In Norwegen beginnt am 11. Januar die Abschaltung der analogen UKW-Sendernetze zugunsten des terrestrischen Digitalradios DAB+. Um 11.11 Uhr werden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Bodø die ersten Sendeanlagen in der Provinz Nordland vom Netz gehen. Anwesend sind dabei die Verantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks NRK sowie aller großen norwegischen Privatradios sowie internationale Gäste der European Broadcasting Union, EBU.
Der 11. Januar markiert den Auftakt für die schrittweise Abschaltung von UKW in ganz Norwegen. Im Dezember werden die letzten Anlagen in den nördlichsten Bezirken Troms und Finnmark vom Netz gehen.
Inzwischen ist der DAB+ Empfang in Norwegen besser als der über UKW. 108 Programmangebote sind digital verfügbar, 23 davon werden national verbreitet.
Im Oktober 2016 hörten bereits 64 Prozent der Norweger täglich Radioprogramme über DAB und DAB+, mehr als 70 Prozent der Haushalte verfügen über mindestens einen DAB+-Empfänger. Über 99,5 Prozent der Fläche des skandinavischen Landes sind im Januar 2017 technisch durch DAB+ mit digitalem Radio versorgt. Die im Jahr 2015 vorgelegten Kriterien zum UKW-Ausstieg sind damit deutlich erfüllt. Begleitet wurde der Umstieg seit zwei Jahren mit einer großen Werbekampagne in Presse, Funk, Fernsehen, auf Plakaten und im Fachhandel.
Norwegen werden weitere Länder folgen. In Italien kündigte die öffentlich-rechtliche Rundfunk Anstalt Südtirol (RAS) die Abschaltung erster Sender für Ende des Jahres an und rät Kunden beim Neukauf eines Radios, auf DAB+ zu achten.
Weitere Länder wie die Schweiz, Niederlande und Belgien wollen in den Folgejahren sukzessive UKW-Sender zugunsten von DAB+ vom Netz nehmen. In der Schweiz ist ein Abschaltdatum um 2020 in der Diskussion.