Die Anzahl jener deutschen Haushalte, die Radioprogramme digital per DAB empfangen können, wächst. Erlebt das bislang marktschwache DAB-Digitalradio doch noch einen ungeahnten Aufschwung?
Wer den Ablauf der umstrittenen, aber höchst wirkungsvollen Abwrackprämie verpasst hat, kann jetzt sein altes UKW-Radio abgeben und ein Abwrackprämie kassieren. Die Bedingungen sind jedoch weit schwieriger zu erfüllen, als noch im vergangenen Jahr. Damals mussten die Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gestellt werden. Jetzt muss man extra nach Leipzig.
Mit der Umbenennung des „Initiative Marketing Digital Radio e. V.“ (IMDR) in „Digital Radio Plattform e. V.“ soll eine Austausch- und Diskussionsplattform geschaffen werden, welche die Interessen aller am Digitalisierungsprozess Beteiligten bündelt. Der neue Verein ist (wie der alte auch) Interessensvertreter für öffentlich-rechtliche und private Hörfunkveranstalter, Geräte-, Chip- und Automobilindustrie sowie für Automobilverbände, Handel und Medienpolitik.
Nach Durchführung eines kostenlosen Firmware-Updates sind nun fünf voreingestellte Internetradio-Stationen auf dem Fritz-Wlan-Repeater verfügbar, weitere Sender lassen sich frei auswählen. Gespeichert werden können maximal 20 verschiedene Stationen. Alle relevanten Informationen zu den Sendern sind dabei auf dem Display des Repeaters ablesbar. Der Sender-Wechsel vollzieht sich via Touch-Screen oder über den Browser. Eine Stereoanlage kann per Kabel an den Repeater angeschlossen (digital/SPDIF oder analog/Line-out) werden.
Für manche Leser scheint es unverständlich, warum wir über Internetradio und DAB berichten. DAB dümpelt seit Jahren am Markt und taugt höchstens für medienpolitische Debatten. Der Absolutheitsanspruch, mit dem DAB/DABplus als UKW-Ablösung gehandelt wird, ist fast schon passé und doch müssen die neuerlichen Bemühungen um DAB nicht in einem wirtschaftlichen Waterloo enden.
Der Bayerische Rundfunk hat bereits vor seinem Zeitplan, das bisher nur in München emfangbare Essemble nun auch in Nürnberg aufgeschaltet. Ein aufmerksamer Leser (und natürlich Hörer) hat das neue Essemble ausgelesen; enthalten sind: B1 S, B1 Nord, B2 S, B2 Nord, Bayern 3 jeweils mit 160 kbit und zusätzlich BR Verkehr als DAB+.
Der Ausbauplan für DAB 11D sieht aus wie folgt:
01.04.2010: München Olympiaturm, Nürnberg Fernsehturm 20.07.2010: Dillberg, Wendelstein 23.11.2010: Würzburg, Hohe Linie
Neun private Hörfunkveranstalter haben sich auf einen Platz im bundesweiten DABplus-Ensemble beworben. Für das digital Radio ist es eine gute Nachricht.
Je näher die Bekanntgabe der Interessentenliste für ein bundesweites DAB-Ensemble rückt, desto mehr Druck macht die DAB-Marketinginitiative, um ins Gespräch zu kommen. Strategisch ist das richtig und seit Jahren überfällig. Inhaltlich darf man geteilter Meinung sein.
Die Initiative Marketing Digital Radio (IMDR) ist optimistisch, dass sich für das bundesweite Digital Radio-Netz genügend private Programmanbieter bewerben werden.
Mit einem optisch gelungenen WLAN-UKW-Kombiradio kann Sagem auf der CeBIT aufwarten. Das Sagemcom RM50 soll durch einfache Bedienung positiv auffallen. Als Verkaufspreis werden 99 Euro genannt.