Mit der Umbenennung des „Initiative Marketing Digital Radio e. V.“ (IMDR) in „Digital Radio Plattform e. V.“ soll eine Austausch- und Diskussionsplattform geschaffen werden, welche die Interessen aller am Digitalisierungsprozess Beteiligten bündelt. Der neue Verein ist (wie der alte auch) Interessensvertreter für öffentlich-rechtliche und private Hörfunkveranstalter, Geräte-, Chip- und Automobilindustrie sowie für Automobilverbände, Handel und Medienpolitik.
„Die großen Herausforderungen der Digitalisierung der terrestrischen Hörfunkverbreitung können nur durch eine enge Verzahnung aller Beteiligter bewältigt werden. Der bisherige Name ´IMDR´ fokussierte zu sehr auf das Marketing. Damit konnte die bisherige Initiative den gesamten Prozess der Digitalisierung nicht mehr abbilden,“ begründet Michael Richter, Vorstandsvorsitzender der Digitalradio-Plattform, die Umfirmierung. Der Verein will auch eine Lücke schließen, die durch das Einstellen der Bund-Länder-Initiative, des „Forum Digitale Medien“, entstanden ist.
Immerhin berücksichtigt die neue Digitalradio-Initiative mit ihren erweiterten Aufgaben und Zielen die Dynamik und die Vielfalt, die durch die aktuellen Entwicklungen im Hörfunkmarkt entstanden sind. Hybride Radios mit Internetanschluss stehen hoch im Kurs, der Absatz originärer DAB/DAB+ Empfangsgeräte ist hierzulande dagegen fast vollständig zum Erliegen gekommen.
Die klassischen Rundfunkgeräte stehen im digitalen Zeitalter stehen gleichwohl weiterhin im Zentrum der umfirmierten IMDR und damit die Gestaltung bundesweiter Digitalradio-Multiplexe.
Die Plattform will außerdem den Prozess des Zusammenwachsens digitaler Rundfunk-, Internet- und Mobilfunktechnologien steuern, zumindest aber moderieren. „Das sind die zentralen Aufgaben, denen wir uns stellen müssen und wollen“, so Richter. Dabei versteht sich der Digitalradio-Verein auch als Partner für andere europaweite Hörfunk-Initiativen.
Der „Digital Radio Plattform e.V.“ will seinen Mitgliederstamm um weitere aktive Interessenten erweitern. Mittelfristig wird ein nationales, deutschlandweit agierendes Projektbüro aufzubauen, das sich die Einführung von Digitalradio auf Bundes- und Länderebene organisieren, gestalten und begleiten soll.
Dass es sich hierbei dann ausschließlich um DAB/DAB+ handeln wird, verschweigt der Verein vorerst lieber. Verraten hat er sich aber dennoch: das Branding „Digital Radio“ steht seit jeher in Deutschland für DAB/DAB+. Die eigenen Wurzeln kann man eben nicht leugnen.