Der Finepass FSR-5000 TDR TWIN CI musste sich ein Jahr lang als Ablösung gleich zwei analoger Satellitenreceiver behaupten: ein High-end-Gerät von Nokia sowie ein lieb gewonnener ADR-Receiver von Lemon für das Radiohören. – Er hat es geschafft.
Die Wahl fiel zum damaligen Zeitpunkt nicht allzu schwer. Zur Auswahl stand neben dem Finepass-Receiver lediglich ein Gerät von Technisat. Beide waren die einzigen, die den Bedürfnissen von Radiohörern insofern Rechnung trugen, als dass sie die Stationsauswahl – auch ohne das Anschalten des Fernsehns – erleichterten: Der Technisat unmittelbar über das Display, der Finepass über ein gesondertes kleines Gerät, den so genannten Fineview.
Der TechniSat DigiCorder S1 besitzt ein radiotaugliches Info-Display, das bei eingestelltem Radiomodus im Display neben dem Sendernamen noch zusätzliche Programminformationen in Laufschrift anzeigt.
Grundsätzlich die elegantere Lösung und trotz der Abneigung gegen jedes zusätzliche Gerät machte der Finepass das Rennen, weil der Hersteller keine Probleme damit hat, wenn man sich das Gerät zu einem Persönlichen Videorekorder (PVR) aufmotzt und eine Festplatte einbaut; zudem bietet der Finepass 6.000 Programmplätze und reichlich Anschlussmöglichkeiten auf der Gehäuserückseite. Heute verpackt das Gerät Festplatten bis zu 2.048 GB, vor einem Jahr lag die Grenze noch bei 250 GB. In meiner Silberbox arbeitet eine 160-GB-Platte, bisher mehr als genug. Der Einbau ist leicht und dank der Anleitung auch von Anfängern zu bewerkstelligen. Apropos Anleitung: Die mitgelieferte gedruckte Variante sieht zwar umfangreich aus, beschränkt sich aber meist auf die oberflächliche Beschreibung vieler Funktionen. Wer länger einen Finepass besitzt, weiß auch wieso: Das Gerät hatte zu Beginn eine Menge Softwarefehler und - so fanden zumindest einige Nutzer und die Entwickler - auch Schwächen in der Bedienung.
Die Entwickler haben sich stets angestrengt, die Anregungen aus dem rege genutzten Internetforum umzusetzen und Softwarebugs abzustellen, manchmal innerhalb weniger Tage. So entstand nicht nur eine wesentlich bessere Software, es kamen auch ständig neue Funktionen hinzu, schneller als Anleitungen hätten gedruckt werden können.
Extra-Display
Das Fineview-Display hat eine eigene Spannungsversorgung und benötigt daher eine eigene Steckdose. Es wird über ein mitgeliefertes Nullmodemkabel an der Com-Schnittstelle des Receivers angeschlossen. Der Fineview zeigt die aktuellen Sender- und Sendungsinformationen als Laufschrift: Kanalnummer, -name und Programminformationen.
Ein Manko ist allerdings mitunter die Darstellung von Hieroglyphen. Sie erscheinen bei Umlauten und Platzhaltern, welche die Sender ausstrahlen, der Receiver aber nicht auswerten kann.
Der Hersteller plant, weitere Funktionen wie die Scrollgeschwindigkeit über die Receiver-Software regelbar zu machen.
Der Finepass FSR-5000 TDR TWIN CI ist – inzwischen auf jeden Fall - ein high-endiger DVB-Satellitenreceiver mit zwei Tunern und zwei CI-Schächten (Common Interface), hervorragender Bild- und Tonqualität. Er lässt sich problemlos zu einem digitalen Festplattenrekorder inklusive Timeshifting ausbauen, Festplatte genügt. Zudem verfügt er über eine integrierte MP3-Jukebox und ein digitales Fotoalbum.
Weitere Funktionen kommen mit den Softwareweiterentwicklungen ständig hinzu, aktuell beispielsweise eine Schnittfunktion.