Der Sendernetzbetreiber Media-Brodcast hat in einer Broschüre detaillierte Informationen zum bundesweiten Ausbau des DABplus-Sendernetzes veröffentlicht.
Ungeachtet der Querelen um eine Finanzierung des DAB-Neustarts veröffentlicht die Media-Broadcast eine ausführlichen Broschüre zum Netzausbauplan und zu den vertraglichen wie finanziellen Aspekten der Hörfunkverbreitung mittels DABplus.
Die Broschüre stellt nochmals heraus, dass eine Verbreitung mittels DAB effektiver und kostengünstiger ist, als die herkömmliche UKW-Technik. Die Berechnungen zum bundesweiten DABplus-Netzausbau sehen verglichen mit den heutigen DAB-Landesnetzen weniger Sendestandorte mit höherer Sendeleistung vor und versprechen so eine gute Flächenabdeckung bei zugleich sinkenden Sendekosten.
Das ist die Theorie. In der Praxis hat sich die Media-Broadcast verpflichtet, bis Ende 2011 35 DABplus-Sender in Betrieb zu nehmen, ebenso müssen bis 2015 wenigstens 110 Sender auf Sendung sein. 110 Sender schaffen eine Flächendeckung von 68 % und eine Einwohnerreichweite von 78 % bei einer 95-Prozent-Wahrscheinlichkeit des Zimmerempfangs.
Doch die Media-Broadcast will mehr. Bis 2020 möchte das Unternehmen 170 Sender in Betrieb haben und damit eine Vollversorgung bieten, die dem heutigen UKW wohl kaum nachsteht.
Radioprogramme, die auf Sendung gehen wollen, binden sich für wenigstens vier Jahre. Die Veranstalter können bis 2013 von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Der Ausstieg kostet 1,5 Jahresmieten. Den Notausstieg wird auch die Media-Broadcast nutzen. Springen zu viele Programmveranstalter ab und besteht so die Gefahr, dass zu viele Kapazitäten leerstehen, wird mit den Programmveranstaltern besprochen, wie viel mehr Versorgung oberhalb der verpflichtenden 110 Senderstandorte ausgebaut werden sollen.
Für die Programmausstrahlung mit 75-kBit-Netto-Datenrate (56 Capacity-Units) werden bei 35 Sendern ab Ende 2011 rund 484.000 Euro pro Jahr fällig. In der verpflichtenden Ausbaustufe mit 110 Sendern ab Ende 2015 belaufen sich die Ausstrahlungskosten jährlich auf etwas über 1,9 Millionen Euro.