Zum 40-jährigen Jubiläum hatte ihm sein Arbeitgeber noch eine 90-minütige Talk- und Musiksendung gewidmet, mit seinem 65-jährigen Geburtstag ist nun Schluss. Frank Laufenberg verliert seinen festen Sendeplatz bei SWR1, denn er wird älter als die Kernzielgruppe seiner Hörer. Er nimmt es hin und bereit sich auf eine Sendung im Internet vor.
Samstagabend ist seine Zeit, wenn er im SWR1 seine „Größten Hits aller Zeiten“ präsentiert. Mit der Jugendsendung „SWF3 Popshop“ hat er noch Pionierarbeit geleistet und im Radioclub des damals legendären SWF3 war er der Musikexperte schlechthin, sein Pop-Lexika unvergessen. Bei SWR1 genießt er bei den Hörern ebenfalls große Beliebtheit und sein tägliches „SWR1 Hitlexikon“ ist vor allem als Podcast Kult.
Dass ihm sein Arbeitgeber nun seinen Stammplatz streicht, nimmt er zwar übel, begehrt dagegen aber nicht auf. „Es hat wenig Zweck, noch einmal darauf hinzuweisen, dass gerade der Samstagabend für eine Sendung wie die meine prädestiniert ist – wer am Samstag gezielt das Radio anstellt, möchte mehr als nur Gedudel, denn sonst würde er ja TV schauen“, schreibt Frank Laufenberg auf seiner Internetseite. „Aber im Laufe der langen Jahre bei diversen Sendern habe ich gelernt, dass viele vernünftige Argumente abprasseln, wenn man sich einmal für eine Richtung entschlossen hat bzw. wenn einem eine Richtung von z. B. Beratern vorgegeben wurde.“ Vereinzelte Auftritte im Programm des SWR solle es allerdings auch weiterhin geben, sagte SWR-Sprecherin Sibylle Schreckenberger gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Die Hörer sehen den nahenden Ruhestand von Frank Laufenberg allerdings deutlich kritischer. Manuel J. aus Köln schreibt im Gästebuch des Moderators, dass er zeitweise das Gefühl habe, dass Entscheidungsträger dazu da seien, ein Radioprogramm nicht zu verbessern, sondern es eher zu sabotieren. Und Hanspeter W. aus Filderstadt schlägt vor, dass der Moderator einen eigenen, privaten Sender gründen könne: RFL - Radio Frank Laufenberg.
Die letzte Sendung wird Frank Laufenberg am 2. Januar 2010 für den SWR machen, genau an seinem 65. Geburtstag und dem Eintritt in den Ruhestand.
Lust auf Ruhestand hat er keine, denn Rundfunk ist seine Berufung und die möchte er nicht aufgeben. Er kann sich nur sehr schwer vorstellen, bei einem Privatsender zu enden. Zitat: „Da müsste man mich schon zu zwingen - mit sehr viel Geld.“
Und so wird es wohl auch kommen. Trotz seines Abschieds beim SWR wird man Frank Laufenberg nicht abschreiben müssen, denn das Internet-Radio bietet ihm die Chance, „wieder völlig unabhängig von 'Format-Zwängen' das zu senden, was Spaß macht.“ Eine entsprechende Internetseite ist jedenfalls schon mal eingerichtet.