Die Mitglieder des Privatradioverbandes VPRT haben beschlossen, die Hörfunkdigitalisierung mit DABplus nicht vorantreiben zu wollen.
Der Eklat lag schon in der Luft, nun ist er Fakt: Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien hat auf einer Mitgliederversammlung in Berlin beschlossen, die DABplus-Idee nicht weiter zu verfolgen. Der entsprechende Beschluss fiel einstimmig. Der VPRT ist der größte Privatradioverband.
Da die Vergabe zusätzlicher Gelder zum Aufbau einer bundesweiten DABplus-Sendernetz- und Programmstruktur aus Gebührenmitteln erscheint nun mehr als fraglich. Zwar will die ARD das Radio mit DABplus in die Zukunft führen, doch sind die Finanzmittel eingefroren und werden nur unter der Bedingung gewährt, dass es einen breiten Schulterschluss zwischen Privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern gibt. Doch genau diesem Schulterschluss haben die VPRT-Mitglieder nun endgültig abgesagt.
Für die Fortentwicklung des digitalen Hörfunks zum flächendeckenden Antennenempfang ist das eine schwerwiegende, wenn nicht gar endgültige Entscheidung. Während die DAB-Entwicklung in der Schweiz, in Dänemark und in Frankreich intensiv voran getrieben wird, bleibt Deutschland auf absehbare Zeit eine weitgehende Insel für den analogen UKW-Hörfunk.