Die New York Times hatte es zuerst gemeldet: Sirius XM stehe kurz vor der Insolvenz und beabsichtige Gläubigerschutz zu beantragen, um sich zu sanieren. Zahlreiche Details sickerten anschließend an andere Nachrichtenblätter durch. Anders als vielfach unterstellt sind es nicht die hohen Kosten für die Satelliten, die den Sender an den Rande des Untergangs gedrängt haben, sondern die exorbitanten Kosten für die wenigen Superstars und deren aufwändig produzierten Sendungen: Howard Stern, Martha Stewart auch Bob Dylan. Erstgenannter erhält allein 100 Mio. US-Dollar pro Jahr.
Abgesehen davon hat man auch sonst nicht den Eindruck, als würde ansatzweise verantwortungsvoll gewirtschaftet. Bloomberg hat schon vor einem Monat gemeldet, dass die Schuldenuhr immer schneller ticke, seit in letzter Zeit immer mehr Berater und auf das Insolvenzrecht spezialisierte Anwälte im Unternehmen ein- und ausgingen. Sie verdienen etwa 1.100 US-Dollar - pro Stunde.
Das defizitäre Unternehmen drücken derzeit Schulden von 3,25 Mrd. US-Dollar.
Dass das digitale Satelliten-Radio schon in Kürze ganz abgeschaltet wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Um den am Boden liegenden Giganten, dessen beide Vorgänger auch vor der Fusion niemals schwarze Zahlen schrieben, buhlen EchoStar und Liberty Media. Der Unternehmer Charles Ergen (EchoStar und Dish Network) möchte Sirus XM schon seit längerem übernehmen. Um dem zu entgehen, sieht Sirius XM im Milliardär John Malone und seiner Liberty-Media-Gruppe einen weißen Ritter.
Die Erfolgsaussichten für eine Rettung sind dennoch schwierig, da Sirius XM vor allem von Neuverkäufen im US-Fahrzeugmarkt und Folge-Abonnements lebt. Der Fahrzeugabsatz ist in den USA bekannter Maßen vollkommen eingebrochen. Zu holen gibt es daher auch für Sirius XM nichts.
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Liberty Media Corp. wird 530 Millionen US-Dollar in das angeschlagene Unternehmen Sirius XM investieren, so hat das Unternehmen heute verkündet.