Die Frequenzauktion für die interessanten UHF-Frequenzen zwischen 790 bis 862 MHz ist vorbei. Telekom, Vodafone und O2 kommen zum Zuge und können per Funk Breitbandinternet in die Fläche bringen.
Der gebeutelte Bundeshaushalt kann es gut gebrauchen: Die Versteigerung der 41 Frequenzblöcke spült knapp 4,4 Mrd. Euro in die klamme Kasse von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Die Frequenzen wurden durch die Digitalisierung des Antennenfernsehens frei. Damit gelten die Frequenzen als Erlös der so genannten „Digitalen Dividende“. Die relativ günstigen Ausbreitungseigenschaften der Frequenzen eigenen sich zum Aufbau flächendeckender Funknetze.
Die geplanten Funknetze sollen durch die besonders leistungsfähige LTE-Übertragungstechnik in der Lage sein, schnelle Datenfunkverbindungen in Gebiete der Republik zu bringen, bei denen ein drahtgebundener DSL-Ausbau zu teuer ist.
Grundlage für die Versteigerung war die Verabschiedung der neuen Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung. Hierdurch wurde die Nutzung der „Digitalen Dividende“ für die Breitbanderschließung des ländlichen Raums mittels Funklösungen grundsätzlich möglich. Durch die Vergaberegeln bei den Frequenzen wird sichergestellt, dass die „weißen Flecken“, die bisher unversorgten Bereiche in kleinen und kleinsten Gemeinden, vorrangig versorgt werden.
Die Funk-Internetversorgung ist Teil der Breitbandstrategie der Bundesregierung. Schon Ende 2010 sollen leistungsfähige Breitbandanschlüsse mit mindestens 1 Mbit/s Downloadkapazität verfügbar sein. Als Zwischenziel ist bis Ende 2014 eine Verfügbarkeit solcher Netze für mindestens 75 Prozent der Haushalte geplant. Die Regierung erhofft sich hierdurch neue wirtschaftliche Wachstumsimpulse in ländlichen Regionen, weil eine leistungsfähiger Anschluss an die Datenautobahn ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor ist.
An der Technik des Funk-Internetausbaus hängen zudem Ideen, das Webradio mit mobilen Nutzungmöglichkeiten zum Durchbruch zu verhelfen. Fachleute glauben jedoch, dass die Topologie des geplanten Netzausbaus vorerst nicht dazu geeignet sein wird, die mobile Radionutzung in einem großen Maßstab dem mobilen Internet aufzulasten.