Digital Radio Mondiale (DRM) braucht natürlich Versorgungskonzepte und Programminhalte, um vom Markt angenommen zu werden. Hier hat man aus den Fehlern der DAB-Einführung gelernt. Vor allen Kurzwellenhörer gehen auf Empfang.
Heute senden etwa 30 Stationen 700 Wochenstunden in DRM [13]. Empfangen können diese Sendungen derzeit einige Ingenieure in ihren Monitoring-Stationen und weltweit wohl nur zwischen 5.000 und 10.000 Hörer [14]. Erprobt werden dabei vielerlei Konzepte:
- DRM für die Europaversorgung auf der Mittelwelle (z. B. BBC 1.296 kHz mit vorzüglichem Ergebnis)
- DRM zur Regionalversorgung Versorgung auf Mittelwelle (z. B. WDR 1.593 kHz, Abbildung 1)
- DRM zur Lokalversorgung auf Mittelwelle, einschließlich Gleichwellenversuche wie z. B. auf 1.475 kHz
- Kombination von DRM und klassischer (analoger) Amplitudenmodulation (AM), was sich jedoch empfangstechnisch als für beide Betriebsarten gleichermaßen große Katastrophe erweist (Stimme Russlands über Sender Zehlendorf, 693 kHz – AM zerkratzt, DRM unmodulierbar schon im Raum Hannover)
- Zuspielsendungen für andere Rundfunksender auf Kurzwelle (Radio New Zealand)
- Lokalrundfunk im mittleren wie hohen Kurzwellenbereich wie beim Modellversuch in Hannover auf 26.045 kHz (siehe auch reinHÖREN 2-2006).
- sowie schließlich ganz normale Rundfunksendungen wie jene von Radio Kuwait, Radio Vatikan, der BBC, der Deutschen Welle, Radio Canada International und so weiter.
Mit dem Aufwand der Hobby-Hörer
Der engagierte Kurzwellenhörer wird zum Empfang einen guten Receiver mit Zwischenfrequenz-Ausgang benutzen, die er über einen selbst anzuschließenden Mischer [15] direkt auf die Soundkarte seines PC gibt. Natürlich ist dann die ZF noch zu modulieren [16], bevor die eigentliche DRM-Decodierung mit „Dream” erfolgt.
Meine Empfangsversuche erfolgen heute vorwiegend mit dem SDR-14. Fallweise wurde das Software-Defined-Radio auch als Nachsetzer für den ZF-Ausgang (10,7 MHz) meines IC-R8500 genutzt. Auf diese Weise lässt sich prima der in „Dream” integrierte und via Internet aktualisierbare Sendeplan nutzen, der zugleich eine Frequenzsteuerung für viele Receiver enthält. Zudem übernimmt er dann den am S-Meter angezeigten Pegel ins Log, das wiederum mit Software systematisch auswertbar ist. Mit einer Freeware wie DRMCalcPro von Carsten Knütter [17] oder dem Excel-Makro von Norbert Schall [18] sind die in der Logdatei von „Dream” aufgelaufenen Daten hinsichtlich der Empfangsqualität einfach auszuwerten.