Die Channels des spendenfinanzierten Soma.FM-Netzwerks genießen einen guten Ruf. Wirklich Reichweite hat aber nur Somas „Groove Salad“. Das hat bestimmt etwas mit der musikalischen Breite zu tun. Unsere Empfehlung für viel Abwechslung: Somas Channel Sonic-Universe.
Electronic, gewürzt mit etwas Lounge- und Ambient-Tunes, definitiv Downbeats, aber gerne garniert mit Jazz und gelegentlichen Vokalisten. Etwas schräg, aber doch nicht zu anstrengend. Der DJ von Sonic-Universe mit dem Spitznamen Nitya ist ein Mann reiferen Alters, der in Minnesota mit dem Jazz aufgewachsen ist. Die Playlist stammt zum Teil aus seiner Sammlung inklusive jener Aufnahmen, die ihm Musiker im Laufe der Zeit zugetragen haben.
Und hier liegt wohl das Geheimnis: Nitya ist mit dem traditionellen Jazz aufgewachsen und es gelingt ihm, spielerisch aufzuzeigen, wo der so genannte Nu Jazz, also die Fusion von elektronischer Avantgarde mit traditionellen Themen zusammenstößt.
Die Mischung auf Sonic Universe macht dem Namen alle Ehre, denn die Bandbreite reicht von der schwer verdaulichen „New Conception of Jazz“ eines Buge Wesseltoft bis zu den leicht konsumierbaren Micatones oder modernen Klassikern wie Dzihan & Kamien. Für einen Sender aus San Francisco ist die Auswahl ungewöhnlich europäisch. Wenn dann noch Nils Petter Molvær und Mari Boine auf der Playlist immer ein Plätzchen finden, ist nicht nur völlig klar, dass sich Sonic Universe auf die europäische Avantgarde spezialisiert hat, sondern auch, dass DJ Nitya unverkennbar norwegische Wurzeln hat.