Medienpolitik umfasst alle Diskussionen, die in einen Ordnungsrahmen für publizistische Medien münden (Gesetze, Verordnungen, Richtlinien) und den Spielraum dieser Medien definieren.
Das Bekenntnis der Autohersteller Pro-DAB und die Hoffnung auf mehr Unterstützung seitens Politik und Einzelhandel, stimmen die Akteure für einen Neustart mit DABplus optimistisch, das antennenempfangbare Digitalradio in Deutschland doch noch auf eine Erfolgsspur zu setzen.
Am Freitag vergangener Woche bewilligte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) die lange umstrittenen Finanzmittel für den Ausbau von DABplus-Sendernetzen. Im Gegenzug soll die ARD ihre Mittel- und Kurzwellenaussendungen überdenken.
Künftig muss jeder Haushalt Rundfunkgebühren zahlen, unabhängig davon, ob er tatsächlich Empfangsgeräte vorhält. Die beschloss die Rundfunkkommission der Länder. Ich finde, die Mehreinnahmen sollten der Einstieg in eine Kulturflatrate sein.
Die Frequenzauktion für die interessanten UHF-Frequenzen zwischen 790 bis 862 MHz ist vorbei. Telekom, Vodafone und O2 kommen zum Zuge und können per Funk Breitbandinternet in die Fläche bringen.
Vertreter des privaten Radios in Deutschland haben auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig das Sendenetz-Monopol der Media Broadcast beim bundesweiten digitalen Rundfunk kritisiert. Zugleich sprachen sie sich für staatliche Eingriffe zur Unterstützung der Versorgung der Bevölkerung mit digitalen Endgeräten aus. Zweifel äußerten die Experten an einem festen Abschalttermin für die terrestrische Ausstrahlung von Radio auf herkömmlichen UKW-Frequenzen.
Nach dem offiziellen Start von DMB in Frankreich, kritisieren Frankreichs Privatradios die Pläne der Radiodigitalsierung, wegen fehlender Finanzierungsperspektiven.
Mit der Einschätzung, an der Digitalisierung des Hörfunks gehe kein Weg vorbei, ist man sich über alle Abteilungen beim Deutschlandfunk und Deutschlandradio einig. Darüber, dass DAB(plus) hierfür die richtige Technik ist, im Prinzip auch. Abschalten will man trotzdem.
Für HD-Radio wird nun auch der Schweizer Markt als Chance gesehen. Österreich glaubt, die Zeit für DAB sei noch nicht gekommen, in Deutschland will man das Thema nach Jahren der Diskussion am liebsten begraben.