Mit dem Pure Sensia kommt eine völlig neue Generation von Radio in die Schaufenster. Quasi eine Art Iphone für das Wohnzimmer. Immer noch Radio aber auch Multimediastation.
Die neuste Radiokomposition aus dem Hause Pure erblickt kurz nach der IFA das Licht der Cyber-Öffentlichkeit. Aus dem Nichts tauchte in Großbritannien eine neue Webseite auf, um den verblüfften Besuchern zu zeigen, dass Radios künftig in den persönlichen Mix von Online-News eingebettet sein werden.
In der Sache ist das Pure Sensia ein DABplus-fähiges Digitalradio sowie ein WLAN-Internetradio, basierend auf der Frontier-Silicon-Technologie und dem Pure-eigenen Senderportal „The Lounge“ der Flow-Radioreihe.
Bei der Optik erinnert nichts mehr an die klassischen Evoke-Kisten: Schwungvolle Formen und wahlweise kräftige Farben sorgen für einen eigenständigen Auftritt. Die Bedienung erfolgt über einen mit 5,7 Zoll (14,5 cm) groß dimensionierten Touchscreen. Das Stöbern durch Senderlisten und Funktionen erfolgt dabei in Iphone-hafter Manier - und wenn es wirklich so flüssig und stabil läuft, wie auf dem Demovideo zu sehen - gerät die Bedienung zum Kinderspiel.
Ein Radio im Bit-Strom
Klar taugt der Bildschirm dazu, eine DAB-Slideshow zu zeigen, natürlich können bei MP3-Wiedergabe Coverbilder mit angezeigt werden, doch das Sensia geht noch einen wesentlichen Schritt weiter: Es arbeitet mit eigenen „Apps“. Kleinen Applikationen, Widgets und ausführbaren Programmen. Zum Start wird man sich die Wettervorhersage aus dem Internet holen, seinen Facebook-Account überwachen oder Twitter-Feeds lesen können.
Noch sickerten nicht viele Details zu uns durch, außer, dass das Sensia auch in Deutschland zu haben sein wird. Am 14. Oktober soll es eine öffentliche Präsentation zum Sensia geben, schließlich wird die verlockende Webseite touchmyradio.com auch in weiteren Sprachen zur Verfügung stehen.
Rundfunk und IP, statt Rundfunk oder IP
In gewisser Weise ist das Pure Sensia ein Vorgriff auf die Verteilung von Rundfunkinhalten, die über eingebettete „Tags“ einen nahtlosen Übergang in das Internet schaffen. So wird die Rückkanalfähigkeit des Internetradios konsequent genutzt.
Sender, die einen URL-Marker mit aussenden, regen das Radio an, sich die detaillierten Begleitinformationen aus dem WWW zu besorgen. Auf diese Weise können Radiosender Programme kostengünstig über DAB ausstrahlen, ohne auf direkte Interaktion mit dem Hörer verzichten zu müssen.
Wer hierzu nutzbare Entwicklungsansätze wie Radiotagging und Zusatzinformationen zum Herunterladen sucht, wird auf das Projekt RadioDNS stoßen. Am vergangenem Samstag (19.09.09) wurde ein Statement von Pures Marketing-Chef Colin Crawford veröffentlicht, in dem Pure festhält, dass die RadioDNS-Technik erstmals mit dem Pure Sensia auf den Markt kommt.
Der deutsche Verkaufspreis steht derzeit noch nicht ganz genau fest, es ist aber von rund 400 Euro die Rede.
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