Ein Digitalradio unterm Weihnachtsbaum? Hörspiel statt Castingshow? Mit einem Digitalradio schenkt man all jenen Freude, die abends lieber eine CD einlegen oder ein Buch zur Hand nehmen, statt den Flimmerkasten einzuschalten. Die Einkaufstipps der Redaktion für den Gabentisch.
Wer auf UKW kein passendes Programm mehr finden kann, sollte ein Digitalradio besitzen. Dabei hat man die Wahl zwischen Radios mit DAB-Empfang und so genannten WLAN-Internetradios. Während DAB-Radios neben UKW auch digital ausgestrahlte Programme empfangen können, holen WLAN-Internetradios über den Internetanschluss tausende Radioprogramme aus aller Welt ins Wohnzimmer, ohne dass man hierzu den PC einschalten muss.
DAB ist für das Radio, was DVB-T für den Antennenfernsehempfang ist. Man benötigt also nichts weiter, als ein DAB-Radio, um die zusätzlichen digitalen Programme zu empfangen. Es gibt kein Rauschen und kein Knistern, sondern Digitalsound auf Knopfdruck.
Mit der erhofften Programmvielfalt ist es vielerorts allerdings noch nicht weit her: Im Wesentlichen lassen sich damit die ARD-Hörfunksender, Deutschlandfunk, Deutschlandradio und einige Privatradiostationen empfangen. Die Schnittmenge zwischen den UKW-Programmen und den DAB-Programmen ist vergleichsweise groß. Das Programmangebot variiert dabei von Bundesland zu Bundesland. Das beste Programm-Angebot findet man in Bayern und im Saarland.
Heute ist der Kauf eines DAB-Radios ein Los der Kirmesbude. Keiner weiß, wie viele Nieten noch im Topf sind. Im Augenblick ringen die Privatradios mit dem Sendernetzbetreiber Media Broadcast um die Finanzierung eines bundesweit empfangbaren DAB-Hörfunkangebots. Wird hier eine Einigung erzielt, steht einem Mehr an Programmen auf DAB nichts mehr im Wege. Beim Kauf eines DAB-Radios sollte man unbedingt darauf achten, dass das Radio auch DAB+ empfangen kann. Die bundesweit ausgestrahlten DAB-Programme werden in dieser Norm ausgestrahlt. Mit einem DAB+-Radio kann man die bisherigen landesweit angebotenen Programme und die neuen bundesweiten Programme empfangen. Unsere Empfehlungen berücksichtigen das natürlich.
Der Beitrag ist mit Links auf die entsprechenden Amazon-Produkteseiten versehen. Bei Geräten, die dort nicht erhältlich sind, wurden andere Shoplinks angegeben. Darüberhinaus finden Sie jeweils einen Link zu unseren dazu passenden Testberichten.
Für Einsteiger
Am gefragtesten sind ohne Zweifel kompakte Tisch und Kofferradios. Pure will mit dem One mi zum Preis von 49,99 Euro den Maßstab in der unteren Preisklasse setzen. Das Albrecht DR-80 ist mit 89,99 Euro ein weiterer Vertreter der DAB+-Tischradios unter 100 Euro. Beide Radios spielen nur Mono-Sound.
Für Rocker
Wer auf guten Klang und pfiffige Optik wert legt, sollte sich das Pure Evoke mio ansehen. Es empfängt sehr gut, klingt ordentlich und ist in seiner Lederoptik nicht alltäglich – mit 219,99 Euro aber auch nicht gerade billig.
Technisch ähnlich ist das Pure Evoke Marshall. Es präsentiert sich wie ein klassischer Marshall-Gitarrenverstärker. Wenn der Beschenkte eine Schwäche für erdige Rockmusik hat, ist das ein tolles Geschenk. Das Modell ist nur in einer limitierten Ausflage erhältlich und das zum freundlichen Preis von 169,99 Euro. Bei Amazon gab es dioses Modell schon nicht mehr, sehr wohl aber noch bei Thiecom und bei Rö-HiFi in Dresden .
Für Klassikliebhaber
Für das Klassikkonzert will man auf Stereo wohl nicht verzichten. Hier kommt Pure mit den Evoke-2S dem Idealbild eines gediegenen Kofferradios wohl recht nahe. Auch beim Klang weiß das Evoke 2S mit seinem ausgeglichenen Charakter und seiner klaren Wiedergabe zu überzeugen. (Unser Testbericht hier...) Mit 250 Euro ist das Radio preislich sicher an einer Schmerzgrenze angelangt. (Bei Amazon aktuell knapp unter 220 Euro inkl. Versand.)
WLAN- Internetradios
Bei den WLAN-Internetradios starten die Preise ebenfalls bei 80 Euro. Man benötigt zudem einen Internetanschluss – vorzugsweise mit einem WLAN-Router – und einer Bandbreite von wenigstens 1000 Kilobit pro Sekunde.
Großes Kofferradio
Das beste große Stereokofferradio hat die Firma Avox mit seinem Indio Classic im Programm. Es empfängt aber tatsächlich nur Internetradio. Angesichts der Programmauswahl ist das kein echter Nachteil, allerdings ist der Webradioempfang nur in der Reichweite des WLAN-Routers möglich. (Hier geht es zu unserem Indio Classic Testbericht...!)
Internetradio unter 100 Euro
Ein guter Appetitanreger ist das Clint L1. Es empfängt neben Internetradios auch UKW und DAB+ und das ganze mit passablen Klang für 99 Euro.(Siehe Testbericht.) Leider ist es kaum noch zu beschaffen.
Nun rückt das Weckuhrradio Avox Indio Petite an seine Stelle. Es empfängt nur Internetradio, klingt angenehm und bietet sogar neben dem Musikdienst Aupeo auch noch das Live365-Verzeichnis als Alternative zur gut sortierten Reciva-Datenbank. Das Ganze gibt es inklusive Fernbedienung für 90 Euro. (Zum Testbericht...)
Sehr beliebt ist auch das DNT Ipidio mini für etwa 65 Euro. Das von uns getestete DNT IP Duo machte eine ganz brauchbare Figur, erlaubt sogar die Stereo-Wiedergabe und kostet ebenfalls nur 65 Euro (siehe Testbericht). Beide DNT-Modelle sind reine Internetradios.
Für Fußballfans
Für Fußballfreunde ist das Noxon 90elf ein Geschenktipp. Auch das 90elf empfängt nur Internetradios. Seine Stationstasten sind mit dem nur im Internet zu empfangenen Fußballprogramm des Senders 90elf vorbelegt. Dort gibt es alle Bundesligabegegnungen live. Im Internet findet man das Modell für 100 Euro.
Welt-Tuner
Für die Stereoanlage empfehlen wir aktuell den M3 Muvid IR-615, einen reinen Internetradio-Tuner als Ergänzung für die Stereoanlage. Der Preis liegt teilweise bei nur 80 Euro. Es gibt hierzu noch Alternativen, die wir allerdings noch nicht getestet haben. Interessant ist der Scott Dxi80 mit SD-Kartenaufnahmefunktion sowie der DNT Ipdio Tune, der zudem auch DAB+ empfangen kann. Dxi 80 und Ipdio Tune liegen bei bei etwa 130 Euro.
Vom Feinsten
Bei den Internet-Tischradios beeindruckt das Logitech Squeezebox Boom mit tollem Klang, guter Verarbeitung und unerschöpflich vielen Sender und Musikbibliotheken (Testbericht...). Die Bedienung ist allerdings komplex und braucht Zeit zur Einarbeitung. Das gleiche gilt im Wesentlichen auch für das kleine Logitech-Squeezebox-Radio , das nur mono aufspielt (Testbericht...). Die Squeezeboxen sind eindeutig etwas für technikbegeisterte Zeitgenossen, die gerne experimentieren und spielen.
Beim Pure Evoke Flow, einem kombinierten UKW, DAB+ und Internetradio ist die Bedienung etwas weniger kompliziert. Das Radio klingt angenehm und lässt sich mit einem zusätzlichen Akku bestücken. Der Internetradioempfang klappt zwar auch im Akkubetrieb nur soweit das eigene WLAN reicht, macht aber das Internetradios dennoch mobil genug um auf der Terrasse zu spielen. Leider ist das Evoke Flow mit 250 Euro ziemlich teuer und der Akku kostet satte 50 Euro extra. (zum Testbericht)
Manchmal soll ein Geschenk einfach etwas hermachen: Das Philips Streamium NP2900 ist ein Hingucker par exellance. Von der Qualität und der Ausstattung muss sich der schicke Radioriegel von Philips wirklich nicht verstecken. In dem schlanken Gehäuse wurden irgendwie vier Lautsprecher verbaut. Das NP2900 stößt damit nicht die Stereoanlage vom Thron, aber mit den Klangprofilen und der Stereobasisverbreiterung ist die Wiedergabe doch schon reichlich beeindruckend. (Testbericht hier...)
Für iPodder
Ein sehr kompaktes Tischradio mit beeindruckender Klangstärke, die sich dank iPod-Dock auch für die MP3-Sammlung nutzen lässt, hat Revo mit dem Domino D3 im Programm. In der von uns getesteten Version ist auch UKW und DAB/DAB+-Empfang inklusive.