Medienpolitik umfasst alle Diskussionen, die in einen Ordnungsrahmen für publizistische Medien münden (Gesetze, Verordnungen, Richtlinien) und den Spielraum dieser Medien definieren.
Deutschlandradio und die BBC haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam die von der EBU (European Broadcasting Union) angeregte Einführung eines allgemeinen, europaweiten elektronischen Empfangs-Chips für Radiogeräte zu unterstützen.
Weitere öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten schließen sich dem an. Der Chip soll neuen Radiogeräten den Empfang verschiedener Übertragungs-Standards ermöglichen, wovon nicht nur Radionutzer, sondern auch Rundfunkveranstalter, Handel und Industrie europaweit profitieren würden.
Geplant ist die Zuweisung digitaler terrestrischer Übertragungskapazitäten für die landesweite Verbreitung oder Weiterverbreitung von privatem Hörfunk in digitaler Technik (DAB+)
Die am 17. Februar 2012 zu Ende gegangenen Weltfunkkonferenz in Genf endete mit einer Überraschung. Der Frequenzbereich 694 – 790 MHz wird künftig vermutlich nicht mehr exklusiv für den Rundfunk genutzt werden können.
Nach der Funkausstellung scheint das Digitalradio auf einem guten Weg. Für 2012 soll die Marke von einer Millionen verkaufter Digitalradios fallen. Die Meldungen sorgen für Verunsicherung in jenen Verlagshäusern, deren Radioengagement auf UKW beschränkt ist. Mit zwei Monaten Verspätung erklärt man DABplus für überflüssig.
Einen Monat nach dem Start des ersten bundesweiten Digitalradio-Angebots ist der digitale Rundfunk eines der Hauptthemen der diesjährigen Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Das Bundeswirtschaftsministerium begrüßt die neue Aufbruchstimmung.
Ähnlich wie in Großbritannien plant die norwegische Regierung eine UKW-Abschaltung unter der Bedingung, dass bis 2015 die Hälfte der Hörer digital Radio hören und die DAB-Versorgung der jetzigen UKW-Abdeckung entspricht.
Wenn das Radio in Österreich digital werden würde, dann wären die Experten der Arbeitsgemeinschaft „Digitale Plattform Austria“ für DAB+. Doch bis es soweit ist, müssen überzeugende Erfolgsmeldungen aus anderen europäischen Ländern vorliegen.
Die öffentlichen Hörfunker der SRG liegen derzeit mit ihrer Strategie der flankierten Abschaltung der Mittelwelle goldrichtig. Die Lieblingsprogramme eines gereiften Publikums wandern auf DAB ab und die Hörer folgen.
Nicht nur in Europa wird um den richtigen Weg bei der Digitalisierung des Radios gestritten. In Brasilien wollen die kleinen Lokalradios verhindern, dass man HD-Radio als Sendenorm festschreibt. Daher sympathisieren die freien Radios mit DRM.
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. gründet ein Labor für Audio und Radio im Internet. Als Leiter des Labs "Audio Radio on Web" (LARow) wurden Andreas Sallam (InLiMedia) und Rainer Henze (LAUT) benannt. Inhaltlich werden alle Aspekte von Online-Radiosendern sowie unterschiedlichsten Audioangeboten im Web behandelt, angefangen bei grundlegenden Definitionen und Standards über Geschäftsmodelle und der Vermarktung bis hin zur Forschung und Meinungsbildung.