Neun private Hörfunkveranstalter haben sich auf einen Platz im bundesweiten DABplus-Ensemble beworben. Für das digital Radio ist es eine gute Nachricht.
Die Frage ist aber nicht nur, wie viele sich beworben haben, sondern auch, wer von den Veranstaltern die Kraft hat, das Thema digitales Radio in der deutschen Öffentlichkeit entscheidend voran zu treiben.
Mit der NRJ-Gruppe (Radio Energy) und Regiocast, die angeblich das Fußballradio 90elf auf die Antenne bringen will, sind definitiv zwei Mitspieler mit entsprechendem Branchengewicht im Rennen.
Daneben möchten zwei christliche Radioangebote bundesweit zu hören sein. Zumindest der Evangeliums Rundfunk, ERF, besitzt eine beachtenswerte Bedeutung. Internet, Satellit, Kabel, Mittelwelle: ERF besitzt eine starke Hörergemeinschaft, die unterwegs bisher auf die Mittelwelle angewiesen ist. Deren durchaus zahlreiche Hörerschaft würde ihrem Programm sicherlich bereitwillig auf DABplus folgen.
Von München aus will der Disney-Konzern mit einem Radioprogramm antreten und auch die Süddeutsche Zeitung möchte im Radio für Furore sorgen. Vielleicht kommt von dort ein Talk-Format für Deutschland?
Nicht ganz unbekannt ist auch das Lounge-Radio aus Österreich. Für DABplus wird man eine deutsche Tochter mit Sitz in Berlin gründen. Aus Nürnberg versucht ein Radio mit dem Arbeitstitel Radio Rauschgold einen Vorstoß ins bundesweit verbreitete digitale Radio. Der Sendernetzbetreiber Media Broadcast würde selbst schließlich gerne Datendienste auf DAB mit aufsetzen.
Das Ausschreibungsergebnis stimmt insgesamt positiv. Nicht nur, dass die Zahl der Bewerber, die für den Privatfunk veranschlagten Kapazitäten übersteigen dürfte, auch dass neben NRJ und Regiocast mit ERF, Süddeutsche und Disney weitere Schwergewichte der Medienbranche mit Einsteigen wollen, ist ein gutes Zeichen.