Wegen der eingestellten DAB-Förderung in Sachsen streicht nun auch Sunshine live - im Wesentlichen das einzige Zugpferd für jüngere Radiohörer – das digitale Segel. Zurück bleibt eine junge Fangemeinde, die sich mit DAB-Taschenradios und DAB-Autoradios versorgte, um keine Minute auf ihr Programm verzichten zu müssen. Und die sind jetzt richtig sauer.
Der Trend der Radiomacher, neue Verbreitungswege nur dann zu beschreiten, wenn Subventionsmittel abgeschöpft werden können, setzt sich in Sachen weiter fort. Nach der Einstellung der DAB-Sendekostenförderung seitens der Sächsischen Landesmedienanstalt zum Jahresanfang 2008 haben RTL 89.0 und das Kinderprogramm Radiojojo das Handtuch geworfen. Dass zum 1.4.2008 aber auch Sunshine live den DAB-Sendebetrieb einstellt, erzeugt jetzt eine spürbare Protestwelle.
„Wir sind unter Euch“ verspricht der Sender, und die Hörer sind mit Sunshine. Nur keinen ausgelutschten Mainstream-Mix, so lautet dabei die ausgesendete Devise. Und mit der sind die Radiomacher aus Schwetzingen klar auf die Erfolgsspur eingebogen. Die „Radio Revolution“ hätte am Liebsten ganz viele der begehrten UKW-Frequenzen bekommen, doch stattdessen musste man über Kabel, Satellit und DAB ergänzende Reichweite aufbauen. Da in Sachsen DAB die einzige Chance ist, das gegen den Strom gebürstete Radioprogramm mitzunehmen, wurden die Informationsseiten zu DAB auf den Sunshine-Webseiten gut besucht und nicht wenige Sunshine-Fans, haben sich mit DAB-Radios versorgt.
Heute regt sich unüberhörbarer Unmut über die Abschaltung. Selbst im eher beschaulichen DAB-Diskussionsforen Pro-DAB ist plötzlich die Hölle los. Die DAB-Hörer besprechen, wie sie ihren Protest in das Programm tragen können, fühlen sich zudem von der DAB-Promotion des Senders betrogen. Die abweisende Haltung des Senders gegen den aufbrausenden Protest widerspricht der Ansprache des Programm, schließlich proklamiert Sunshine live: „Wir sind unter Euch.“
„Das Forum auf SSL (Sunshine live) ist seit der Einstellung von Mellomania Deluxe dicht, weil man bei dem Sender keine Kritik zu wünschen scheint“, wundert sich ein Forumsteilnehmer über die unerklärliche Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Sender-Hörer-Bindung.