Die Versammlung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) informierte sich auf ihrer Sitzung am 29. April 2013 über das digitale terrestrische Hörfunksystem DRM+. Nachdem DAB+ mit landes- und bundesweiten Programmen auf dem Markt Fuß gefasst haben wird, könnte DRM+ ein geeignetes digitales Hörfunksystem werden, um den lokalen und regionalen Hörfunk in seinem Verbreitungsgebiet perspektivisch in die digitale Verbreitung zu überführen.
Der lokale terrestrische Hörfunk in Rheinland-Pfalz ist im UKW-Band nicht mehr entwicklungsfähig, da keine weiteren Frequenzen mehr einplanbar sind. Wir suchen deshalb nach Wegen, wie die Hörfunkveranstalter dennoch ihre Reichweite verbessern können und wir neue lokale Hörfunkgebiete erschließen können. Dies kann perspektivisch nur über eine digitale Verbreitung der Angebote erfolgen“, betonte der Vorsitzende der LMK-Versammlung Albrecht Bähr. „DAB+ kann leider aufgrund seiner Systemeigenschaften und den fehlenden Frequenzen nicht genutzt werden, die lokale Identität der Angebote zu bewahren. Wir sehen daher DRM+ als neue geeignete Alternative an, diese Voraussetzungen zu schaffen.“
DRM+ ist ein neues terrestrisches digitales Hörfunksystem auf Basis des europäischen Standards Digital Radio Mondiale (DRM), mit dem digitale Hörfunkprogramme im UKW-FM-Bereich und im VHF-Band III gemeinsam mit DAB+ ausgestrahlt werden könnten. DRM+ ist mit der Kapazität zur Verbreitung von durchschnittlich zwei Hörfunkprogrammen und weiteren Zusatzanwendungen insbesondere interessant für lokale Hörfunkveranstalter und Bürgermedien.
„Wir werden im Juli 2013 zunächst das Interesse der privaten Hörfunkveran-stalter ausloten, ihre Programme über ein landesweites DAB+-Netz in Rheinland-Pfalz ab Ende 2014 digital zu verbreiten“, kündigte LMK-Direktorin Renate Pepper an. „Danach werden wir auch die Chancen der lokalen Veranstalter zur Realisierung einer digitalen Empfangbarkeit in ihrem lokalen Sendegebiet über DRM+ bewerten können.“
Darüber hinaus wird die LMK gemeinsam mit ihren technischen Kooperationspartnern, insbesondere der FH Kaiserslautern und der TU Kaiserslautern, ihr Engagement zur Weiterführung der Entwicklung von kostengünstigen Radios für den gemeinsamen Empfang von DAB+ und DRM+ und einer für die lokale Versorgung geeigneten Sendeinfrastruktur weiterführen, um die Marktvoraussetzungen für DRM+ im europäischen Raum gemeinsam mit dem DRM-Konsortium voranzutreiben.