Während der Radiohersteller Pure mit den Internetfunktionen des neuen Sensia Neuland betritt, startet Hewlett-Packard zeitgleich mit einem smarten TFT-Bildschirm und nimmt damit auch das Radio ins Visier. Beide Produkttrends streben aber zu einem Onlinedienste-Endgerät, für das es noch keinen Namen gibt.
Pure traut sich vom Thema Digitalradio DAB ausgehend immer weiter ins Internet hinein. Einige Analysten sehen darin eine Abkehr vom klassischen Rundfunkgedanken. Pure argumentiert, die besten Eigenschaften der Rundfunk und Internetwelt in einem Endgerät zusammenzuführen.
Während Internetradiogeräte im Trend liegen, gibt es eine Produktkategorie, die sich möglicherweise in weit höheren Stückzahlen verkauft: Der elektronische Bilderrahmen ist für Hersteller hochinteressant. Vielleicht ja deshalb, weil man TFT-Bildschirme mit kleinen Bilddiagonalen nirgends sonst zu solch erfurchtserbietenden Preisen losschlagen kann.
HP Dream Screen
Sei es drum, nach dem Vorstoß von Toshiba wagt sich nun Hewlett-Packard mit einem Multifunktionsgerät aus der Deckung, für das es noch keinen richtigen Namen gibt. HP hat das neue Produkt „Dream Screen“ getauft.
Der Bilderrahmen mit WLAN-Anschluss für das Internet schafft Zugang zu Widgets. Ein Widget ist kein für sich lauffähiges Programm, sondern ein Dienst, der durch die Anwendungsumgebung beim Empfänger zum Leben erweckt wird. Typische Widgets sind animierte Wetteranzeigen, die auf dem Desktop laufen oder Börsencharts. Aus dem Web kommen die Daten und Anzeigenanweisungen, die dann vom Anzeigegerät ausgeführt werden.
Meister des Häppchen-Web
Der Dream Screen von HP, der in dieser Woche auf dem US-Markt eingeführt wird, ist ein Meister des „Häppchen-Web“. Er bietet neben Wetter, Facebook-Kontenanzeige und Snapfish-Fotoanzeige gleich zwei autarke Radiodienste mit an. Als Basis dient der neue Dienst HP-SmartRadio, hinter dem ein Webradioverzeichnis mit 10.000 Stationen stecken soll. Weiterhin kann man mit dem Dream Screen sein Pandora-Konto anzapfen und darauf ohne Umweg über den PC, sich seine Lieblingsmusik aus dem Web streamen lassen. Wegen lizenzrechtlicher Probleme kann Pandora derzeit nur US-Kunden bedienen. Das dürfte wohl auch der Grund sein, weshalb das Gerät initial nur im US-Markt startet.
Der Dream Screen besitzt zwei Gigabyte eigenen Speicherplatz. Musikfiles sollen innerhalb des LAN einfach per Drag and Drop übertragen werden können. USB-Speichermedien lassen sich ebenfalls anschließen.
Startpreis bei umgerechnet 170 Euro
Den HP Dream Screen gibt es in einer 10,2-Zoll- und einer 13,3-Zoll-Version. Die Preise liegen bei 249 US-Dollar für die 10-Zoll-Version und 299 US-Dollar für die 13-Zoll-Variante. Derzeit wäre das umgerechnet ein Einstiegspreis von 170 Euro.