Die Betreibergesellschaft Regiocast Digital stellt nach dem Ende der Bundesligasaison 2012/2013 Deutschlands Fußball-Radio 90elf ein. Diese Entscheidung teilte die Geschäftsführung des 90elf-Veranstalters am 21. Mai in einer Betriebsversammlung mit. Nach dem Verlust der Audio-Verwertungsrechte an den Spielen der 1. und 2. Bundesliga im Bereich Netcast für die kommenden vier Spielzeiten fehlt dem Sender die Geschäftsgrundlage für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb.
90elf hatte sich im Ausschreibungsverfahren für die Audioverwertungsrechte im Bereich Netcast beworben, bei der Entscheidung der DFL Mitte März aber nicht den Zuschlag erhalten. „Wir haben seitdem dutzende Gespräche mit möglichen Partnern geführt, neue Konzepte entworfen und Businessmodelle geprüft. Wir hatten bis zuletzt die Hoffnung, mit neuen Ideen die Erfolgsgeschichte von 90elf auch nach dieser Saison fortzusetzen. Letztlich ist es uns aber nicht gelungen, wirtschaftlich tragbare Szenarien zu rechnen. Aufgrund des Wegfalls von mehr als zwei Dritteln des Contents und den direkt damit verbundenen planbaren Werbeumsätzen haben wir letztlich gemeinsam mit unserem Gesellschafter die Entscheidung treffen müssen, den Sendebetrieb von 90elf einzustellen“, erklärt Florian Fritsche, Geschäftsführer des 90elf-Betreibers Regiocast Digital. Die letzte offizielle Live-Übertragung von 90elf ist das DFB Pokal-Finale am 1. Juni 2013.
„Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Das ist ganz bitter für uns alle. Insbesondere für unser engagiertes Team, das in den vergangenen Jahren einen Riesenjob gemacht hat“, so Fritsche. Mit den Mitarbeitern von 90elf werden kurzfristig Gespräche geführt. „Natürlich tut uns diese Konsequenz auch für unsere Hörer, Kunden, Partner und Weggefährten sehr leid. Sie alle waren maßgeblich am Erfolg der letzten Jahre beteiligt. Für diese Unterstützung möchten wir uns ganz herzlich bedanken“, sagt Florian Fritsche.
Trotz der Einstellung von 90elf betonte Fritsche, dass das DABplus-Engagement der Regiocast im bundesweiten Multiplex nicht infrage stehe: „Wir sind bereits in intensiven Überlegungen, wie wir den freiwerdenden Programmplatz künftig mit attraktiven Inhalten besetzen können. Dafür werden wir uns jetzt die nötige Zeit nehmen“, erklärt Fritsche.