Der Plattformbetreiber Mobile 3.0 hat zum Beginn des Monats den DVB-H-Testbetrieb in vier deutschen Großstädten gestartet. Mit der Ausstrahlung von Mobile-TV in Hamburg, München, Frankfurt und Hannover beginnt der Sendebetrieb in der für den mobilen Empfang optimierten Technologie DVB-H. Die Erkenntnisse aus dieser ersten Phase helfen bei der abschließenden Ausgestaltung des Mobile-TV–Angebots. Sie dienen auch den weiteren Schritten beim Aufbau des Sendenetzes, der in den kommenden Jahren zügig vorangetrieben werden soll.
Im Rahmen des Testbetriebs werden insgesamt neun TV- und drei Radiosender ausgestrahlt. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender „Das Erste” und das Programm des ZDF, das zukünftige Regionalprogramm „Deutschland 24” sowie die drei multimedialen Radiostationen „bigMUSIC”, „MyFun Radio” und „90elf” werden unverschlüsselt gesendet. Alle weiteren Sender werden hingegen verschlüsselt verbreitet. Ziel des Testbetriebs ist es, Empfang, Technik, Verschlüsselung und Handhabung ausführlich zu prüfen. „Wir wollen mit Mobile-TV ein technisch einwandfreies und inhaltlich hochattraktives Produkt auf den Markt bringen”, sagt Dr. Rudi Gröger, Präsident von Mobile 3.0. In der Testphase werden zwei unterschiedliche Endgeräte der Hersteller Nokia und Samsung eingesetzt.
Die operative Phase des Dienstes wird nach Abschluss des derzeit noch laufenden Lizenzierungsverfahrens beginnen. Zum jetzigen Zeitpunkt haben noch nicht alle Landesmedienanstalten eine Sendelizenz an Mobile 3.0 vergeben, so dass es aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist, zur Fußball-EM Mobile-TV auf der Basis von DVB-H in dem ursprünglich geplanten Umfang anzubieten. Sobald alle Lizenzen vorliegen, wird Mobile 3.0 den weiteren Ausbau des Sendenetzes beauftragen und die Vermarktung in die Wege leiten.
Dr. Rudi Gröger: „Ende dieses Jahres wollen wir in allen großen deutschen Städten Deutschlands den Empfang des echten Mobile-TV ermöglichen. Voraussetzung dafür ist die schnellstmögliche Zuteilung der ausstehenden Lizenzen, denn erst dann können wir die nötigen umfangreichen Investitionen tätigen.”
Partner bei der technischen Realisation von Mobile-TV sind der Rundfunk-Dienstleister Media Broadcast und Nokia Siemens Networks. Media Broadcast ist für den Aufbau des Sendenetzes zuständig. Das zur TDF-Gruppe gehörende Unternehmen erhielt von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für den Gesamtaufbau und anschließenden Betrieb des DVB-H Sendenetzes in Deutschland. Nokia Siemens Networks hat das so genannte Head-End für den Testbetrieb von Mobile 3.0 errichtet. Im Head-End werden alle technischen Prozesse vor der Programmausstrahlung gebündelt zusammengeführt, koordiniert und umgesetzt.
Über Mobile 3.0 - Mobile 3.0 GmbH ist ein Joint Venture von MFD Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH und NEVA Media GmbH. Die MFD hat ihr Angebot auf Basis des alternativen Standards DMB jüngst vollständig eingestellt. Als Konkurrent neu hinzugekommen sind auch Mobiltelefone, die vollständig kostenfrei DVB-T empfangen können, das „Überall-Fernsehen”.