Die Initiative Marketing Digital Radio (IMDR) ist optimistisch, dass sich für das bundesweite Digital Radio-Netz genügend private Programmanbieter bewerben werden.
Michael Richter, Vorstandsvorsitzender der IMDR, schätzt: „Nach den zahlreichen Gesprächen, die wir in den vergangenen Wochen mit Vertretern der privaten Radioveranstalter geführt haben, gehe ich von einem großen Interesse am bundesweiten Digitalradio-Multiplex aus. Es ist sowohl bei den Geschäftsführern als auch bei den Gesellschaftern der Radioveranstalter angekommen: dieser Digitalradio-Multiplex bietet die besten Möglichkeiten, erstmalig auch bundesweit digitale Hörfunkprogramme auszustrahlen. Diese Chance wollen sich die privaten Programmveranstalter nicht entgehen lassen.“
Derzeit läuft die Bewerbungsfrist für die Ausschreibungen der Landesmedienanstalten für eine bundesweite Digitalradio-Bedeckung. Die Antragsfrist für potentielle Bewerber endet am 12. März 2010, 12:00 Uhr. Private Anbieter könnten zwei Drittel der Kapazitäten erhalten, ein Drittel ist bereits an das Deutschlandradio vergeben.
Der öffentlich-rechtliche Hörfunkveranstalter wird seine drei Programme DRadio Wissen, Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur über den bundesweiten Multiplex aussenden. Aus jetziger Sicht kann das bundesweite Digitalradio - Netz Anfang 2011 an den Start gehen.
Kalkulierbare Kostenstruktur für den Umstieg
Nach Aussage des Sendernetzbetreibers Media Broadcast würde die deutschlandweite Verbreitung eines Digitalradio-Programms deutlich weniger kosten als die heutige UKW-Verbreitung. Eine parallele Ausstrahlungs-Phase (Simulcastphase) mit UKW und DABplus über einen relativ langen Zeitraum von zwölf Jahren hätte sich somit schon zwei bis drei Jahre nach der Abschaltung von UKW amortisiert. Daher führt schon allein aus Kostengründen kein Weg an der Digitalisierung des Hörfunks vorbei.
Dass das Interesse an der bundesweiten digital-terrestrischen Verbreitung groß ist, zeigt die Roadshow des Sendernetzbetreibers Media Broadcast. Bei den Informationsveranstaltungen am 18. Februar in Bonn und am 24. Februar in Berlin waren jeweils etwa 20 Hörfunkveranstalter und Content-Anbieter anwesend.
Das Interesse begründet sich offenbar auch an den klaren Aussagen zu den Verbreitungskosten: „Speziell die belastbaren Aussagen zu Kosten und Vertragsstrukturen zwischen Medie Broadcast und den Radioveranstaltern sind für die weitere Planung hilfreich“, schätzt Martin Liss, Geschäftsführer von Energy Berlin, der die Informationsveranstaltung in Berlin besuchte.