Laut dem aktuellen Digitalisierungsbericht der Medienanstalten stieg die Anzahl der deutschen Haushalte mit DAB+ von durchschnittlich 17 Prozent in 2018 auf 22,7 Prozent in 2019. Das entspricht einer relativen Zunahme von 34 Prozent. Auch für andere untersuchte Marktsegmente (Zugang, Geräteabsatz) attestiert die gemeinsame Studie der Medienanstalten unter Beteiligung von ARD, Deutschlandradio und Media Broadcast dem digitalen Antennenradio mehrheitlich zweistellige Zuwachsraten. Diese außergewöhnliche Steigerung ist die dynamischste seit Beginn der Erhebungen von vor sechs Jahren. Ermittelt wurden Werte zu DAB+-Radios für das Zuhause und im Auto.
In weit über 9 Mio. Haushalten steht mindestens ein DAB+-Gerät. Das sind über 2 Mio. mehr als 2018. Der Anteil von Personen in Haushalten mit Zugang zu mindestens einem DAB+-Gerät steigt von 18,1 in 2018 auf 23,9 Prozent in 2019. Die Anzahl der Deutschen mit einem Zugang zu DAB+ erhöht sich von 12,7 Mio. in 2018 auf fast 17 Mio. in 2019. Das sind 4,1 Mio. mehr als im Vorjahr und entspricht fast einem Viertel der Bevölkerung ab 14 Jahren. Die relative Steigerung in diesem Segment beträgt 32 Prozent. Damit liegt DAB+ an der Spitze des Zuwachses vor anderen Empfangswegen.
Fast drei Mio. DAB+ Radiogeräte mehr
Während die Abverkäufe von UKW-Radiogeräten seit Jahren sinken, erreichen die Verkäufe für DAB+-Empfänger neue Rekordmarken: Die Gesamtzahl der DAB+ Geräte liegt inzwischen bei 14,6 Mio. Das sind 2,8 Mio. mehr als 2018, was einer relativen Steigerung von 24 Prozent entspricht.
Besonders erfreulich ist die Marktdurchdringung bei DAB+-Autoradios. Fast die Hälfte aller Neuwagen rollen inzwischen mit DAB+ vom Band, Tendenz weiter steigend. Die Zahl der Autoradios mit DAB+-Empfang wuchs um rund 2,2 Mio. von 4,41 Mio. in 2018 auf 6,6 Mio. in 2019. Derzeit müssen Neuwagenkäufer für die Option DAB+-Autoradio meistens noch einen dreistelligen Aufpreis zahlen. Einen wichtigen Schub wird hier sicher die EU-weite Einführung der Digitalradio-Pflicht für Neuwagen ab 2021 bringen.
Der Anteil von Haushalten mit DAB+ legte in allen 16 Bundesländern zu. Bayern liegt wegen einer breiten Programmvielfalt, einer sehr guten Netzabdeckung und entsprechender politischer Rahmenbedingungen mit einer Haushaltsdurchdringung mit DAB+-Geräten von 29,7 Prozent vorn, gefolgt von Sachsen mit 25,7 Prozent und Baden-Württemberg mit 23,9 Prozent. Starke Steigerungen gab es in den Bundesländern, die in der Vergangenheit DAB+-Schlusslichter waren: Niedersachsen und Bremen legen relativ um 53 Prozent zu von 14,3 Prozent Haushaltsdurchdringung mit DAB+ auf jetzt 21,9 Prozent. Nordrhein-Westfalen holt auf und steigert sich relativ um 50 Prozent von 14,7 auf 22 Prozent DAB+-Radios in Haushalten.
Parallel zur ständig wachsende Beliebtheit von DAB+ bei Hörerinnen und Hörern gibt es immer mehr Hörangebote für das digitale Antennenradio: 260 Radioprogramme sind regional unterschiedlich in Deutschland zu empfangen. Bei über 65 handelt es sich um exklusive DAB+-Programme, die terrestrisch nur digital verfügbar sind. Das heißt, dass DAB+ sein Versprechen einlöst, für eine neue Programmvielfalt abseits des Simulcast zu sorgen.
„Die Ergebnisse des Digitalisierungsberichtes der Medienanstalten bestätigen uns auf unserem Weg zu einer vollständigen Digitalisierung des Rundfunks – nur so kann sich Radio als verlässliches und krisenfestes Medium behaupten. Sie sind aber auch Ansporn, die Dynamik des Audiomarktes zu nutzen, um neue Inhalte anzubieten und neue Zielgruppen zu erschließen. Zur Sicherung der eigenen Programm-Marke ist eine Digitalisierungsstrategie mit DAB+ unerlässlich“, so Stefan Raue, Intendant des Deutschlandradio und Vorsitzender des Vereins Digitalradio Deutschland e. V..
Das DAB+-Sendernetz wird laufend ausgebaut und erreicht die Vollversorgung bis spätestens 2021.