Ein positives Resümee zogen die Beteiligten des DRM+ Pilotversuchs in Kaiserslautern. „Die Tests zeigen, dass DRM+ Mehrwerte für den Hörer bietet“, glaubt Lindsay Cornell vom Technischen Komitee des DRM-Konsortiums.
Die DAB-Rufer der Woche: NDR, Sachsen-Anhalt und die Medienanstalt in NRW (LfM). Das wirre Kommunikationsfeuerwerk der vergangenen Tage sorgte für ein unverständliches Pressekonzert. Die besten Partituren nun zum Nachlesen.
Wegen der eingestellten DAB-Förderung in Sachsen streicht nun auch Sunshine live - im Wesentlichen das einzige Zugpferd für jüngere Radiohörer – das digitale Segel. Zurück bleibt eine junge Fangemeinde, die sich mit DAB-Taschenradios und DAB-Autoradios versorgte, um keine Minute auf ihr Programm verzichten zu müssen. Und die sind jetzt richtig sauer.
Unmittelbar nach Veröffentlichung der umstrittenen KEF-Gebührenempfehlung, überschlug sich die Presse mit Meldungen einer nahen DAB-Abschaltung. Auch das DeutschlandRadio wurde mit solchen Gedankenspielen zitiert. Im reinHÖREN-Interview gibt Dr. Chris Weck, Abteilungsleiter Rundfunk- und Informationstechnik bei DeutschlandRadio und Deutschlandfunk, die DAB-Marschroute des nationalen Hörfunks für die kommenden Jahren bekannt. Hörer dürfen aufatmen.
Bedeutet die KEF-Entscheidung das Aus für DAB beim Deutschlandradio?
Nach der Streichung der angemeldeten Fördermittel für den Digital Radio-Ausbau im DABplus-Standard, herrscht Ratlosigkeit bei Radiomachern und nach außen Sprachlosigkeit bei der Politik. Es fehlen der ARD und dem Deutschlandradio, in den Jahren 2009 bis 2012 insgesamt 165,9 Millionen Euro, um das neue Digital Radio effektiv in jeden Haushalt zu bringen. Wird Deutschland die Hörfunkdigitalisierung somit auch weiterhin verschlafen?
Im Zusammenhang mit der KEF-Entscheidung, die Fördermittel für DAB auf ein Existenzminimum zusammen zu kürzen, ist vor allem ein Mann in das Fadenkreuz der Digitalradio-Aktivisten geraten: Professor Dr. Ulrich Reimers. Ihm wird unterstellt, die Entscheidung der Kommission gelenkt und der Glaubwürdigkeit der Institution KEF großen Schaden zugefügt zu haben. Was ist dran an den Vorwürfen?
Der 16. Bericht der Kommissionzur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) erzürnt die Gemüter bei den Vorreitern der bisherigen Digitalisierungsversuche des Radios in Deutschland. Vom Bremsanker gegen die von ARD, Deutschlandradio und Privaten getragene DABplus-Digitalisierungsinitiative profitieren Systeme, deren vermarktbare Mehrwerte wohl erst noch erfunden werden müssen.
Der Verkauf des mobilen Fernsehens auf Basis von DMB durch den Betreiber MFD verläuft schleppend und der geplante Neustart auf DVB-H-Basis steht ebenfalls unter einem schlechten Stern.
Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz und die FH Kaiserslautern haben Ergebnisse aus umfassenden Laboruntersuchung über den störungsfreien Einsatz von DRM+ und HD-Radio im UKW-Bereich veröffentlicht. Aus technischer Sicht, ist DRM+ im Vorteil.
Der „Big-Bang” getaufte, koordinierte Neuanlauf, dem UKW-Radio ab 2009 einen digitales Erfolgsmodell zur Seite zu stellen, nimmt langsam konkrete Formen an. Von jeder berufenen Stelle schallen Thesen in den Raum, die einen Weg erkennen lassen. Nur das Lokalradio hat Angst zum analogen Stubenhocker zu werden.