Britische Medienregulierer machen Jagd auf Piratensender. 43 Studios wurden bereits ausgeräumt, doch der Kampf geht weiter.
In Zeiten ohne privaten Hörfunk, als Radio nicht das Lebensgefühl reflektierte, sondern als gesellschaftliche Bildungsanstalt verwendet wurde, hatte die Radiopiraten, wie Radio Coroline, die Sympathie der Hörer auf ihrer Seite.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Neben den Programmen und UKW und DAB, stehen hunderte von Sender per Satellit und zehntausende im Internet zum Hören bereit.
Die modernen britischen Radiopiraten in den Ballungsräumen London, Birmingham, Leeds und Manchester senden auch nicht irgendwo für Eingeweihte auf Kurzwelle sondern bedienen sich der „digitalen Dividende“ und belegen UKW-Frequenzen.
Das, so meint die Regulierungsbehörde Ofcom, sei aber brandgefährlich. Die illegalen UKW-Sender können den Polizei und Flugfunk stören und Menschenleben in Gefahr bringen.
Rund 150 Piratenradios seien aktiv, davon rund die Hälfte in London. Mit einer Task-Force werden die Stationen nun reihenweise ausgehoben. 2007 und 2008 wurden 43 Studios stillgelegt und insgesamt 838 Sendeanlagen beschlagnahmt.
Wird ein Piratenradio-Betreiber vor Gericht gestellt, drohen ihm schlimmstenfalls zwei Jahre Haft, für Geldstrafen gibt es keine Obergrenze.