Neun private Hörfunkveranstalter haben sich auf einen Platz im bundesweiten DABplus-Ensemble beworben. Für das digital Radio ist es eine gute Nachricht.
Je näher die Bekanntgabe der Interessentenliste für ein bundesweites DAB-Ensemble rückt, desto mehr Druck macht die DAB-Marketinginitiative, um ins Gespräch zu kommen. Strategisch ist das richtig und seit Jahren überfällig. Inhaltlich darf man geteilter Meinung sein.
Die Initiative Marketing Digital Radio (IMDR) ist optimistisch, dass sich für das bundesweite Digital Radio-Netz genügend private Programmanbieter bewerben werden.
Das in Leipzig produzierte Fußball-Radio 90elf ist ab sofort in weiten Teilen Sachsens digital empfangbar. Das Programm wird im Standard "DAB+" ausgestrahlt. Auch MDR Sputnik und MDR info gingen digital auf Sendung.
Das Radio hat die Zeit verschlafen. Das einstmals schnellste und munterste Medium hat im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts den Anschluss an alle anderen Medien verloren. Die Hörfunkdigitalisierung ist gescheitert. Milliarden Steuergelder sind systematisch versenkt worden.
Das Stück vom Werbekuchen wird kleiner. Wer sich wie ich, seit vielen Jahren unabhängig mit der Zukunft des Radios beschäftigt hat, kommt nicht umhin, dieses Fazit der Entwicklung von 2000 bis 2009 zu ziehen.
Der Sendernetzbetreiber Media-Brodcast hat in einer Broschüre detaillierte Informationen zum bundesweiten Ausbau des DABplus-Sendernetzes veröffentlicht.
Wie die Zeitung Guardian heute berichtet, denken die privaten Programmveranstalter und Sendenetzbetreiber gemeinsam mit der BBC über eine Abwrackprämie für UKW-Radios nach.
Am heutigen 1. Februar 2010 beginnt der DRM+-Feldversuch der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz und der Fachhochschule Kaiserslautern mit Inbetriebnahme eines DRM+-Senders mit einer Leistung von 100 Watt im VHF-Band III (174 - 230 MHz). Ziel ist, einen gemeinsamen Einsatz von DRM+ nicht nur im UKW-Bereich, sondern auch auf Frequenzen bis 230 MHz gemeinsam mit DAB/DAB+ zu testen.