Mit Funkstörungen müssen sich vor allem Radiohörer von Lang-, Mittel- und Kurzwelle herumplagen. Nicht, dass man als WLAN- oder DAB-Radiohörer davon völlig frei wäre, aber von schlechten Empfangsleistungen schließt niemand gleich auf Störungen. Thomas Riegler hat den Störern nun ein Buch gewidmet.
Die Chancen auf Mittel- und Kurzwelle noch spektakuläre Fernempfänge zu realisieren, ist in den letzten 20 Jahre erheblich gesunken. Kabelanlagen, Mikroprozessorsteuerungen und EDV setzen dem Empfang ebenso zu, wie PLC und Energiesparlampen.
Thomas Riegler zeigt in seinem neuen Buch „Ungestörter Radio und Fernsehempfang“ die mannigfaltigen Störquellen auf, beschreibt, welche Frequenzen gestört werden und gibt Tipps, wie solche Störungen umgangen werden können. Fakt ist, vom Rasierer bis zum Schnurlos-Telefon kann alles Störungen verursachen. Die Herangehensweise, alle potenziellen Störer mit einem Kurzwellenradio zu untersuchen, um Aussagen über Störpegel und Frequenzen zu treffen, wirkt geradezu banal.
Trotzdem kann man Aha-Effekte nicht verleugnen. Dass ein Ceran-Kochfeld auch im abgeschalteten Zustand Störungen verursacht, dürfte vielen Lesern neu sein, ebenso wie die Warnung vor ganz bestimmten Halogenglühbirnen. Neue Stromzähler, die Zählerdaten störend per PLC ins Stromnetz senden fallen ebenfalls als neue Störquelle auf. Interessant auch, dass dass der WLAN-Empfang zu bestimmten Zeiten schlechter wird, weil zu viele Mikrowellenherde in der Umgebung aktiv sind.
Das Thema Power Line Communication (PLC) ist und bleibt ein Skandal. Während Funkamateure Störungen von Plasmafernsehern melden können und von behördlicher Seite eine Fernseherstilllegung verlangt werden kann, ist die Nutzung von höchst störintensiven PLC-Adaptern für das Internet aus der Steckdose völlig legal.
Riegler gibt zudem Tipps, wie man den Empfang technisch entstören kann, doch den besten Tipp behält er für sich: Für einen guten Empfang sollte man am besten eine abgeschiedene, ländliche Wohnlage wählen.