Im Grunde gibt bei der „Squeezebox Boom“ das musikrichtungsorientierte Hören den Ton an. Eine Funktion, die eigenen Musikbestände auf der PC-Platte abspielen zu können, ist daher unerlässlich. Logitech bietet hierfür einen eigenwilligen Streaming-Server zum kostenlosen Download an.
Die Server-Software präsentiert sich übersichtlich. Die Prozessorlast und der immanente Arbeitsspeicherbedarf liegen voll im grünen Bereich. Nur zwei Ports muss man für den Server auf der Firewall freigeben.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass Logitech mit dem Server seinen ganz eigenen Film fährt. Man verwendet ein eigenes Server-Protokoll. Das ist zwar Open-Source, aber nicht kompatibel zum gängigen UPnP-Standard. In der Folge wird die Squeezebox von keinem anderen Server erkannt und liest keine Daten von den sonst in der Redaktion eingesetzten Server-Systemen Windows Media, Twonky und Mediathomb ein.
NAS-Betrieb
Streamen von einer Netzwerkfestplatte (NAS) ist so meist nicht möglich. Das Entwicklerforum benennt einige NAS-Systeme, die einen Squeezeserver mitbringen und bietet zudem ein paar Hackanleitungen, mit denen man – etwas Erfahrung und Risikofreude vorausgesetzt – den Squeezeboxserver ans laufen bringen kann. Erprobt sind diesbezüglich die Buffalo Linkstations, die Synology Disk-Stations, Linksys NSL02, Thecus N 2100 und N 5200 sowie die LSPRO oder eine QNAP NAS, die man mit einem Squeezeserver aufrüsten kann. Drin sind solche Modifikationen auf allen Netzwerkfestplattensystemen, die unter Linux laufen und letztlich genügend Rechenleistung für den Server bereitstellen können.
Der Musiklieferant als Konkurrenzsystem?
Nun, lassen Sie uns erst mal ein gewisses Begriffs-Wirrwar entflechten. Die Squeezeboxen wurden von dem Unternehmen Slimdevices entwickelt. Inzwischen hat Logitech das Unternehmen übernommen. Die Squeezebox-Homepage unter slimdevices.com gibt es immer noch.
Die Webseite, über die Squeezeboxen konfiguriert werden können und von der aus man Diensteabos verwaltet, nennt sich SqueezeNetwork. Die Streaming-Software, die benötigt wird um Musikdateien vom PC auf das Radio zu übertragen, nennt sich SqueezeCenter. Wer im Menü das SqueezeCenter aufruft, ohne den Server installiert zu haben, kann damit schnell eine Bruchlandung hinlegen.
Wurde die Squeezebox einmal erfolgreich über das SqueezeCenter mit der PC-Festplatte verbunden, erfragt das Radio beim nächsten Start die Rechneradresse, auf dem der Squeeze-Server aktiv ist.
Radio schaltete PC ein!
Und ganau an dieser Stelle hingen wir beim Testen erst einmal fest. Man muss das Radio darauf festlegen, ob es über das Center (Serversoftware auf dem PC) oder über das Network (Internetseite) arbeiten soll. Ist das Center (PC-Software) aktiv, der Rechner aber aus, dann geht nichts mehr.
Es hat etwas gedauert bis wir verstanden haben, was da passiert. Allerdings erschlug uns ein Phänomen quasi mit dem Zaunpfahl: Ist der PC aus, sendet das Radio einen Weckbefehl über den Router zum PC und schaltet damit den Rechner ein. Voraussetzung dafür: Im Betriebssystem des PC muss die „Wake-on-LAN“-Funktion aktiviert sein. Man könnte theoretisch den PC in einen Tiefschlaf versetzen (Hybernate) und ihn bei Bedarf für Musikwiedergabe hochfahren. Bei Nichtbenutzung schläft er dann wieder ein.
Unter Einstellungen -> Musikquelle, muss man das Squeeze-Center ab- und das via Internet aufrufbare Squeeze-Network erst wieder einschalten. Und daran ist vor dem Abschalten des Radios zu denken, damit man beim nächsten Start daran nicht hängen bleibt. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss.
Squeezebox-Nutzer, die hier eine eine andere, elegantere Lösung entdeckt haben, die uns verborgen blieb, mögen uns aufklären.
Mitglied seit
14 years 9 monthsSqueezeCenter: Musikserver und mehr!
Danke,
für den aufklärenden Beitrag. Kein vernunftbegabter Mensch auf diesem Globus kann soviel potentiellen Schwachsinn aufbringen, wie die Squeezeboxer. Wer sich um jeden Preis, abseits aller Konventionen, Sonderpfürze einfallen läßt, der gehört vor die Hunde der Marktwirtschaft. Un-Logitech wäre auch hier besser bei den Mäusen geblieben - dazu hatte es jedenfalls immer gereicht.
Auf der einen Seite setzt man einen 24Bit DAC von Wolfson ein, also das Beste vom Besten, und zieht dann seine Kundschaft in einen Internetdienst hinein, um unter tausenden hirnrissiger Radioprogrammen zu streamen. Hinterfutzigkeit und Blödheit stehe mir bei. Der Squeezebox Receiver der 3. Generation gehört überarbeitet, so dass er ohne den bekloppten Sqeezebox Deppen-Server funktioniert, sich an Standard UPnP Protokollen orientiert, auch ohne der zum Himmel stinkenden offenen Internetverbindung funktioniert und den Schwachsinn des Radiohörens endgültig einstellt. Wie kann man nur so beknattert sein und Wakeups zulassen. Ich hoffe, Un-Logitech geht mit dem ganzen Bettel baden, oder findet abseits vom internen Manackerment ein paar Fachleute, die aus dem Receiver eine schlanke Lösung für das lokale Netz hinlegen.
Gruss Firrzi
Mitglied seit
14 years 9 monthsBei dieser Ausdrucksweise
Bei dieser Ausdrucksweise kann ich völlig die Unfähigkeit des Verstehens seitens des Verfasser verstehen. Er scheint ja lieber schnell von 0 auf 180 zu gehen, als sich etwas mit der Materie zu befassen.
Ganz nebenbei spielen bei mir mehrere Squeezeboxen (auch die Boom) problemlos und auch auf Wunsch sychron, via MusicIP die Playlisten erstellt und Replay Gain berücksichtigt. Der Server (Ubuntu 8.04LTS) wird via WoL aufgeweckt und mittels dem Squeezebox Server Plugin ServerPowerControl auch wieder in den Schlaf versetzt. Das Plugin kann auch die Squeezeboxen zu mysqueezebox.com schicken und wieder von holen.
Das Radio verbindet sich auch schon dynamisch zwischen mysqueezebox.com und dem lokalen Squeezebox Server. Das ist in den klassischen Squeezeboxen (Boom, Classic, Transporter), wegen der limitierten Hardware nicht so zu realisieren.
Der Squeezebox Server kann mehr als die üblichen UPnP Implementierungen (UPnP Server Quellen sind über ihn einbindbar). Klar, für einige Leute ist der Funktionsumfang zu viel, aber es gibt genug Squeezebox Nutzer, die die Fähigkeiten des Squeezebox Server als Musikverwaltungssystem schätzen, weil er mehr kann als der "Standard"; zehn(hundert)tausende von Titeln verwalten, Tag Informationen verschiedenster Art auswerten, eine grosse Palette von Audioformaten unterstützen (ggf. on the fly transcodieren), anpassbar sein, Multiroom fähig, eine Vielzahl von verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten (Browser, iPhone, PDA, ...), etc..
Die Squeezeboxen stammen aus einer Zeit, da gab es noch kein UPnP, DNLA oder so. Neuere Systeme (z.B. Touch) werden diese Dienste auch garantiert stärker mit Einbinden, aber die Musikverwaltung Squeezebox Server soll bleiben.
Apple setzt z. B. mit seinen Produkten Duftmarken (durchaus berechtigt), die viele als Standard ansehen. Nur ist das auch nicht alles Gold was da glänzt und die stricken auch viel eigene Sachen. Aber es gibt genug Leute, die auch gerne noch mehr als den Einheitsbrei hätten. Wer diesen will, der soll sich die entsprechenden Produkte kaufen, auf Basis von vTuner, Reciva oder Apple gibt es ja schon eine breite Palette.
Ach, und nochwas, der Squeezebox Server ist Open Source und wird auch von nicht Logitech Leuten entwickelt. Da sehe ich für die Zukunft auch eine grosse Sicherheit, auch wenn Logitech vielleicht irgendwann den Produktsupport einstellen sollte.
Meine 2 Cent