Die Privaten Radiobetreiber in Australien sind ganz offensichtlich zum Erfolge verdammt, denn sie treiben die Digitalisierung des Radios sehr pragmatisch voran. Sie sollen nun sogar eine Absprache erreicht haben, nach der endlich ein DAB+-Chipsatz in einem der weltweit meist verkauften Smartphones verbaut wird.
Nach Berichten von the music handelt es sich dabei um das Galaxy-Flagschiff von Samsung, das in seiner Neuausgabe über die Möglichkeit verfügen soll, Radio via DAB+ zu hören.
Das Ziel sind dabei vor allem jüngere Nutzer, die sich keine Flatrate leisten können, um endlos Radio über das mobile Internet zu hören.
Samsung profitiert einerseits davon, das der Hersteller weit mehr Endgeräte verkauft als Apple (Weltmarktanteil 2013 Samsung: 42,9 Prozent, Apple: 15,3 Prozent) und von der Unbeweglichkeit des US-Konzerns aus Cupertino. Einige Modelle besitzen wohl durchaus die entsprechenden Chipsätze, doch die DAB+-Funktion wird schlicht nicht aktiviert. Denn Apple will die bedingungslose Gefolgschaft seiner Kunden zu iTunes nicht freiwillig aufgeben.
Als Gegengeschäft hat Commercial Radio Australia eine mehrere Millionen Dollar schwere Kampagne auf den Tisch gelegt.
Insgesamt hat sich die Zusammenarbeit der kommerziellen Radiostationen in Australien mit anderen Industriezweigen für DABplus durchaus bewährt. So sind etwa entsprechende Radioempfänger in den Kraftfahrzeugen von Lexus und Toyota inzwischen Standard. Der zum General-Motors-Konzern gehörende australische Autobauer Holden dürfte keine Rolle in den Überlegungen mehr spielen, denn die US-Amerikaner haben jüngst sein Ende angekündigt.