Mops ist ganz schön dreist. Sendet stundenweise schon mal Musik eines Künstlers und avanciert so zum Geheimtipp. Derartige Etiketten sorgen für steigende Hörerzahlen und lassen die Server ausfallen. Empfangserfolge bieten die Tagesstunden bis 15 Uhr.
Aus der Slowakei stammt ein Radioprojekt mit drei Themenkanälen unter den höchst sperrigen Titel „Mixing of particulate solids“. Die Kanäle konzentrieren sich auf New Age/Ambient (Radio 1), Electronic (Radio 2) und Experimental (Radio 3). Experimentell wirkt auch die Webseite unter mops-radio.org.
Die Musikauswahl ist auf allen Kanälen reichlich speziell und gewiss nicht massenkompatibel. Doch im weltweiten Webradio ist Platz in der kleinsten Nische. Beim Radio 3 ist auffällig, dass man nicht davor zurückschreckt, stundenweise ganze Alben oder Compilations eines einzelnen Künstlers zu versenden. Eigentlich in der Radiobranche ein no go. Doch die zwei Radioheads aus Bratislava scheren sich nicht darum und viele der gespielten Künstler werden sich eher für die erhöhte Aufmerksamkeit auf ihr Schaffen bedanken, statt die Anwälte der Plattenfirma auf die Jungs anszusetzen.
Johann Johannson, Dub Tractor, Konrad Kucz: Wer bei diesen Künstlernamen hellhörig wird, ist bei Mops-Radio genau richtig. Die Kapazität der Streamingserver ist allerdings stark begrenzt. Jeder Kanal kann maximal 16 Hörer gleichzeitig bedienen. In den Feierabendstunden sind stabile Verbindungen eher selten. Die Tagesstunden zwischen 9 und 15 Uhr bieten erfahrungsgemäß die beste Gelegenheit ein Ohr auf die abgehobene Musikmischung zu werfen.