Wie die Zeitung Guardian heute berichtet, denken die privaten Programmveranstalter und Sendenetzbetreiber gemeinsam mit der BBC über eine Abwrackprämie für UKW-Radios nach.
Ein nicht namentlich bezeichneter Sprecher der Digital Radio UK, einem DAB-Konsortium um den Sendernetzbetreiber Arquiva, hat dem Blatt verraten, dass über eine solchen Altradio-Abwrackprämie laut nachgedacht wird. Wer sein Analogradio abgibt, erhält 20 % Rabatt auf ein DAB-Digitalradio.
Es geht um schätzungsweise 100 Millionen UKW-Radio im Königreich von denen rund 50 Millionen im Betrieb sind. Dagegen nimmt sich die aktuelle DAB-Radio-Population von 10,2 Millionen Geräten noch recht beschieden aus.
Und genau das ist das Problem. Zwar will Großbritannien ab 2015 UKW abschalten, doch geschieht das erst, wenn wenigstens 50 % aller Haushalte auf DAB einschalten. Ein Gummiparagrah also; die UKW-Abschaltung kann sich noch Jahre dahin schleppen.
Das wollen besonders die Privatradios verhindern. Auf UKW werden Hörer verloren auf DAB werden sie gewonnen, nur wirtschaftlich ist die Parallelausstrahlung keinesfalls. Die Radiomacher wollen ihren Aufenthalt in der finanziell sauerstoffarmen Todeszone unter keinen Umständen über Jahre hinweg ausdehnen. Eine erfolgreiche UKW-Abwrackprämie könnte die Sender billiger kommen, als ein jahrelanges Simulcast.