Die Westschweiz erhält eine zweite Plattform für die digitale Verbreitung von Radioprogrammen. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) hat der Romandie Médias SA am 12. Februar 2013 die technische Bewilligung (Funkkonzession) für den Betrieb eines DAB+-Sendernetzes erteilt. Der Start der neuen Plattform für 18 Radioprogramme ist für den Spätsommer 2013 geplant.
Die Funkkonzession des BAKOM erlaubt es der Romandie Médias SA, in der französischsprachigen Schweiz Frequenzen für die digitale Radioverbreitung zu nutzen. Im DAB+-Standard können auf einer Frequenz bis zu 18 Radioprogramme in CD-Qualität ausgestrahlt werden.
Die Romandie Médias SA wird verpflichtet, die drei privaten Radioprogramme, die im Herbst 2010 eine Programmkonzession erhalten haben, sowie zwei Programme der SRG SSR auf ihrem Netz zu verbreiten. Das restliche Angebot kann sie selbst bestimmen. Bei den konzessionierten Programmen handelt es sich um neue digitale Angebote von Radio Rhône AG, Radio Fribourg/Freiburg AG und Soprodi GmbH. Weiter will die Konzessionärin zwischen Wallis und Jura praktisch alle privaten Westschweizer Radioprogramme verbreiten. Die SRG will Rete Tre und SRF 4 News aufschalten.
Romandie Médias SA will das Sendernetz in einem Schritt realisieren und voraussichtlich im August 2013 in Betrieb nehmen. Es handelt sich um die zweite Plattform für digitales Radio in der Westschweiz. Schon vor mehr als zehn Jahren hat die SRG ein erstes Sendernetz in Betrieb genommen. In der Deutschschweiz sind zwei sprachregionale Digitalradio-Plattformen in Betrieb, im Grossraum Zürich ein regionales Angebot.
Bei der Romandie Médias SA handelt es sich um eine Gemeinschaft von privaten Radiostationen in der Romandie, der SRG und der Swisscom Broadcast AG. Sie übernehmen gemeinsam die technische Verantwortung für die Frequenznutzung und den Betrieb der benötigten Senderinfrastruktur.