wählen, welche Informationen dort ausgegeben werden sollen: Programmtyp, Dynamic Label Segment (DLS), Ensemblename, Signalpegel, Datum und Uhrzeit, Empfangsbereich und Frequenz, Bitrate oder der Status des Einschlaf-Timers? Auch im UKW-Betrieb kann ausgewählt werden, welche Informationen die zweite Zeile ausgibt: Programmtyp, Radio-Text (RDS) mit maximal 64 Zeichen, Signalpegel, Datum und Zeit, Frequenz, UKW-Betrieb (Mono/Stereo) und der Status des Einschlaf-Timers.
Stationsspeichertasten stehen fünf auf der Gerätefront zur Verfügung. Sie können gleich zweifach doppelt belegt werden, denn bis zu zehn DAB- und UKW-Stationen können in den Senderspeicherplätzen abgelegt werden.
Der Einschlaftimer kann in mehreren Schritten eingestellt werden: 90, 75, 60, 45, 30 und 15 Minuten. Über die Fernbedienung steht auch eine Dimmerfunktion für das Display des T-R610DAB zur Verfügung.
Empfang und Klang
Die Rückseite ist spärlich bestückt: Ein Antenneneingang, analoge Cinch-Ausgänge und ebenso digitale Ausgänge in digitaler und koaxialer Ausführung. Über die digitalen Anschlüsse wird ausschließlich das DAB-Signal abgegeben. Vergeblich sucht man vorne wie hinten einen Kopfhöreranschluss. Wie viele Hersteller zeigt auch Teac sich diesbezüglich knauserig.
Am Antenneneingang ist bereits werksseitig eine T-förmige DAB-/UKW-Wurfantenne angeschlossen und mit einer verschraubten Kunststoffkappe gegen unabsichtliches Herausfallen gesichert. Die mitgelieferte Antenne schafft im UKW-Betrieb gerade einmal halbe Kraft bei ansonsten stark einfallenden Sendern, im DAB-Modus bleibt der Empfang im Ruhrgebiet sogar stumm. Einziger Ausweg: Schutzkappe mit dem Schraubenzieher abmontieren und eine stärkere Antenne anschließen. Versuch Nummer zwei mit der Stabantenne bringt leider keine nennenswerte Verbesserung, erst schweres verstärktes Geschütz hilft dem DAB-Empfang auf die Sprünge. Empfindlichkeit ist also nicht die Stärke des T-R610DAB.
Auch klanglich zündet er keine Glanzlichter und findet sich im Mittelfeld wieder. Ohne besondere Transparenz und Luftigkeit sorgt er für eine neutrale Tonreproduktion ohne Bass- und Höhenschminke.
Neben einem automatischen Suchlauf steht auch eine manuelle Senderabstimmung sowohl für DAB als auch UKW zur Verfügung. Im DAB-Modus kann zwischen einem Quick-Scan für die Bereiche 11 B bis 13 B und einem Full-Scan für die Bereiche 5 A bis 13 F und LA bis LW gewählt werden.
Die Fernbedienung ist ähnlich unauffällig wie das Gerät. Sie liegt ganz gut in der Hand, besitzt aber so winzige Gummiknöpfe, dass sie nur schwer zu bedienen ist. Immerhin liegen die Tasten so weit auseinander, dass man nicht versehentlich gleich mehrere trifft. Sehr gut dagegen ist Reichweite der Fernbedienung und die Auswertung durch den T-R610DAB, der offensichtlich auch mit geringen Reflexionen und gut zurecht kommt.
Der T-R610DAB verfügt über einen Netzschalter und einen Stand-by-Schalter. Beide sind auf der Front angebracht und lassen sich daher gut erreichen. Die Anleitung weist explizit darauf hin, dass das Gerät auch dann noch Strom verbrauchen würde, wenn der Netzschalter in OFF-Position gebracht wurde. Es kann durchaus sein, dass die Primärseite des Trafos auch in der Off-Position noch unter Spannung steht. In der Stromverbrauchsmessung bedeutet OFF jedoch keinen nachweisbaren Stromverbrauch. Im Stand-by-Betrieb benötigt das Gerät dagegen 3,96 W und im laufenden UKW-Empfang 4,40 W und bei DAB geringfügig mehr mit 5,28 W, womit das Gerät allemal als Energiesparer und Klimafreund bezeichnet werden kann.
Fazit
Der T-R610DAB ist ausschließlich in der Gehäusefarbe Schwarz erhältlich. Kostenpunkt: 299,00 Euro. Nicht viel, für einen durchweg soliden HiFi-Baustein ohne Macken und Ausfälle. Allerdings sollte man sich überlegen, etwas mehr zu investieren und auf den Marantz ST-7001 zurückzugreifen. Da bekommt man deutlich mehr für sein Geld.