Inhaltsverzeichnis
- Was bisher geschah
- Das bieten WLAN-Internetradios
- Albrecht DR-315
- Albrecht DR 440-i
- Albrecht DR 410
- Avox Indio Classic
- Avox Indio mini
- Avox Indio Petite
- DNT IPdio Style
- Grundig Cosmopolit 7 Web
- Logitech Squeezebox Boom
- Noxon iRadio Cube
- Terratec Noxon iRadio
- Oxx Digital Classic DAB
- Philips NP2900
- Pure Evoke Flow
- Pure Avanti Flow
- Pure Sensia
- Sangean WFR-1
- DNT IP2Go
- Revo Blik Radiostation
- Tivoli Audio NetWorks
- VR-Box
- AVM Fritz-Mini
- Hama Wireless Internetradio
- Logitech Squeezebox Classic
- Squeezebox Duet
- Muvid IR 715
- Muvid IR 815
- Sangean Wi-Fi Internet Radio WFT-1
- Teac WAP 8500
- VR Radio Worldstream
- Die besten WLAN-Internetradios
- Zwischen Radio und Musiklieferant
- Musikstreaming von PC und Festplatte
- Da ist Musik drin: Netzfestplatten NAS
- WLAN auf Nummer sicher
- Oft gestellte Fragen
- Die weite Welt im Angebot
- Podcast aus dem Knast
- Radio-Training
- Radio 2.0: Soziale Radiosendungen in der Wolke
Pure Sensia: Radio-Erlkönig gesichtet
Von Zeit zu Zeit präsentiert Pure wieder Radio-Geräte, die als Machbarkeits- und Designstudien zu verstehen sind. „The Bug“ war ein so ungewöhnliches DAB-Radio, nicht unbedingt perfekt, aber Kult. Mit dem
„Sensia“ hat Pure nun ein Radio-Gerät vorgestellt, das mehr ist als ein Radio Es zeigt die nahtlose Verschmelzung von Radio und Internet – und so womöglich das Radio der Zukunft.
Das Pure Sensia ist im Kern ein DABplus-fähiges Digitalradio einschließlich WLAN-Internetradio und analogem UKW-Empfänger, das auf der bewährten Frontier-Silicon-Technologie und dem Pure-eigenen Senderportal „The Lounge“ der Flow-Radioreihe basiert. An der Oberfläche scheint es jedoch nichts mehr mit einem gewöhnlichen Radio gemein zu haben; da ähnelt es eher einer Iphone-Wohnzimmerversion von Apple.
Das Sensia muss man nicht nur aus dem Karton schälen, sondern ebenso aus einem schwarzen gepolsterten Tragesack, aus dem dann ein schwarz-weißes Radio-Ei zum Vorschein kommt.
Schwarz abgesetzt und mit Stoff überzogen sind die Seitenflächen, hinter denen sich jeweils 3-Zoll-Breitband-Lautsprecher mit je 30 W RMS verbergen. Weiß ist der Rest des glänzenden Kunststoffgehäuses. Alternativ gibt es das Radio in „Bright Red“, „Vivid Yellow“ und „Sleek Black“. Zum Stehen bringt man das neue Pure-Radio mithilfe eines mitgelieferten Standfußes. Darauf lässt es sich in die gewünschte Position für einen optimalen Bedien- und Blickwinkel schwenken.
An der Unterseite ist eine Gewindeaufnahme angebracht worden, mit der das Radio-Ei alternativ fest – beispielsweise an die Wand oder als einzeln stehendes Kultobjekt mitten im Wohnzimmer – fixiert werden kann.
[...]
Die Bediensprache ist durchweg Englisch. Mitgeliefert wird eine englische Kurzanleitung – „Quickstart“. Auf der deutschsprachigen Internetseite war die Rubrik „Bedienungsanleitung“ leer, auch nachdem es zu Weihnachten unter einigen Tannenbäumen auf Entdeckung wartete. Bei „Firmware & Downloads“ und „Produktspezifische FAQs“ sah es zum Verkaufsstart Ende 2009 nicht anders aus. Im Lounge-Bereich steht immerhin der Flow-Server für das Streamen eigener Musik zum Download bereit.
Billig ist der Radio-Erlkönig sicher nicht. 349 Euro sind jedenfalls kein Pappenstiel und das begründet zugleich, weshalb wir bei der Benutzbarkeit und beim technischen Reifegrad des Radios so gar keinen Spaß verstehen.
Das Pure Sensia verbindet das Radio auf UKW, DAB und im Web mit Internetanwendungen in einer noch nie gesehenen Art und Weise. Die Zukunft des Radios, sie könnte tatsächlich so aussehen. Zum Verkaufsstart Ende 2009 besitzt es aber noch deutliche Bedienschwächen, die bei einem Gerät seiner Preisklasse von den Nutzern nicht toleriert werden. Mit der Entdeckung des Produktupdates über das Internet wird das Testlabor des Herstellers zunehmend ins Wohnzimmer verlagert.
Auf der Habenseite steht das Konzept, das Design, der ordentliche Klang und eben das Potenzial des Gerätekonzepts insgesamt. Der Kauf ist aber auch eine Spekulation darauf, dass dieses Potenzial auf der Softwareseite künftig überzeugend präsentiert wird.
Zwischen Radio und Musiklieferant
Die Basis jeden WLAN-Internetradios ist seine Senderdatenbank. Sie bildet im Grunde das ab, was die nationalen Radiomärkte aus aller Welt gemeinhin in den Äther husten. Die Idee des Simulcast, das parallele Aussenden des bekannten Programms von der Lang-, Mittel-, Kurz- oder Ultrakurzwelle über das Internet, hat das Radio keinen Meter verändert. Es ist weiterhin Radio; sendet ein zeitlich lineares Programm aus, ohne direkte Mitsprache der Hörer und eben im Zweifel auch mit der Werbung für die Hausfrau vor Ort. Für viele WLAN-Radionutzer macht genau das den spezifischem Reiz aus. Es ist so, als dränge man in die Intimität eines fremden Alltags ein. In Afrika krächzt das Radio in einer Bar, es ist heiß und stickig, das Bier lauwarm. In Paraguay trinkt ein Busfahrer seinen ersten Kaffee daheim, bevor er in aller Frühe das Haus verlässt und zur Arbeit geht.
In der Stufe zwei der Internetradio-Revolution wurde das Radio zu einem Mitteilungs- und Selbstdarstellungs-Instrument für alle. Vom Geist der Piratensender inspiriert, bot das World Wide Web eine Chance, selbst Programm zu machen, ohne Angst haben zu müssen, wegen Frequenzpiraterie vor den Kadi gezerrt zu werden. In den einzelnen Ländern mit preiswert zugänglicher Internet-Infrastruktur hat sich längst ein zweiter Radiomarkt im Internet entwickelt. Mit den Jahren wurden diese Angebote immer professioneller. Das deutsche Rautemusik-Netzwerk entstand aus dieser Entwicklung und bietet heute zahlreiche Kanäle für zeitgenössische Musik an, die sich ein beliebiges UKW-Hitradio nicht zu spielen wagen würde. Der Name entstammt dem Entstehungsort, einem Internet Relay Chat (IRC), bei dem die Interessengruppen ihre Gesprächsräume mit einer Raute (#) plus Namen bezeichnen.
[...]
Fans der britischen Radioszene sollten bei RadiofeedsUK & Ireland fündig werden. Doch das gilt leider nur noch begrenzt. Nachdem die Musik-Rechteverwerter hohe Preise für die internationale Aussendung verlangen, haben viele kleine Häuser die Segel gestrichen. Wer nicht mit einer britischen IP-Adresse anklopft, geht daher meist leer aus.
Neben den etablierten Senderverzeichnissen der WLAN-Webradios von Reciva, VTuner, Pure, Frontier-Silicon und Radio Time werden in manchen Geräten zusätzlich die Sender-Verzeichnisse Live365.com und Shoutcast zur Verfügung gestellt.
Die Frage, ob solche Musikdienste die Zukunft des Radios darstellen, lässt sich im Augenblick noch nicht absehen. Beim Radio sind die Überraschungsmomente der inhaltlichen Zusammenstellungen größer. Wir haben deshalb leise Zweifel daran, dass die Berieselung mit mehr vom Gleichen auf Dauer wirklich verfängt oder gar das klassische Radioprogramm verdrängt. Den Flatrates zur unbeschränkten Musiknutzung hingegen wird noch viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteil. Darin könnte die Zukunft des Musikvertriebs liegen.
Mancher Zeitgenosse ist schlicht sorglos. Inspiriert durch die Werbung der Internetprovider folgen sie der Einrichtung der gelieferten Hardware in geradezu schlafwandlerischem Glauben, dass die Werkseinstellungen eine schnelle Verbindung ins Internet erlauben und die kleine Anleitung auf dem Waschzettel des Lieferumfangs sie vor jeglicher Unbill schützt.
[...]
Die wichtigste Maßnahme, um sein Funknetz zu sichern, ist es, die Funkverschlüsselung einzuschalten. Stehen verschiedene Optionen zur Wahl, sollte man WEP sogleich übergehen, denn ein derart gesichertes Datenschloss kann jeder Hobby-Hacker quasi mit einem Zahnstocher knacken. Nach Möglichkeit ist WPA-2 als Verschlüsselung zu verwenden. Noch sicherer wäre ein „Virtual Private Network“ (VPN), das momentan jedoch von WLAN-Radios noch nicht unterstützt wird.
Ebenfalls einfach zu realisieren und wirkungsvoll ist die Reduzierung der WLAN-Sendeleistung auf das erforderliche Maß. Probieren Sie, Ihre WLAN-Geräte an der entferntesten Stelle Ihres Haushalts aus und reduzieren Sie die Sendeleistung. Eine Verbindungsgüte von 35 Prozent reicht in aller Regel aus, um mit komfortabler Geschwindigkeit zu arbeiten. Mehr hilft höchstens diebischen Elster.
Podcast-Angebote gibt es viele, aus Gefängnissen sind sie eine absolute Ausnahme. Das Podknast genannte Postcast-Angebot existiert bereits seit April 2008 und erfährt inzwischen immer mehr Aufmerksamkeit. Jugendliche Straftätern, gegen die Jugendarrest angeordnet wurde, berichten von ihren Erfahrungen in der Jugendarrestanstalt Düsseldorf-Gerresheim. Die Produktion der Podcasts erfolgt in Kooperation mit der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) unter redaktioneller Verantwortung der Jugendarrestanstalt. [...]
Radio 2.0: Soziale Radiosendungen in der Wolke
Mit Mixcloud ist ein neuer Online-Musikdienst gestartet, der das Radio mit der sozialen Nutzung im Web verschmelzen möchte. Nutzer können die von DJs und Radio-Hosts hochgeladene Musik in so genannten Cloudcasts hören und anderen Nutzern weiter empfehlen. [...]