Die Ausschreibung von DAB-Konzessionen für die Deutschschweiz war ein Erfolg. Auf gerade einmal drei von der Regulierungsbehörde BAKOM zu vergebenden Plätze bewarben sich immerhin dreizehn Programmveranstalter.
Nun hat die Bundesanstalt für Kommunikation die Qual der Wahl. Dreizehn Angebote gingen ein, doch nur drei Veranstalter werden eine Konzession für die zweite DAB-Bedeckung der Deutschschweiz erhalten. Neben den drei künftig konzessionierten Programmen, wird die SRG zwei Nachrichtenkanäle beisteuern. Einen in deutscher und einen in englischer Sprache. Nun lässt sich leicht ausrechnen, dass auf dem neuen DAB-Ensemble sicher 8 oder 9 Programme Platz finden können, ohne auf starke Bitraten-Diät gesetzt werden zu müssen. Warum hat die BAKOM also nur 3 Programmplätze ausgeschrieben?
Gemeldete und konzessionierte Angebote
Alfons Birrer, Medienjurist der BAKOM, gibt auf Nachfrage eine Entwarnung aus, denn auch das BAKOM glaubt, dass sich das Ensemble mit 8 bis 9 Programmen füllen lässt: ”Von diesen Programmplätzen werden aber nur drei von konzessionierten Veranstaltern belegt”, erklärt Birrer. Die drei konzessionierten privaten Anbieter und die zwei Programme der SRG haben eine Art „Verbreitungsgarantie” im neuen DAB-Ensemble der Deutschschweiz. Und der Rest? „Es ist dann dem Funkkonzessionären (diejenige Person, welche die Frequenz nutzen darf) überlassen, über den restlichen Platz auf der Plattform zu befinden”, überweist Birrer an den Plattformbetreiber. Dieser ist verpflichtet die SRG-Programme und die drei Privatfunker mit Konzession zu übernehmen, ist aber in der weiteren Befüllung des Ensembles frei. „Diese "freien" Programme benötigen keine Konzession, sie unterstehen lediglich einer Meldepflicht. Sie haben aber auch keinen Anspruch auf Verbreitung auf dieser Plattform”, erläutert Birrer weiter. Aus deutscher Sicht ist das Vorgehen bemerkenswert, weil es eine Balance zwischen Medienregulation und freien Marktkräften zu finden versucht.
Garantiert volles Programm
Neben den Bewerbern auf eine feste Konzession haben sich folgende Programmveranstalter bereits pro forma als meldepflichtige Veranstalter zu erkennen gegeben: Sunshine, Radio.ch, Tamedia (eventuell 2 Programme), RYF, Digi-Box (Argovia), Radio Central, Basel 1, Radio Top, Radio Italia.
Mit dem Ausschreibungsergebnis haben die Privatradioveranstalter nun die Karten offen auf den Tisch gelegt. Die zweite DAB-Bedeckung der Deutschschweiz wird also bestimmt reich gefüllt und damit sind die Weichen für das Digital Radio in der Schweiz gestellt.