Aus allen Ecken drängen neue DAB-Radioanbieter in den doch recht kleinen deutschen Markt. Gerade jetzt ist das Missverhältnis zwischen den zahlreichen DAB-Radiogeräten auf der einen Seite und den zaudernden Radioprogrammanbietern auf der anderen Seite besonders ärgerlich.
Wären die Programmangebote doch so vielfältig, wie die Formen und Funktionen der neuen DAB-Radios. Doch das Signal der Gerätehersteller ist klar: Der deutsche Markt ist wichtig. Hier die Neuheiten zum Thema Digital-Radio und Lifestyle.
Zwischen MP3 und Petticoat
Die britische Radiomarke Roberts präsentiert sich ab sofort auch in Deutschland. Zum Einstieg bringt Roberts einen klassischen „50er-Jahre-Transistor” in verschiedenen Gehäuseverkleidungen in den Markt. Das R 250 genannte Modell gibt es dabei sowohl in einer UKW-, MW-, LW-Tunerausführung als auch in einer auf 1.000 Exemplare limitierten Sonderedition R 250 Cath Kidston STARS (DAB) mit UKW-RDS/DAB-Band-III-Tuner. Das Radio verfügt über eine Pausentaste, eine Line-out-Buchse und einen Kopfhöreranschluss. Die farbenfrohe Kunstlederbespannung macht das R250-DAB im Handumdrehen zum tönenden Petticoat. Das Gerät lässt sich bei Bedarf auch mit sechs Batterien LR14 betreiben. Mit einer limitierten Serie, Sammler und Schöngeister zum Kauf eines DAB-Radios zu animieren, ist keine üble Idee.
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Das zweite DAB-Modell im deutschen Roberts-Sortiment zeigt beim Gehäuse eine klare Familienzugehörigkeit mit dem Sangean DDR-22. Im gleichen Grundgehäuse bringt Roberts unter der Modellbezeichnung MP-Sound 23 DAB eine MW-/UKW-RDS-/DAB-Band-III-Tunerkombi und einen hochwertigen CD-Spieler unter. Neben der MP3/WMA-Wiedergabe über CD verfügt das Gerät über einen SD-Karten-Leser und eine USB-Schnittstelle. Mit virtuellem 3D-Sound, Equalizer und akustisch optimiertem Gehäuse will der CD-Receiver auch klangliche Akzente setzen. Ein Line-in für Ipod und Co ist ebenso an Bord wie ein optischer Digitalausgang und ein Kopfhöreranschluss. Das mehrschichtige Pianolack-Finish soll aus dem MP-Sound 23 einen Verführer machen. Nun, bei einem Verkaufspreis von 499 Euro kann etwas Verführung wohl nicht schaden.
(http://www.robertsradio.de/)
Britischer Ferrari
Bei dem Gedanken an einen britischen Ferrari dürfte es Sportwagenfans kalt den Rücken hinunterlaufen. Beim Meridian F80 stiftet Ferrari seinen Namen für ein aufregendes italienisches Design. Die Technik hingegen kommt von Meridian und somit aus Großbritannien. Das F80 ist ein DAB-Tischradio mit DVD/CD-Laufwerk und einem aktiven Lautsprechersystem, das von einem 80-Watt-Verstärker ordentlich befeuert wird. Technisches Kernstück ist dabei ein DSP-Filtersystem, welches auf Knopfdruck eine optimale Klangabstimmung für jeden Aufstellungsort bietet. Die Lautsprecher und der eingebaute Subwoofer werden speziell für dieses Gerät gefertigt. Das F80 hat einen digitalen Signaleingang und -ausgang, eine Mini-DIN-Buchse für Ipod-Dockingstations sowie einen Toneingang mit kleinem Klinkenstecker für analog zugefütterte Audioquellen. Für die DVD-Wiedergabe stehen S-Video, Composite sowie PAL-/NTSC-Ausgänge zur Verfügung. Das kraftstrotzende F80 bringt satte 6,5 Kilo auf die Straße – äh, pardon – auf die Waage. Die Lautsprecher und die Gehäusechassis-Bodenplatte aus Metall sind hierfür verantwortlich. Das Gerät wurde auf der High-end gezeigt und soll wohl nun auch in Deutschland angeboten werden. Über Preise wird in Ferrari-Kundenkreisen nicht diskutiert. „Das Design wird Sie lächeln lassen. Wenn Sie das F80 hören, werden Sie es haben wollen”, verspricht der Audiotüftler Boothroyd Stuart auf seiner eigens eingerichteten F80-Webseite.
(http://www.thef80.com/)
Bei Meridian Audio hat man zudem einen DAB-Tuner in seine G-Serie implementiert. Der Vorverstärker G01DAB ist ein Top-Gerät mit komfortabler Bedienung und serienmäßig lernfähiger Systemfernbedienung. Das Gerät ist in Schwarz oder Silber zusammen mit viel aufregendem Metall und Glas erhältlich. Schick ohne Ferrari, aber auch kein Schnäppchen, denn wenigstens 2.500 Euro sollte man erübrigen können.
(http://www.meridian-audio.com/welcome.htm)
Kein Luxus mehr: DAB im Auto
Bei JVC entstand nach dem Auslaufen des von uns mit sehr gut bewerteten Auto-DAB-CD-Receivers KD-DB 711 eine Produktlücke, die nunmehr mit dem KD-DB 101E wieder geschlossen wird. Neben einem neuen Design, das auch Chancen auf ein leichteres Auffinden von Sonderfunktionen beinhalten möge, ist ein Line-in-Eingang zum Anschluss anderer Audioquellen hinzugekommen. Der Verstärker protzt mit 4 x 50 Watt Ausgangsleistung und zum DAB-Tuner wird vermerkt, dass er eine Rekonfiguration des gerade empfangenen DAB-Ensembles erkennt. Der DAB-Tuner ist zudem für den L-Band-Empfang gerüstet. Der unverbindliche Verkaufspreis von 229,95 Euro macht aus dem JVC KD DB 101E abermals ein günstiges DAB-Angebot.
(http://www.jvc-europe.com/)