Digitalradio am Nordkap

Die Reise geht nach Norwegen, wo derzeit zwei nationale DAB-Multiplexe existieren. Die Abdeckung erreicht mehr als 80 % der Haushalte mit einer Durchdringung von immerhin 15 %. Der In-house-Empfang ist problemlos möglich.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn den Zuhörern bietet sich etwa das doppelte des gewohnten UKW-Programmangebotes in den ländlichen Gebieten. Verbreitet werden in beiden nationalen Multiplexen insgesamt 26 Stationen - zusammen mit einem Elektronischen Programmführer (EPG).

Auffallend ist beim Studium der Senderlisten, dass die meisten Stationen exklusiv nur via DAB zu hören sind. In Norwegen denkt man sogar über einen weiteren Ausbau des Programmangebotes nach; die überwiegende Anzahl der Angebote stammt noch von öffentlich-rechtlichen Programmanbietern, die kommerziellen Sender sind deutlich unter repräsentiert. Im Versuchsstadium befinden sich darüber hinaus noch zwei regionale Programmbouquets.

Die Nutzung von DMB steht nun an: Die drei größten Veranstalter Norwegens - NRK, TV 2 und MTG – haben ein eigenes Unternehmen gegründet, um das Handy-TV in diesem Winter zu starten.

Im Fachhandel sind DAB-Geräte der bekannten Hersteller inzwischen gut verbreitet. Sogar wenige Kilometer nördlich der EU-Grenze findet man DAB-Radios im Fachhandel in der Grenzstadt Kirkenes. Die Straßen mögen zwar oft leer sein, der Äther ist es aber nicht.
Die Senderkennungen mit dem eigenen Ohr aufzuschnappen ist ein langwieriges und beinahe unmögliches Unterfangen: Anders als sonst oftmals praktiziert, werden die Jingles nur selten gesendet.

Programmvielfalt in Bergen (Momentaufnahme August 2008)