Noch ist es nur ein Referentenentwurf, doch der hat es in sich. Um die Digitalisierung des Radios nicht länger dem Zufall zu überlassen, sollen ab 2015 nur noch Radios verkauft werden, die ein Digitalradioempfangszug besitzen.
Die Referenten im Bundeswirtschaftsministerium orientieren sich bei ihrem Entwurf zum Digitalradio am französischen Vorbild. Während die aktuell festgelegte Frist zum Umstieg aufs Digitalradio mit dem Jahr 2015 nicht mehr erreichbar ist, soll diese Frist um zehn Jahre verlängert werden. Zugleich sollen ab 2015 nur noch Radios in den Handel kommen, die eine „digitale Empfangseinheit“ haben. Für Autos gilt eine Frist bis 2016.
Im Anhang wird präzisiert, dass es sich bei der „digitale Empfangseinheit“ nicht etwa um einen PLL-Frequenzsynthesizer handeln soll, sondern um eine europaweit anerkannte Digitalradionorm.
Noch ist überhaupt nicht abzusehen, was letztlich von diesem Entwurf übrig bleibt und doch ist es ein Signal an die Koalition der digitalwilligen Radiomacher und Sendernetzbetreiber, die sich bietende Chance zur Digitalisierung jetzt nicht wieder zu verstolpern.
In Frankreich steckt das Digitalradio entgegen der vom Gesetzgeber ambitioniert vorangetriebenen Planungen im Gezänk der Privatradios fest. Die Politik kann nur Brücken bauen und Rahmenbedingungen schaffen.